Für mich ist die <i>Blaue Stunde</i> mehr als nur ein Naturphänomen, das zweimal täglich auftritt. Sie war während dem Projekt eine aussergewöhnliche Begleiterin, wenn auch etwas unzuverlässig, da ihr Auftreten einem stetigen Wandel des Wetters und der Jahreszeiten unterworfen ist. In der blauen Abendstunde herrscht eine harmonische Ruhe, in der ich mich entspannen, und dem Farbenspiel hingeben kann. Das Himmelsblau hat während dieser Zeit eine dem Kunstlicht ebenbürtige Strahlkraft und taucht die urbane Landschaft in einen blauen Ton. Dieser Ton steht ihm Kontrast zum gelben Kunstlicht. Beim Aufeinandertreffen des kühlen Blau und des warmen Gelb entstehen neue Farben die sich im Verlauf der blauen Stunde stetig ändern. Architektonische Flächen werden zu Trägern gelber und oranger Lichter, die Schatten färben sich von blau bis violett. Diese Farbenspiele habe ich fotografisch untersucht.