weiss, weisser
Weiß steht für unbefleckt, unschuldig oder unendlich. In anderen Kulturkreisen, etwa in Afrika oder in China, steht weiß für Trauer oder Tod. Strenggenommen ist Weiß gar keine Farbe, sondern die Summe aller Farben, die erst durch Überlagerung der Licht-Spektren entsteht.
Auch in der Musik wird Weiß gerne mit Begriffen wie Reinheit, Leere oder Einfachheit verbunden. Für Stéphane Mallarmé und Erik Satie war Weiß die Farbe der Ausdruckslosigkeit. Eine Komposition sollte, so Satie, der sogar weiße Speisen bevorzugte, „rein und weiß wie die Antike“ sein. Mallarmé erhob das weiße Blatt Papier zum ästhetischen Ideal.
Wie kein anderer Komponist hat Peter Ablinger die „unbunte“ Farbe erforscht und ihr einen ganzen Zyklus mit dem Titel Weiss / Weisslich gewidmet. Darin geht es vor allem um das – weiße – Rauschen. Das Konzept besteht darin, diesselbe Rauschquelle aus verschieden entfernten Stationen zunehmender Nähe aufzunehmen, aber in ausgeglichener Lautstärke wiederzugeben. Entstanden sind kurze "Rauschstücke" mit unterschiedlichsten Dauern.