Methoden:
Die Teilnehmenden werden aktiv in die Vorbereitungsarbeiten für die Exkursion mit einbezogen. Auf der praktischen Ebene werden Mitarbeitende in Tokio gesucht, Unterkünfte organisiert usw.; doch in Bezug auf den Inhalt werden vor der Reise eine Lesegruppe und verschiedene Zusammenkünfte organisiert, um gemeinsame Interessen festzulegen, potenzielle Projekte zu skizzieren und eine herausfordernde und anregende Zusammenarbeit in die Wege zu leiten. Unabdingbare Voraussetzungen sind Begeisterung, Engagement und ein unabhängiger und dennoch geselliger Geist.
Ziele:
Interkulturelle Kompetenz. Gemeinsame künstlerische Arbeit in einem selbstorganisierten Raum. Internationalisierung. Eine Arbeit in einer unbekannten Umgebung machen.
Quintessenz:
Während zwei Wochen entwickelte eine Gruppe von sieben Studierenden und Ehemaligen KŌRYŪ 交流, ein laufendes gemeinschaftliches Austauschprojekt zwischen Studierenden, Fotografinnen, Architekten und Buchdesignerinnen aus Zürich und Tokio. Bei der Exkursion wurden verschiedenste Wege von Denken und Handeln thematisiert und folgende Fragen gestellt: Wie findet man sich als Aussenseiter zurecht, wie synchronisiert man sich mit dem Rhythmus einer fremden Stadt, wie erkundet man sie? Wie gewinnt man eine kritische Haltung gegenüber vorgefassten Meinungen, Projektionen und Klischees? Wie findet man einen authentischen Kontakt unter gleichzeitiger Berücksichtigung grösserer kultureller, wirtschaftlicher und soziopolitischer Zusammenhänge? Wie positioniert man sich in einer Metropole, die auf Geschwindigkeit und Erneuerung setzt, zugleich aber in einer Tradition der Strukturen und der (inneren) Stille verwurzelt ist? Während unseres Aufenthalts organisierten wir verschiedene formelle und informelle Veranstaltungen, an denen wir ebenfalls teilnahmen – wie einen Buchbinder-Workshop, einen geführten Architekturrundgang, einen Vollmondspaziergang, Portfoliosichtungen, einen öffentlichen Vortrag im IMA concept store usw. –, um die Stadt kennenzulernen und mit Künstlern Kontakt aufzunehmen, die in Tokio leben und arbeiten. Schliesslich gaben wir eine Publikation heraus und organisierten eine Ausstellung im YOUKOBO Art Space in Tokio mit 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Disziplinen. Das Format der Ausstellung/Publikation war einfach: Die Teilnehmenden gaben Antworten (als Text, Audio, Bild, bewegtes Bild) auf 13 spezifische, aber frei interpretierbare Fragen, wie: «Wohin gehen?», «Was ist unter einem dunklen Sound zu verstehen?» und «Aussicht von deinem Fenster?»
The KP came together through two common needs—that of examining the term artistic practice and that of working and processing collectively. With three different languages and each of us a different disciplinary background, we constantly analyse and exchange with different approaches and methodologies, bringing and cultivating diverse perspectives, interests and understandings to our common work. We are asking: Who determines artistic practice according to which criteria? Under what circumstances can I call myself an artist and what definition of value is attached to the work I do? What makes a practice artistic and what makes something be a practice? Can we go beyond the dichotomy of theory and practice? In a wider sense, where are the borders of art as a definition and where are its borders of action-ability in comparison to other fields like the social? We decided to open a Künstlerische Praxis together, not to find definite solutions, but to explore and expand our questions and to give space to practice together. The word play that we create through the double meaning of the term Praxis sets artistic practice as an action in a relationship and dependency with the place, that is in the conventional sense a place to see a doctor, to find healing
or knowledge. In scientific fields knowledge and expertise are well embedded in a system of legitimacy and truth, manifested in the example of a doctor, a therapist and a patient. We are asking, is this also the case in the arts? Who is the patient and who is the expert then? By inventing a Praxis in an art context, we have the freedom to define the knowledge and truth ourselves. Patients and experts, truths and solutions don’t exist—instead, we mark out a playground of experimenting and make the group itself the object of observation. Taking the group as a fixed point, we regularly open the experiment to public encounters hoping for a mutual influence and reorientation. Through our methods, tools and discussions, we seek to explore artistic practices in the realm of social space in order to make visible
social aspects within artistic practice—while also exploring creative perspectives within community networks. Working with process-based methods where field research, discussion and participation shape the character of the project, our focus is not put on finding answers, but rather on keeping questions alive, testing boundaries and blurring them where necessary.
Wenn der Körper entblösst wird, werden sie sichtbar. Sie zieren unsere Bein- oder Fussgelenke, umkreisen unsere Taille, dekorieren unsere Brust oder unseren Rücken. Diese rotgefärbten, tief in die Haut eingepressten Spuren sind Rückstände abgelegter Körperzwänge.
«Körperzwänge» widmet sich dem weiblichen Körper, seiner Zurichtung und seiner fotografischen Repräsentation. Das schonungslose Sichtbarmachen von Druckstellen abgelegter Kleidung zeigt den durch Idealvorstellungen gezeichneten Körper und hinterfragt damit die gesellschaftliche Norm. Die ungewohnte Darstellungsweise von Weiblichkeit lässt neue Sichtweisen und Untersuchungen zu und präsentiert Körperlichkeit und Verletzlichkeit in ungeschönter Direktheit.
For their collaborative installation "Kämpfer<3en", Shamiran Istifan and Roman Selim Khereddine transform the al_vista exhibition space into a miniature cockfighting venue. The open pit raises the question where the arena – both literal and metaphorical – starts and where it ends.
Seit ich denken kann, kenne ich die Lust. Jetzt nicht mehr. Ich nehme dich mit auf eine Reise durch Europa und meine innere Reise, die Suche nach dem Warum. Warum verhüte ich, wenn das Verhütungsmittel mir die Lust genommen hat? Für wen nehme ich Nebenwirkungen in Kauf? Ab wann ist es nur noch für meinen Partner? Während der Reise mit Autostopp komme ich ins Gespräch mit vielen verschiedenen Personen. Unterschiedliche Personen mit kollektiven und normierten Ansichten von Liebe und Sex. Ich räume auf.
Das Palais de Tokyo: «Lieu de vie?» In dieser Arbeit wird der Frage nachgegangen, inwiefern sich ortsspezifisches Kuratieren innerhalb des Palais de Tokyo äussert und wie Besucher*innen diese Praxis wahrnehmen. Auf welche Art und Weise konstituiert sich der Umgang mit ebendiesem Ort in vergangenen und gegenwärtigen Ausstellungskonzepten und welche Bezüge werden dabei zur Architektur hergestellt? Eine inhaltsreiche Geschichte, welche ihren Anfangspunkt in der Eröffnung anlässlich der Weltausstellung 1937 in Paris findet, ist formgebend für den wandelbaren Charakter des Ausstellungshauses für Gegenwartskunst. Aus der – unter dem Einfluss wegweisender Figuren wie Nicolas Bourriaud stehenden – radikalen Neukonzeption von 2002 resultierte ein starker Kontrast zwischen der monumentalen neoklassizistischen Gebäudehülle und den flexiblen und industriell anmutenden Innenräumen. Dabei bildet sich eine Annäherung der kuratorischen und architektonischen Konzeption ab, welche sich in folgenden Intentionen ausdruckt: Der Absage an den White Cube; einer reflexiven und gleichzeitig innovativen Sprache; sowie des Offenlegens institutioneller und architektonischer Strukturen. Das Zusammenspiel von Ort und Kuration wird anhand von Analysen des exemplarischen Ausstellungsraumes «Salle Matisse», der Ausstellung «Le milieu est bleu» (2020) und des Ausstellungsformates «LASCO PROJECT» (seit 2012) verhandelt.
Mentorin: Prof. Angeli Sachs
Ko-Referent: Paolo Bianchi
Dejana Valanovic untersucht im Rahmen einer empirischen Recherchearbeit, was Kunstpädagog:innen dazu verlassen kann, sich in ihrer Berufspraxis ausserhalb des Bezugsfelds Schule und dem Unterrichten zu bewegen und mit welchen Gefühlen und Gedanken sich die Betroffenen in ihrem Werdegang auseinandersetzten. Ausgehend von ihrer eigenen Betroffenheit führte Dejana Valanovic drei Beispiel-Interviews mit ausgebildeten Kunstpädagog:innen, die ausserhalb des Berufsfelds tätig sind und befragt deren exemplarischen Werdegang.
Es ist eine gewisse Unruhe, welche die Autorin darüber nachdenken lässt, was sie in ihrem Studium eigentlich tut und wie sie «hier» gelandet ist; Aber wo ist überhaupt «hier» – am Ende dieser Ausbildung oder in einem ganz anderen Job? So fragt die Autorin sich berechtigterweise: «Welchen Nutzen hat diese Ausbildung, für mich, wenn ich nun doch nicht in diesem Beruf beziehungsweise als BG-Lehrerin arbeiten möchte?»
Analysiert wurden unterschiedliche Faktoren, die den jeweiligen Werdegang der Befragten hin zur Kunstpädagogik und die Faktoren für eine Entfremdung vom klassischen Berufsziel und der Ausübung einer Lehrtätigkeit mitgeprägt haben. Inwiefern spielen hier beispielsweise eine gespaltene Haltung zur Rolle und Aufgabe einer Lehrperson, oder das Bedürfnis selbst künstlerisch tätig zu sein eine Rolle? Aber auch persönliche, unvorhergesehene Weggabelungen treten als Gründe aus den Erzählungen der Befragten hervor. Entstanden ist eine Reflexion – auch über den eigenen Werdegang der Autorin – inklusive der Erkenntnis, weshalb diese Arbeit geschrieben werden musste.
In Korrespondenz zur Ausstellung Design Preis Schweiz 2011 im designforum Steiermark hat das Farb-Licht-Zentrum der Zürcher Hochschule der Künste eine Arbeit für die BIX Medienfassade des Kunsthauses Graz entwickelt: Im Zentrum steht dabei die urbane Objekthaftigkeit des Gebäudes, das zum interaktiven Spielball des Lichts wird. Ein Modell des Kunsthauses wird in einer Live-Performance von Lichtstrahlen erfasst, die direkt auf die Medienfassade übertragen werden. Das Kunsthaus widerspiegelt dieses Erfassen von Licht und Schatten mit dem modulierten Erstrahlen seiner eigenen Leuchten.
Das Projekt Lichtkörper veranschaulicht dabei zwei Eigenschaften des Lichtes: Einerseits jene Formen zu erfassen und in Licht und Schatten, in Helligkeit und Dunkelheit zu modellieren. Andererseits wird Licht in seiner Qualität als Performer und Aktivator gezeigt: Das Kunsthaus wird zugleich Projektionsfläche, wie auch Projizierender.
Die Installation regt an zum Spiel und zu einer unmittelbaren Intervention im Stadtraum. Jeder kann am 10.05.2012 ab 20 Uhr an der interaktiven Performance teilnehmen und mit einer simplen Taschenlampe den urbanen Raum mitgestalten!
Neue Technologien, Wettbewerber, verändertes Kundenverhalten sowie regulatorische Anforderungen zwingen auch Banken zum Umdenken. Diese Arbeit einer Customer-Experience-Managerin der Berner Kantonalbank AG hat zum Ziel, kundenzentriertes Denken unter den Mitarbeitenden zu fördern. In Folge von internen Workshops mit dem Customer-Experience-Management kristallisieren sich neue Massnahmen zur Förderung des Verständnisses für Kundenzentrierung, die in der Folge auch umgesetzt werden: Intranetbeiträge, Testings sowie die Erhebung des Customer Centricity Score (CCScore). Das praktische Resultat mündet in einer Empfehlung: Banken sollen auf bestehenden Kunden fokussieren, auf Mitarbeitende mit intrinsischer Motivation setzen, den CCScore regelmässig erheben/auswerten und ihre Produkte nach dem Design-Thinking-Ansatz entwickeln.
Im Zentrum eines weißen Kartonmodells ist ein Würfel platziert, der auf einem Drehteller langsam um die eigene Achse rotiert. Der Würfel wird von rechts, links und oben durch steuerbare LED-Lichtquellen farbig beleuchtet. Neben dem Zusammenspiel der drei LED- Lichtquellen entstehen durch die Schatten des Würfels sowie durch die Abstrahlungen der Farben vom Würfel an die Wände des Modells Farbmischungen, welche sich durch die Bewegung des Würfels ständig ändern. Durch den Einsatz eines Würfels mit farbigen Oberflächen erweitern sich die gestalterischen Möglichkeiten. Es ergeben sich Wechselwirkungen des farbigen Lichts mit den Oberflächenfarben, die gezielt verändert werden können.
Die einfache Anordnung eignet sich einerseits zum spielerischen Experimentieren mit additiven und subtraktiven Farbmischungen sowie räumlichen Farbwirkungen. Andererseits können die beschriebenen Phänomene anhand des Modells systematisch untersucht und Anwendungen in Architektur, bei Kunst am Bau oder im Bühnenbild erprobt werden.
Nicole Salvalaggio stellt in ihrer Masterarbeit die These zur Disposition, dass der Kreisverkehr als Teil des Konzepts von Strassenverkehr an soziale Bedingungen geknüpft und als Nicht-Ort geeignet ist für künstlerische Interventionen im Raum.
Die Autorin nähert sich dem Kreisverkehr mit künstlerischen Versuchen sowie mit einer theoretischen Auseinandersetzung an. Ethnografische und kulturtheoretische Überlegungen etwa von Marc Augé oder Thomas Waitz begleiten sie dabei in ihren Reflexionen zum Phänomen Kreisverkehr. Im Close Reading der Schlusssequenz des Films «Playtime» von Jacques Tati verdichten sich ihre Überlegungen, auch vor dem Hintergrund der theoretischen Erörterungen und den eigenen künstlerischen Erprobungen.
Eine performative Inszenierung kommt hinzu, in der sich die Autorin dem «Kreisel» im öffentlichen Raum körperlich annähert. Sie besucht und betritt ihn, umkreist ihn und lässt sich bewusst mit ihrer gesamten Sinneswahrnehmung auf ihn ein. Es entstehen Fotografien, Videos, Audio-Aufnahmen und letztlich eine Installation, die mit dem Gehörten auf dem Kreisverkehr spielt. Die Frage, um welchen Ort es sich für die Autorin handelt und in welcher Beziehung sie dazu steht, beantwortet sich die Autorin mit dieser Inszenierung wie folgt: Es ist eine Leere, ein Nicht-Dazu-Gehören, weder Nicht-Ort noch Ort. Es ist der Raum des Dazwischen.
Mentorat: Prof. Dr. Sigrid Adorf, Prof. Heinrich Lüber, Romy Rüegger
20 Jahre nach dem Tod ihres Vaters kommt Rhea in das Ferienhäuschen ihrer Eltern am See zurück, um es zu verkaufen. Doch die Erinnerungen an die damaligen Sommerferien, geprägt von einer ersten Jugendliebe und dem plötzlichen Tod ihres Vaters, verfolgen sie bis zu diesem Tag.