«Raum» zeigt eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem eigenen, physischen Raum. Bei dieser Arbeit geht es um das Bedürfnis, meinen Raum bewusst und sichtbar einzunehmen und mit mir selbst in Resonanz zu treten. Im Rahmen dieser Arbeit konfrontiere ich mich mit meiner Wahrnehmung. Es geht um die Frage, wie Raum eingenommen werden kann und von welchen inneren sowie äusseren Einflüssen dieses Einnehmen für mich abhängig ist. Das Video zeigt einen Moment, in dem ich meinen Raum präsent und bewusst einnehme.
Durch die Videoarbeit möchte ich meine Erfahrung, Raum bewusst einzunehmen mit meinem Gegenüber visuell teilen. Es soll eine Anregung dafür sein, sich selbst auf seinen physischen Raum zu sensibilisieren und sich seinem Bedürfnis nach eigenem Raum bewusst zu werden.
Begrünen bezieht sich auf die Bepflanzung von Anlagen und Flächen. Dies geschieht oftmals an urbanen Orten, wo die zurückgedrängte Natur einen Raum bekommt, der von Menschen gemacht ist. Durch die Begrünung der Objekte wurde ihnen die zugedachte Funktion des hygienischen und sauberen Essens entzogen. Daraus entstand eine Esszimmerlandschaft, die ich aus ihrem gewohnten Kontext herauslöste.
Die Oberflächenveränderung und ihre Verfremdung lösen beim Betrachten Assoziationen aus, die zu Irritationen führen können. Mein Anliegen ist es, dadurch Neugier zu wecken. Dies soll dazu führen, dass die Betrachter:innen sich nicht nur visuell sondern auch physisch näher mit meinen Objekten befassen. Mein Wunsch ist es, dass die Besucher:innen die Installation berühren, sich hinsetzen und ihrer Wahrnehmung freien Lauf lassen.
Seid ihr neugierig und geht ihr die Möbel anfassen?
Auf einen landwirtschaftlichen Traktor-Anhänger wird ein Wohnraum aus Holz gebaut. Das Objekt wird von einem Wagenplatz in Bern nach Zürich auf die Toni-Rampe transportiert. Der Raum soll offen sein für alle, es entstehen einige Teerunden, doch auch einsame Stunden im toten Winkel. Ich trete in Dialog mit Materialien, Menschen und mir als Person. Ich bearbeite Fragen über Zusammenhalt, Wohnformen, Wünsche, Freiheit und Gesellschaftsstrukturen, untersuche diese literarisch und visuell. Das Milieu, das Wohngebiet in dem ich lebe, dient dabei inhaltlich als Zündstoff.
Du willst wissen, welcher Prosecco du bist?
Mittels audiovisuellem Manifest wird dir aufgezeigt, wie das Schubladendenken dich und mich vereinnahmt, wie ich dich kategorisiere und du mich bewertest – wie wir uns gegenseitig als köstlichen Prosecco oder ungeniessbaren Fusel etikettieren.
Cordon Rosado Seco Cava, Prosecco oder Moët? Die multimediale Installation hinterfragt unseren stetigen Kategorisierungsdrang. Jedes Ding und jeder Mensch wird einer vorempfundenen Kategorie zugeordnet und damit in ein scheinbar persönliches Wertesystem eingliedert. Die Arbeit folgt einer kritischen, insbesondere selbstkritischen Perspektive – das Ergebnis ist ein ernstzunehmendes Augenzwinkern. Jedes aufsteigende Prosecco-Bläschen erzählt die Geschichte einer in sich geschlossenen Bubble.
CM transformiert sich kontinuierlich.
CM ist ein in sich funktionierendes und anpassungsfähiges System.
CM befreit die einzelnen Objekte von ihrer Bedeutung.
CM verändert sich je nach Raum in dem sie sich befindet und passt sich diesem an.
CM ist nomadisch und reist weiter, lässt etwas da und nimmt etwas mit.
CM interagiert mit dem Raum und verändert diesen.
CM ist entgegen den Gewohnheiten.
CM ist Gegenkraft zum Gefestigten und Bequemen.
CM hinterfragt Realität und vermeintlich Gesetztes.
Die Arbeit zeigt meine Auseinandersetzung mit der antiken Goldschmiedetechnik des Granulierens mit Reaktionslot. Es wurden kleine Silberkügelchen auf elf bombierte Ronden gelötet. Die Ronden sind zwei Zentimeter gross und ebenfalls aus Feinsilber. Durch Schwärzungen, Licht und Schatten entsteht ein stark plastischer Eindruck. Die schwer zugängliche und seltene Technik des Granulierens mit Reaktionslot sowie die Herstellung der Granalien wurde aus verschiedenen Quellen zusammengesetzt, entwickelt und autodidaktisch erlernt. Neben den elf Objekten ist ein funktionierendes Reaktionslot aus Rohstoffen entstanden, welche in der Antike nicht verfügbar waren. Deshalb ist die Herstellung und Anwendung simpler und zugänglicher für Interessierte. Das zusammengetragene Wissen wird in Zukunft mit einer Anleitung auf einer Internetseite veröffentlicht und die Schmuckwerkstatt der ZHdK von mir mit der Reaktionslotpaste versorgt, um so die Technik für Studierende und Interessierte möglichst zugänglich zu gestalten.
Keep your distance. Im Gegenteil, hier wird Kontakt aufgenommen. Hier werden Köpfe massiert, Haare geschnitten oder Zöpfe geflochten. Mit wertschätzenden Gesten, einem heissen Stuhl und grossem Spiegel wird Distanz überwunden und dem Dialog freien Lauf gelassen. Im Vertrauen werden Geschichten, Erfahrungen und Sichtweisen ausgetauscht, werden Geheimnisse gelüftet und Eitelkeiten reflektiert – manchmal stellt sich willkommene Leichtigkeit ein, manchmal wird es tiefgründig und schwer. Nach einem gefühlten Fernstudium werden für die Arbeit Begegnungen forciert und mit audiovisuellen Mitteln festgehalten. Wie Perlen auf eine Kette reihen sich Geschichten aneinander.
Einerseits lade ich Bekannte zu mir nach Hause ein, andererseits gehe ich mit meinem Coiffeurin-Equipment in den Frauenraum des Bundesasylzentrums. Mit meiner Care-Arbeit will ich einerseits kleine, bescheidene Glücksmomente provozieren, andererseits den freien Dialog fördern. Zurück bleiben von diesem Ort abgeschnittene Haare und Beschreibungen in der Dokumentation.
Als Vermittlerin habe ich Begegnungsräume geschaffen, im Dialog Frisuren gestaltet, zugehört und Geschichten reflektiert zum Ausdruck gebracht.
Das Projekt ist nicht abgeschlossen. Don’t keep your distance!
Gefühle von Ausgrenzerfahrungen haben mich in der Vergangenheit begleitet und beeinflusst. Dies hatte die Eingrenzung meiner Möglichkeiten zur Folge. Die weltweite Corona-Pandemie mit strikten Vorgaben verstärkte diese Emotionen der Einschränkung. Durch das Erproben von Körperbewegungen als Ausdrucksform habe ich einen gestalterischen Zugang gefunden, diese intime Thematik aufzuarbeiten. Meine Handlungen initiierten einen reflexiven Prozess, der eine bewusste Auseinandersetzung und Verarbeitung meiner praktischen Vorgehensweise bewirkte. Aus der gestalterischen Praxis sind fotografische Inszenierungen sowie videografische Performances* hervorgegangen, welche den äusseren Einfluss sowie den Umgang mit der Ein- bzw. Ausgrenzung thematisieren.
*Performance: Ilaria Fosca
Foto- und Videografie: N’Doua Bossard
Du landest in der kritischen Zone. Du bist dazu eingeladen, einzutreten und der Zone Sorge zu tragen. Du durchschreitest das Tor und lässt dich auf eine Cyborg taufen. Dem Cyberspace ist ein Ros entsprungen und deine Verwandtschaft inkludiert das Cyberbaby Valenciaga.
Welche Bedeutung haben die gefundenen Teile für dich? Manifestiere deine Gedanken hier!
In foto- und videografischen Selbstinszenierungen wird die Thematik der Transformation exploriert. Durch den Auftrag verschiedener Farben und Materialien und die Veränderungen in der Licht- und Schattengestaltung wird das Selbstbild stetig neu dargestellt.
Im Zentrum meiner Arbeit steht die Frage, was Geld ist. Zur Beantwortung dieser Frage habe ich mich mit den visuellen Eigenschaften von Bargeld in Form von Banknoten beschäftigt. Im Siebdruckverfahren habe ich Banknoten gedruckt. Dabei habe ich Zahl und Wort weggelassen und mich mit den graphischen Elementen und der Farbigkeit beschäftigt. Bei der Motivwahl habe ich mich dafür entschieden, die Bank selbst in den Fokus zu rücken, und zwar in Form der Sitzbank wie auch der Geschäftsbank. Das Wort Bank meint ursprünglich eine Sitzgelegenheit oder einen Tisch, an dem Geldgeschäfte getätigt wurden. An vier Standorten nahe der Zürcher Bahnhofstrasse habe ich jeweils eine Sitz- und eine Geschäftsbank fotografiert. Dabei habe ich nach Gemeinsamkeiten wie Oberflächenstrukturen, Formen oder Bauteilen gesucht und damit meine Banknoten gestaltet.
Was tut mir gut? Was braucht mein Körper, wenn die physischen Bedürfnisse gestillt sind ausserdem, um gesund zu bleiben?
In der Arbeit nähr beschäftige ich mich mit dem menschlichen Bedürfnis nach psychischer Nahrung. Über einen längeren Zeitraum reflektierte ich mein Verhalten und die damit zusammenhängenden ungestillten Bedürfnisse. Gespräche mit mir nahestehenden Personen ergänzten meine Erfahrungen und Erkenntnisse. Ich transformierte die Bedürfnisse in Bildelemente, die ich schliesslich mit Nadel und Faden bildnerisch in das Tuch eingearbeitet habe. Die Wahl des verwendeten Materials ist biografisch geprägt. Die textile Haptik, der gewählte inhaltliche Fokus, das Entwickeln des gestalterischen Ausdrucks und die meditative, kontemplative Arbeitsweise – nähren meine Seele.