Die Geschichte von DER KULT DER TOTEN KUH begann Ende November 2020 als die Userin Aslı auf Instagram gehackt wurde. Sie bemerkte ungewöhnliche Vorkommnisse auf der Plattform, und traf gemeinsam mit ihren Follower*innen auf unberechenbare Charaktere und geriet schliesslich in einen Strudel von Ereignissen, an dessen Ende eine schicksalshafte Entscheidung zu treffen war: Upload oder nicht Upload?
Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen. Das hybride Master Regie Diplomprojekt von Laura Tontsch ist nach dem dreiwöchigen digitalen Instagram Game noch nicht vorbei. In der performativen Installation am 8. Januar 2021 im Theater der Künste springt man ins Jahr 3021 und begibt sich in das labyrinthartige Herz eines Servers, in dem die Daten von Aslı und ihrer Geschichte noch immer gespeichert sind. Und wieder stellt sich die Frage: Upload oder nicht Upload?
DER KULT DER TOTEN KUH forciert durch seine Zweiteilung in das digitale und analoge Bühnenformat die Frage, welches Potential der digitale Raum nicht nur im gesellschaftstheoretischen sondern auch im künstlerischen Sinn hat. In einer dreiwöchigen interaktiven Instagram Performance spielten sich die Mitspieler*innen des Publikums bis zu dem Punkt, an dem sie entscheiden mussten, ob sie Instagram löschen oder nicht.
Das Instagram Game beschäftigte sich mit gegenwärtigen Diskursen des digitalen Raums, wie Manipulation, Propaganda und Einfluss auf sozialen Medien, ob politischer oder kommerzieller Herkunft. Vom Begriff des “Hacktivismus” inspiriert, der in den 1980er Jahren vom Hackerkollektiv The Cult of the Dead Cow geprägt wurde, erzählte das Game eine neue Heldinnengeschichte des digitalen Zeitalters. Durch die Interaktionen des Publikums und das Live-Inszenieren wurde diese Geschichte einzigartig.
Die performative Installation im Theater der Künste beschäftigt sich dagegen mit futuristischen Gesellschaftsvisionen. Von der Fiktion des Spiels angestossen, spinnt sie angereichert mit trans- und posthumanistischen Zukunftstheorien das gewählte Ende des online Publikums weiter ins Jahr 3021. Man
befindet sich in einer 35-minütigen Zeremonie, in der man endgültig in die Cloud hochgeladen werden soll.
Doch mit dem kritischen Geist von Aslı, der noch immer im Server gespeichert ist, gilt es diese digitale Zukunft erneut, diesmal durch ein analoges Choose-Your-Own-Adventure Game mit Druckern, zu hinterfragen. Welche unbewussten gegenwärtigen Entscheidungen generieren unsere Zukunft?
Links unten führen zu zwei Medienechos:
1. Nachtkritik
2. Frachtwerk.ch
Protest. presents and reflects on present and past forms of protest and looks at marginalized communities’ practices of resistance from a wide variety of perspectives. The publication shows how protest draws on irony, subversion, and provocation from a position of powerlessness, for pricking small but palpable pinholes into the controlling system of rule.
“Make Love Not War,” “Soyez réalistes, demandez l’impossible,” “Keine Macht für Niemanden,” “We are the 99%”: The last decades have been accompanied by a constant flow of resistant statements and methods in view of the prevailing conditions. When something is able to reach from the margins of society into its very center, it forges ahead in the form of a protest. It masterfully and creatively draws on contemporary signs and symbols, subverting and transforming them to engender new aesthetics and meanings, thereby opening up a space that eludes control.
Illustrated with expressive photographs and posters, Protest. considers social, culture-historical, sociological, and politological perspectives as well as approaches that draw on visual theory, popular culture, and cultural studies. In the process, the book takes into account in particular such contemporary developments as the virtualization of protest, how it has been turned into the fictional and its exploitation in politics by power holders of all shades.
Das Vorsprechen bedeutet für Schauspielstudierende den Einstieg ins Berufsleben. Die Studierenden präsentieren sich an dieser "Berufsmesse" mit ausgewählten Monologen und Szenen, wobei Zeitgenossenschaft und gesellschaftliche Relevanz ebenso wichtig sind wie die Beherrschung der klassischen und antiken Stoffe.
Absolvierende ZHdK Schauspiel:
Giorgina Hämmerli, Daniel Hölzinger, Anna Elisabeth Kummrow, Julian Laybourne, David Martinez Morente, Severin Mauchle, Antonia Meier, Anja Elisabeth Rüegg, Mahalia Lucie Slisch, Nina Vieten, Fabian Vogt, Mira Wickert, Nico-Alexander Wilhelm
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Zürcher Hochschule der Künste
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19.01.2021
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VERUSSE-CHIND
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Diplomprojekt Praxis Kunst und Design, Profil Kunst
Kinder, die an unbehüteten, unwirtlichen, abenteuerlichen Orten spielen und diese erkunden. Die Kinder besitzen die Fähigkeit, sich Orte mit Fantasie anzueignen. Dabei agieren sie versunken, selbstvergessen, fokussiert und dynamisch.
Als Kind erkundete ich abgelegene Orte; Industrieareale, Höhlen und Burgruinen. Mich bedrückt es, dass Kindheit heute zum Grossteil vor dem Bildschirm stattfindet. Durch meine Arbeit möchte ich die Rezipienten zum Reflektieren über die eigene Kindheit anregen: diese vergleichen mit heute üblichen Kindheitssituationen, denken um oder sehen zumindest andere Realitäten.
Das gestalterische Ergebnis sind Fotografien, welche sich inszenierender und dokumentarischer Elemente bedienen. Das Medium Fotografie wähle ich, da ich dadurch flüchtige Momente, schnelle Bewegungen und überraschte Blicke unverfälscht einfangen kann.
21 Sätze – Sie erinnern mich an Situationen, in denen ich mich zu wenig gewehrt habe und die mich in einer Ohnmacht zurück gelassen haben. 21 Teller – Ich habe alle einzeln von Hand angefertigt, mit viel Mühe, damit sie schön werden. Jeden mit einem bestimmten Satz emotional aufgeladen, werde ich sie mit grosser Lust zerstören! Ich werde laut sein, einen Krach machen und die Teller symbolisch auf alle Menschen schmeissen, die mich in der Vergangenheit eingeschränkt, unterdrückt, objektiviert und damit nicht respektiert haben.
Um meine Entfremdung von der Natur zu durchbrechen, habe ich mich nach draussen begeben. Vorwiegend hielt ich mich in Wäldern der Schweiz auf, inmitten von Vegetation. Dabei habe ich versucht kontemplativ in den Naturraum einzutauchen. Um die vor Ort erlebten Empfindungen, Ortsbezüge und Bilder festzuhalten, zeichnete ich Aquarellskizzen und schrieb meine Gedanken in Form von Textfragmenten auf. Diese unmittelbaren Aufzeichnungen sowie die nachwirkenden Empfindungen beeinflussten den anschliessenden Malprozess.
Die im Innenraum entstandenen Malereien fassen die vor Ort gemachten Erlebnisse auf einem Träger zusammen. Dabei bediene ich mich vorwiegend den Pflanzen entnommenen Formen, welche im Gesamtbild abstrakt fungieren. Die Flüchtigkeit und Vergänglichkeit einer unmittelbaren Empfindung werden dadurch bewahrt.
<i>It is not the 27 Places where I read the News
It is not the Positions of Thinking
It is not the Preparations for a Miracle
It is not the «Denkmäler»
It is not the Project for a Film</i>
In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit normativen Denk- und Betrachtungsweisen. Mich interessiert, wie Sprache und Bilder unser Denken und unsere Wahrnehmung strukturieren. Um diese Strukturen zu untersuchen, bediene ich mich vorwiegend der Negation.
In der Versammlung von einzelnen Werkelementen verbinde ich den Umgang mit sprachlichen Mustern und anderen Repräsentationsformen mit der Umnutzung von Materialien. Damit versuche ich Konventionen der Wissensproduktion und der Bedeutungszuschreibung herauszufordern.
<sub>Bild 1: Denkmäler
Bild 2: Detail von Denkmäler
Bild 3: Positions of Thinking
Bild 4: Detail von Positions of Thinking</sub>
Als Ausgangslage für meine Arbeit dienten mir gesammelte Objekte aus dem Storcheneggbach im Tösstal. Durch die Auseinandersetzung mit den Gegenständen entwickelte ich Druckstöcke, womit eine Verschiebung vom Objekt in das Bild und eine Reduktion auf klar definierte Umrisse entstand. Ich erzeugte eine Formensprache, welche sich durch die Veränderung von ihrem Ursprung distanziert, ohne dabei charakteristische Merkmale zu verlieren. Eine gewisse Erkennbarkeit vom Original bleibt und schwingt immer mit.
Auf zwei 10 Meter langen Papierrollen wurden meine gestalterischen Entscheidungen, die ich während der Arbeit traf, festgehalten. Durch das fortlaufende Bild wird die Veränderung im Verlauf der Zeit und der Weg, den ich als Künstlerin machte, nachvollziehbar. So zeigen die Rollen kein zusammenhängendes Endbild, sondern Momente aus einem kontinuierlichen Prozess.
Das Schiff auf dem fortwährend bewegten Wassern, die Herausforderung des in Bewegung befindlichen Prozesses, die Aufrichtekraft des Mastes, die Belastbarkeit der im Wind gespannten Segel, das genaue Berechnen und konsequente Manövrieren eines Kurses, alles kann analog zum eigenen Entwicklungsweg gedacht werden.
Mit dem Schiff aus Kartonkisten, soll hier auch der Wirkungskontext aus dem die Zeichnungen entstammen ausdrücklich gezeigt sein. Eine Arbeit als zeichnerische Exploration im weitesten Sinn, ein zeichnendes Fragen, ein fragendes Zeichnen, ein «Gang zum Gesamtkunstwerk».
<sub>Bild 1: Schiff in der Werft</sub>
<sub>Bild 2: Schiff in der Werft – Detail</sub>
<sub>Bild 3: Zu «Universum» von Gibon Sengai und Fragen der Wiederholung</sub>
<sub>Bild 4: Zu «Universum» von Gibon Sengai und Fragen der Wiederholung</sub>
<sub>Bild 5: Zur Frage des Zeichnens als Spur, Zeichnung im Kies</sub>
Eine Idee kann nicht nur abstrakt existieren, sondern erlebt werden.
Das Thema dieser Arbeit ist die Polarität. Sie ist überall in der Welt zu finden und somit auch in uns. Als Medien um diese Auseinandersetzung in eine Sprache zu transferieren, wählte ich den Tanz und das, was dem tanzenden Körper am nächsten – die Tanzkleidung. Jene sollte jedoch nicht nur äusserlich die Polarität thematisieren, sondern auch die Essenz des Zeitgenössischen Tanzes – das Wechselspiel zwischen Spannung und Entspannung – umsetzen und den Tänzer unterstützen. Die Idee oder die Geschichte, die erzählt werden soll und der Ausdruck des Tanzes werden eins. Die Tanzkleidung fungiert als Brücke dazwischen, die sowohl für den Zuschauer eine Auseinandersetzung mit der Polarität zeigt, als auch als eigenständiger Akteur wirkt und den Tänzer diese Auseinandersetzung spüren lässt. Eine poetische Auseinandersetzung mit den Widersprüchen dieser Welt, die die Sprache der Kleidung, des Tanzes, der Musik und des Menschen in einem Film zusammen bringt.