Die Master-Arbeit A Desire for the Real besteht aus fünfzehn Briefen, die eine (auto-) fiktionale Korrespondenz zwischen den Protagonistinnen, Sophie Taeuber-Arp und Paula Thomaka, offenlegen. Eingebettet in das 20. und 21. Jahrhundert reflektieren diese Briefe nicht nur kunstgeschichtliche und individuelle Lebensgeschichten, sondern auch kulturelle und historische Kontexte. Es entsteht ein Rhizom, das Fragen zur räumlichen, zeitlichen und metaphysischen Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufwirft. Ferner dient der einseitig abgebildete Briefwechsel auch als Rahmen, um die Rezeptionsgeschichte der Künstlerin Sophie Taeuber-Arp zu beleuchten. Dabei werden Erinnerungen, wiederkehrende Mechanismen und die Herausforderungen der historischen Kontextualisierung in Bezug zur jüdischen Familiengeschichte der Autorin gesetzt. Die Konversationen zwischen Sophie und Paula widmen sich den komplexen Realitäten ihrer Zeiten und bieten eine Erzählstruktur, in der die zeitliche Überlappung zweier Leben zu einer Reflexion über das individuelle Selbst und kollektive Geschichte(n) führt. Dies mündet in der Suche nach Gemeinsamkeiten und einem kritischen Umgang mit Dichotomien und politisierten Diskursen. Durch die Verwendung verschiedener Textformate, Schreibstile, Quellenmaterial und Originaldokumente entsteht eine Publikation, die diese zeitlichen Dimensionen von Ereignissen und die Herausforderungen im Umgang mit Ambivalenzen widerspiegelt.