Filme in der dritten Dimension zu erfahren ist in der Unterhaltungsindustrie im Trend. Zumindest propagieren das die Unternehmen, welche die dazugehörigen technischen Gerätschaften entwickeln und verkaufen. Das Bild ist inzwischen sehr realistisch und erzeugt eine überzeugende Tiefenwirkung. Dennoch sind wir uns nicht gewohnt solche Illusionen über längere Zeit zu betrachten. Das Auge wird müde und für manche Menschen ist es gar unmöglich das dreidimensionale Bild wahrzunehmen.
Nach unserem Erachten ist das Interessante an dieser Technologie nicht die Realitätsnähe, sondern die Möglichkeit gewisse Teile des Bildes stärker hervorzuheben. Die Tiefenwirkung vereinfacht es den Betrachtern in die Welt des Films einzutauchen und den Rest zu vergessen.
Diesen Effekt möchten wir auf experimentelle und spielerische Weise reproduzieren. Das Ziel ist eine dreidimensionale Projektion. Der Hauptfilm wird auf eine gewöhnliche Leinwand projiziert. Vor dieser Leinwand hängen zwei transparente Tüll, welche in unbelichtetem Zustand für die Betrachter nicht sichtbar sind. Wichtige Elemente aus dem Hauptfilm werden maskiert und ausgeschnitten und werden auf den vor der Leinwand hängenden Tüll projiziert. Die ausgewählten Elemente treten vor die Leinwand und generieren eine reale Tiefe. Im Unterschied zu der gängigen dreidimensionalen Darstellung ist diese Projektion tatsächlich dreidimensional. Mit verschobenem Betrachtungswinkel verschiebt sich auch die Perspektive, was eine neuartige dreidimensionale Wahrnehmung ergibt.
Ein weiteres Phänomen, welches an Hand dieser Anordnung untersucht wird, ist die additive Farbmischung. Der Hauptfilm wird in die einzelnen Farbkanäle aufgeteilt, welche dann auf die einzelnen Leinwände hintereinander projiziert werden. Die Farbkanäle mischen sich so wieder zu den «Orginalfarben». Wird nun der Betrachtungswinkel verschoben, so entstehen interessante Farbverschiebungen.