Mich fasziniert das Unscheinbare in meiner Umwelt, weil es schneller übersehen wird und wir uns deshalb weniger damit beschäftigen. In unserer Gesellschaft ist die Zeit für Auseinandersetzungen mit scheinbar Unauffälligem eher nicht gedacht. Das führt zu einer Aberkennung der Relevanz und einem Gefühl der Überlegenheit unsererseits.
Ich will unsere dominante Haltung gegenüber der Natur aufzeigen, und einen alternativen Umgang vorzeigen, indem ich mich mit Flechten und verdorrten Sonnenblumen auseinandersetze und sie beleuchte. Wir müssen uns bemühen, wieder ein Gefühl für die Pflanzen und das Ökosystem zu bekommen, damit wir mit der Natur in eine Beziehung treten und sie wertschätzen können.
Schreibend vergegenwärtige ich mir meine Kindheit, erinnere und reflektiere die damalige Wahrnehmung, Kreativität und Gefühlswelt – besonders Prägendes halte ich in Versen fest. Ich versetze mich zurück ins Kindsein und spüre den positiven wie auch negativen Eindrücken nach. Mit dem Blick meines heutigen Selbst begegne ich dem Tag mit kindlicher Neugier. Dabei erlebe ich durch die Kamera einen direkten Zugang zum Geschehen — eine kreative Erfahrung, die mir aus meiner Kindheit vertraut ist. Die entstandenen Filmbilder repräsentieren kindliche Erfahrungen, ziehen ihre Inspiration aus meiner Rückbesinnung und geben in Reenactments kindliche Zustände wieder. Begleitet von der Frage, wie ich als erwachsene Person zur schöpferischen Kraft meiner Kindheit zurückfinden kann, eröffne ich einen audiovisuellen Dialog zwischen den Narrativen der Vergangenheit und jener der Gegenwart.
In ihrem Diplomprojekt <i>Worky Work</i> hat sich Pascale Speck mit den Themen Arbeitskultur und Kreativitätswirtschaft befasst. Daraus entwickelte sie einerseits eine Consultant Persona mit eigener Company namens <i>Peak Performance Professionals.</i> Andererseits konzipierte sie eine interaktive Kunstinstallation namens <i>Office Performance</i> bestehend aus einer Bühne, einem Spotlight und zwei Kopfhörern, die mit einer Musikplaylist verbunden sind. Die <i>Office Performance</i> wurde als performative Intervention in Grossraumbüros der ZHdK inszeniert. Angestellte der Büros wurden zum «Performen am Arbeitsplatz» eingeladen.
In <i>Worky Work</i> spielt Pascale Speck mit der Mehrdeutigkeit des Performance-Begriffs. Sie untersucht, wie Professionalität performt wird und hinterfragt durch das Aufsprengen des Kunstraumes in Verwaltungsbereichen, wie sich Kreativität am Arbeitsplatz leben lässt.
In meiner Arbeit <i>Body Toys</i> verbinde ich verschiedene Materialien mit der Erforschung körperlicher Aktivierung. Entstanden sind dabei Objekte, deren Gestaltungskriterien dem verbindenden und spielerischen Charakter zwischen Körper und Material folgen. In achtsamer und bewusster Ablehnung an viele standardisierte Normen und Formen der kommerziellen Sextoys, haben sich anwendungsoffene und definitionsfreie Toys herausgebildet. Sie laden dazu ein, den eigenen und anderen Körper spielerisch zu erkunden und funktionieren bewusst jenseits geschlechtlicher Einschränkungen und Zuschreibungen.
Begib dich mit <i>Body Toys</i> auf eine sinnliche, Körperreaktionen erforschende Reise — nutze die Formen mit unterschiedlichen Oberflächenstrukturen und polarisierenden Temperaturen zur Regulierung, zur Lusterzeugung, zu körperlichen Empfindungen und entdecke, wie dein Körper und das Material zusammenspielen.
Diese Arbeit handelt von den Schmerzen einer unglücklichen Liebe während meiner Jugendzeit und verbindet Texte mit Bildern. Ich habe eigene Gedichte geschrieben und diese in Bildern ausgedrückt. Dabei erforschte ich mich und meine Gefühle. Mit meiner Arbeit versuchte ich, Enttäuschung, Herzschmerz und die zerrüttete Seelenlandschaft darzustellen.
Das Unsichtbare sichtbar machen. In meiner Bachelorarbeit erforsche ich Normen der türkischen Gesellschaft und die Frage, welche Rolle die Frau dabei spielt.
Geprägt durch mein Umfeld und eigenen Erfahrungen erschaffe ich mit einem distanzierten Blick neue Bildwelten, um die Geschichten und Realitäten vieler Frauen festzuhalten. Ich versuche das Leben von Frauen aufzuzeigen, deren ganzes Dasein sexuell, sozial, und politisch von den Bedingungen des Patriarchats kontrolliert und bevormundet wird. Als Inspirationsquelle für meine Bildmotive dienen mir überwiegend die Erzählungen aus dem Leben meiner Mutter und meiner Grossmutter.
Ich veranschauliche mit meinen Ölbildern Themen wie:
— Die unbemerkte und mit Selbstverständlichkeit von Frauen erwartete Care-Arbeit.
— Das Gefühl der Machtlosigkeit.
— Die Sehnsucht nach einem erfüllteren Leben.
Im animierten Kurzfilm <i>Journey</i> begleiten wir Sha auf ihrer Reise durch verschiedene Welten, die sich durch abwechslungsreiche Animationstechniken und Stile auszeichnen und aus einer Fülle von Inspirationen von Studio Ghibli über Game Boy Advance bis hin zu Gouachemalerei entsprungen sind.
Zusammen mit Sha reflektiert die Künstlerin nicht nur die Wirkung der verschiedenen Techniken und Stile, die sie angewendet hat. Mit jeder Szene gewinnt sie durch die Augen ihrer Protagonistin einen neuen Blick auf verschiedene Phasen ihres Lebens, die sich in den unterschiedlichen Welten widerspiegeln.
Soziale Medien haben die Welt verändert und beeinflussen gesellschaftliche Normen, Werte und zwischenmenschliche Dynamiken. Ihre rasante Entwicklung wandelt permanent die Art und Weise, wie wir uns selbst inszenieren, darstellen, und präsentieren. Insbesondere in meiner Generation — der Generation Z — spielen Social Media eine essentielle Rolle, da sie genutzt werden um sich innerhalb der Gesellschaft zu positionieren. Likes und Follows werden zum Social Proof und verändern unseren Blick auf andere Menschen.
In der fotografischen Arbeit <i>Plastic People</i> manifestiert sich mein Unbehagen gegenüber einer Gesellschaft, in welcher dem Schein eine zunehmend wichtigere Rolle zuteilwird. Anhand des Motivs Schaufensterpuppe, welches sinnbildlich für eine idealisierte und inszenierte Darstellung des Menschen steht, zeige ich die durch soziale Medien provozierte Kommerzialisierung des Individuums und den damit einhergehenden Identitätsverlust.
<i>Computer In Exchange For A Loom</i> zeigt drei selbst gewebte Wandteppiche. Jeder Teppich repräsentiert einen Aspekt meiner Auseinandersetzung mit der Technologie, mit den Tätigkeiten der FLINTA* und dem damit zusammenhängenden Kapitalismus. Inspiriert wurde ich dabei von der künstlerischen Arbeit der schwedischen Künstlerin Charlotte Johannesson, die in den 70er Jahren politische Ereignisse in ihre Teppiche integrierte und als Pionierin mit den damals aufkommenden Computern Bilder programmierte. Ich habe meine Motive mithilfe des Programms Midjourney erstellt, das künstliche Intelligenz und das Text-to-Image-Tool nutzt, um Bilder zu generieren.
*FLINTA steht für Frauen, Lesben, inter*, non-binary, trans- und agender Personen.
<i>Geschichten in Gerichten,</i> ein Kochbuch halbverdauter Weisheiten zum gemeinsamen Nachkochen und Abschmecken nach eigenem Gusto. Die Arbeit befasst sich mit dem gemeinsamen Essen als Potenzial für das Schaffen von kollektiven Momenten.
Beim Tausch von ausgewählten Rezepten und Geschichten aus meinem Umfeld gegen die dazu passende Keramik haben wir diese direkt gelebt, gemeinsam gekocht, uns die Bäuche vollgeschlagen und neue Geschichten geschrieben. Rezepte sind Ausgangspunkte für kreatives Wirken. Dasselbe gilt für die keramischen Anleitungen im entstandenen Kochbuch. Sie basieren auf meinen Erfahrungen während des Diplomsemesters. Das Buch ist eine Zusammenführung der keramischen Praxis, des Geschichtenzuhörens und -erzählens, des Kochens im Freundeskreis und des Schenkens. Es birgt nicht nur Rezepte für gutes Essen und ansprechende Keramik, sondern für mich persönlich auch die Zutaten für das schöne Leben.
Mein Arbeitsplatz bietet Alltagsgegenständen eine Bühne. Die Besuchenden sind eingeladen, den Raum zu betreten, die Objekte zu berühren und durch kleine Aufgaben mit der Installation zu interagieren. Die Haptik spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Objekte haben unterschiedliche Texturen und unterscheiden sich in Gewicht und Grösse, da sie mit verschiedenen Verfahren aus Papiermaché hergestellt wurden.
Die Arbeit ist ein partizipatives Gesamtkunstwerk, das die Vielseitigkeit und Bedeutung von Alltagsgegenständen in einem künstlerischen Kontext erfahrbar macht. Die Zugänglichkeit der Technik soll sich auch in der Ausstellung widerspiegeln. So werden die entstandenen Objekte immer wieder anders kombiniert, in Beziehung gesetzt und neu aufgeladen. Dies mit dem Ziel, Geschichten zu erzählen und die Begeisterung für Material und Technik weiterzugeben.
<i>home of the waterbird::mujer del agua</i> is an embodied exploration delving into the realm of shamanic memories and their interplay with the physical plane of Middle World where dreams are materialised into form. Through a performative ritual, the work experiences a rebirth of its spiritual process into the exhibition merging the duality of the artist archetype with the figure of the shaman, as an attempt to experience the zero state of life. Tracing back to the genesis of time, we are in the space between life and death, awakening to the now, a space where unity and duality merge to birth a new dimension. In the shamanic rite of gratitude the water spirit emerges from the womb of the waterbird, genesis of all life.
In close relationship to my plant teachers*, present as part of the installation, i learn to listen to their voices in a quest of understanding truth in coexistance and the realization of dreams within the interconnected web of life. The work shows embodied fragments of this journey.
*The main teachers in my journey are the plant medicines mama cacao, abuelito huachuma, abuelita ayahuasca and amanita muscaria.