Kimchi ist eine mit einer scharfen Paste fermentierte Gemüsekonserve. Doch in Korea ist es viel mehr als das; jede Familie hat ihr eigenes Rezept dafür, und man sagt, dass man an dem Kimchi einer Person ihre Herkunft erkennt. Das koreanische Landesgericht ist mittlerweile sogar Teil des immateriellen Unesco-Weltkulturerbes.
Die Fermentation zählt seit jeher zu den wichtigsten Konservierungsmethoden von Lebensmitteln und war früher überlebenswichtig. Sie verwandelt rohes Gemüse ohne chemische Zusätze in ein neues geschmackvolles und gesundes Nahrungsmittel. Durch die Industrialisierung und die Erfindungen von Kühlschrank und Tiefkühler ist die Kunst der Fermentation in Vergessenheit geraten.
Mit KimCHi wird die natürliche Konservierung neu interpretiert. Zu jeder Jahreszeit wird ein saisonales KimCHi aus Schweizer Biogemüse angeboten, das lecker ist und einfach in den Kochalltag einbezogen werden kann. Eine Website bietet ergänzend Rezepte zur Weiterverarbeitung an und gibt Auskunft über die Magie
des Fermentierens.
In seiner Masterarbeit erkundet Franz Beidler die Frage der Wahrheit und der Subjektivität im journalistischen Porträt. Aus der Unmöglichkeit des objektiven Porträts resultiert eine Versuchsreihe: Eine Vielzahl an Porträts desselben Menschen mit unterschiedlichen Zugängen und in unterschiedlichen Formen.
Darstellungsformen werden gleichgesetzt mit unterschiedlichen Perspektiven auf einen Menschen und ergänzen sich so zu einem mehrdimensionalen Porträt eines Menschen, das gleichzeitig ein Porträt der (Un-)Möglichkeit des Porträtierens und ein Poträt des Porträtisten ist.
Eine Auseinandersetzung mit mir und der Welt. Mit mir und wie ich in dieser Welt meiner inneren Stimme und meinem Denken eine visuelle Form geben kann.
Zusammengefasst in einem Buch.
Ein Buch aus Texten, Zeichnungen, Fotografien und Metallobjekten. Entstanden in vier Monaten.
Schlag es auf.
Das ist meine heutige Sicht auf die Welt.
BIOGRAFIE
carolin bodensteiner (sie/ihr; eng. they/them) studiert theaterregie an der zhdk, vorher auch schon soziologie/philosophie und theaterpädagogik an der uni potsdam und uni der künste berlin. ihr geht’s unter anderem gerade darum: künstlerische tätigkeit als politische praxis ~ theater als schauplatz und probierfeld für gemeinsames ~ dass es nicht so bleiben muss, wie es ist.
DIPLOMPROJEKT
Europa, 2024. Vor einem Kunstmuseum steht ein schweres bronzenes Tor. Seit Jahren gehegt und gepflegt hält es jeder Witterung stand. Es ist das Tor zur Hölle. Monumental und doch oftmals unbemerkt markiert es den Eintritt in den Untergrund europäischer Kunstinstitutionen bestehend aus Austellungsräumen, Archiven und Depots. Doch wie ein Tor öffnen, das keine Klinke besitzt? Wie hindurchschreiten, wenn die Türen fest verriegelt sind? Und wie kam dieses Tor überhaupt hierher?
Keeping the Gates widmet sich dem Öffnen von Verschlossenem, dem Bewachen von Eingängen und dem Verfolgen von Verwischtem. Die multimediale Performance schaut hinter glatte Rigipswände sowie unter staubfreie Oberflächen, beschwört Hexen, seziert Krankheiten und begegnet Kälte mit Gemeinschaftlichkeit.
Ausgehend von einem Kunstwerk, das repräsentativer Teil des westlichen Kunstkanons ist, stellt Keeping the Gates Fragen nach gesellschaftlichen Umgangsweisen mit Kunst, ihren historischen Bedingungen und gegenwärtigen Verstrickungen auf institutioneller wie auch persönlicher Ebene. Begleitet von der These, dass Gatekeeping eine alltägliche Praxis der bürgerlichen Gesellschaft ist, wird es als fürsorgliche, nachhaltige und ehrliche Art und Weise den Gegebenheiten und den Menschen zu begegnen untersucht. Ohne die Dinge neu zu erfinden, legt die Arbeit einen Fokus auf Tätigkeiten der Instandhaltung und des Kümmerns und versucht sich am Sprechen über das, was häufig hinter verschlossenen Türen im Vagen bleibt. Der white cube als Bühnenraum repräsentiert den bürgerlichen Kunstraum einer weißen und westlichen Aufgeklärtheit, welcher mit lebendigen Körpern, Sprache, Sound und imaginativen Bildern gefüllt wird. Im Rahmen eines Theaterabends wird versucht Wissen und Erfahrung miteinander zu teilen und von einem subjektzentrierten Gestalten von Welt zu einem gemeinschaftlichen Seins- und Bewohnungsmodus in der Welt einzuladen – auch und vor allem in Räumlichkeiten, die institutionell getragen und reglementiert werden.
MITWIRKENDE
Performance: Giorgina Hämmerli und Deborah Macauley
Konzeptuelle Mitarbeit, Raum & Licht: Eulalie Déguénon
Konzeptuelle Mitarbeit & Dramaturgie: Lucia Salomé Gränicher
Video, Animation & Grafik: Lewis Beauchamp
Musik & Sound: Celestine Rosa Vieli
Kostüme: Lenki Behm und Toni Vyshnyakova
Regieassistenz: Zo Hug
Theaterpädagogik: Deborah Macauley
Mentorat: Thea Reifler und Helena Eckert
Konzept & Regie: carolin bodensteiner
Mit Texten von: Dante Alighieri, Audre Lorde, Astrida Neimanis, Silvia Federici, Björk, Baltensperger + Siepert, Deborah Macauley, Lucia Salomé Gränicher, carolin bodensteiner und anderen
ENFILADE
2019
2-Kanal-HD-Video-Installation, 26:00 Min. Loop (Farbe, Ton), 2 Projektoren, 2 Lautsprecher, Holz, Hartfaserplatte, L x B x H: 573 x 325 x 300 cm
«Gestern abgebaut und morgen stempeln, aber heut’ sich amüsieren, vielleicht sogar noch mit lachendem Gesicht!»
Die Weltwirtschaftskrise ist auf dem Höhepunkt. Die Gesellschaft teilt sich in Gewinner und Verlierer. Nationalismus und Gewalt liegen in der Luft. Das Paar Kasimir und Karoline versucht sich zu amüsieren, was komplett schief läuft.
Biografie
*1977 geboren in Zwingen (Schweiz)
Lebt und arbeitet in Zürich und Basel
Einzelausstellungen Auswahl seit 2012)
2014 „Traceur/Traceuse“, Kunsthaus Baselland, Muttenz/Basel
2012 „Vis à Vis“, GDM, Paris
Gruppenausstellungen (Auswahl seit 2011)
2014 „Master Fine Arts Degree Show 2014“, Shedhalle, Zürich
2012 „Between the Map and the Territory“, Tent, Rotterdam
„Just a perfect year“, Palais de Tokyo, Paris
2011 „Example: Switzerland/Unbounding and Crossing Over as Art“, Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz
Publikationen
„Maßnahmen“, Text von u.a. Christina Végh, edited by Kunstgaleriebonn, Weidle Verlag, 2012
„Example: Switzerland/Unbounding and Crossing Over as Art“, edited by Roman Kurzmeyer und Friedemann Malsch, Hatje-Cantz, 2011
Preise
2010 Art Credit Basel Stadt, Scholarship
2009 Iaab, Artist in Residence, Berlin
2008 Swiss Art Award
Ausbildung
2014 Master of Arts in Fine Arts, Zürcher Hochschule der Künste
2008 Academy of Fine Art – Städelschule, research semester, Frankfurt am Main
2005 Academy of Art and Design, Art Institute, Basel
1998 School of Art and Design, basic year, Basel
Schmelze Zucker, füge Butter hinzu, erhitze es stark und es entsteht Karamell, etwas Drittes und Neues. Wir sind Karamell! Wir sind «biracial identities» und Teil der heutigen Schweiz! Wir wollen Ambivalenzen und Identitätskrisen ab sofort als produktive Widersprüche nutzen!
Karamell leitet sich von Kreolisierung ab. Es ist die Begegnung von kulturellen Elementen aus verschiedenen Weltgegenden, die sich überlagern, verschmelzen und damit Unvorhersehbares, Unerwartetes ermöglichen.
Die Veranstaltungsreihe «Karamell» erzeugt ein Netzwerk und präzisiert afro-europäische Identität, indem sie einen Rahmen für Austausch, Inspiration und Mentoring zu Themen bietet, die für uns relevant sind. Hier werden Projekte und Positionen präsentiert und in einem transkulturellen Rahmen diskutiert. Erkenntnisse werden auf eine originelle und ungezwungene Art und Weise vermittelt und High- und Low-Culture in einem Spektrum von Gaming bis Talks kombiniert.
Karamells, Biracials, Mulatten, Café au lait’s und Verbündete: feiern wir das «Dazwischen», zeigen wir die Schweiz durch unsere Augen und machen so eine karamellisierte Realität erlebbar!