Cinémémoire.ch. Eine Oral History des Schweizer Films, Teil 1, Deutschschweiz
Date
07.06.2007
Description
Geboren am 25.2.1936, aufgewachsen in Zürich und Herrliberg, Ausbildung zum Fotografen. Von 1956 bis 1963 ist er Kameraassistent bei Dokumentar- und Spielfilmen unter anderem 1959 beim Eidophor (Grossleinwandsfernsehen) Team der Ciba und Alfred Rassers Demokrat Läppli (1961). 1964 Kamera- und Montageassistent beim Film Les Apprentis von Alain Tanner (Teleproduktion). Co-Kameramann und Cutter beim Film Ursula oder das unwerte Leben von Reni Mertens und Walter Marti. Als freischaffender Filmproduzent, -regisseur und -autor dreht Lyssy sowohl Komödien, in denen er Schweizer Eigenarten karikiert, als auch kritische Auseinandersetzungen mit der Eidgenossenschaft und Darstellungen von Einzelschicksalen. Lyssys erste selbstständige Arbeit als Filmregisseur ist 1968 die von Walter Martis und Reni Mertens Firma Teleproduktion produzierte Komödie Eugen heisst wohlgeboren, die Geschichte eines jungen Mannes, der hofft, mit Hilfe eines Computers eine Partnerin zu finden. 1975 stellt Lyssy seinen Film Konfrontation vor, eine international beachtete Dokumentation über Attentat und Prozess des jüdischen Studenten David Frankfurter, der 1936 den Leiter der Schweizer NSDAP-Landesgruppe Wilhelm Gustloff ermordete. 1978 gelingt Lyssy mit Die Schweizermacher einen herausragenden Publikumserfolg, an den er nie mehr ganz anschliessen kann. Lyssy schreibt 2000 seine Autobiographie „Swiss Paradise“. Er beschreibt eindrücklich die Schwierigkeiten, in der Schweiz Spielfilme zu realisieren und seine Depression nach unzähligen gescheiterten Projekten.