ÜBER ZHDK RECORDS
Unter dem Label zhdk records (hmt z records) erschienen zwischen 2005 und 2013 insgesamt 30 CD-Produktionen. Diese dokumentieren die Vielfältigkeit der musikalischen Stilrichtungen am Departement Musik.
Von September 2015 bis Dezember 2020 erhielten die zhdk records ein überarbeitetes Konzept. Der zunehmenden Bedeutung audiovisueller Inhalte bewusst, produzierte das Label nun Filme, die auf der eigenen Website und auf YouTube publiziert wurden. Bei der Projektauswahl wurde der Fokus auf jährlich fünf bis zehn herausragende Produktionen aus allen Stilrichtungen gelegt.
Ian Wooldridge – ultra-violence for those who qualify
1: The Interview (29.08.19 – 09.09.19)
2: The Battlefield (09.09.19 – 19.09.19)
3: Recovery (19.09.19 – 30.09.19)
4: Boy Done Good (30.09.19 – 10.10.19)
Taking cues from both physical and online advertising, the four chapters of this exhibition, each lasting roughly 10 days, will display: a pairing of a figure with a text graphic; a short story and an ornate assemblage of recast ashtrays.
I recently read:
“inversion is entangled with masochism because perversion is inevitably entangled with neurosis” ¹
it felt old
it was old
yet the next thing I stumbled on was a promo for a band called: Viagra Boys
I read that inversion is:
a way out that the child discovers
when they are about to suffocate. ²
I feel a psychedelic non-reality of self in our present condition.
I feel to tell the young monster: there is nothing.
ash collectors
memento mori
stasis non-stop
& that’s fine
for me,
for now.
1: Guy Hocquenghem, Homosexual Desire, 1972
2: Jean-Paul Sartre, Saint-Genet, Actor and Martyr, London, 1964.
ESTEEMED GENTLEMEN,
I am a poor, young, unemployed person in the business field, my name is Wenzel, I am seeking a suitable position, and I take the liberty of asking you, nicely and politely, if perhaps in your airy, bright, amiable rooms such a position might be free. I know that your good firm is large, proud, old, and rich, thus I may yield to the pleasing supposition that a nice, easy, pretty little place would be available, into which, as into a kind of warm cubbyhole, I can slip…
NEST ist ein vom Departement Kunst & Medien initiierter Ausstellungsraum, im Gebäude der Zürcher Hochschule der Künste. Der Kurator Gabriele Garavaglia will einen osmotischen Austausch zwischen außerhalb und innerhalb der Schule aktivieren, indem er in einer Reihe von Gruppenausstellungen Arbeiten relevanter professioneller Künstler und herausragender Schüler zeigt.
Mit "Into the Pit" eröffnet am 28. März 2019 bereits die zweite Gruppenausstellung. Der Titel bezieht sich auf den Slam-Dancing-Bereich bei Heavy Metal-Punk-Rock-Konzerten direkt neben der Bühne oder ganz allgemein auf einen subversiven Ort der Befreiung und apotropäischer Rituale.
KünstlerInnen:
Bailey Scieszka
Jan Vorisek
Jonathan Steiger
Mandine Knöpfel
Marco Rigoni
Marilyn Manson
Rebecca Solari
Will Benedict
Halfway down the hallway, my body turns back, turns its back around and walks backwards - to receive a run up to rush forwards again, back to the studio.
What makes the body dance?
Maybe within a nanosecond, all considerations roilingly flutter above my consciousness - whereas I find my arms lifted and stretched, in a line, both sides long for something and alternately swing back and forth.
How long is this whipping going on?
Is it true the ribs can tell
The kick of a beast from a
Lover’s fist? The bruised
Bones recorded well
The sudden shock, the
Hard impact. Then swollen lids,
Sorry eyes, spoke not
Of lost romance, but hurt.
Hate often is confused. Its
Limits are in zones beyond itself. And
Sadists will not learn that
Love by nature, exacts a pain
Unequalled on the rack.
Peter Tobler setzt sich in seiner Diplomarbeit sowohl theoretisch wie auch praktisch mit Identität, insbesondere seiner eigenen Identität auseinander. Dabei beschäftigt er sich mit dem Thema gesellschaftlicher und sexueller Transformation und Vielfalt, welche insbesondere in der Ballroom Culture und in der Queer Culture gelebt und zelebriert werden. Entstanden sind verschiedene Kostüme, mit welchen sich Peter Tobler in einer Live-Performance während der Diplomausstellung inszeniert.
"In dieser Auseinandersetzung möchte ich meine Vergangenheit reflektieren und in derer Verarbeitung mit einem erweiterten Blick und einer neuen Perspektive begegnen. Ich möchte mich emanzipieren und mein aktualisiertes Selbstbild zum Ausdruck bringen. Ich will mich sehen, erkennen und zeigen. Und dazu nutze ich gestalterische und künstlerische Ausdruckweisen wie die Mode (das Gewand, die Hülle) den Tanz, die Pose, die Musik, den Laufsteg und das Publikum, die Perfomance sowie den Live-Act. Ich bringe mit künstlerischen Mitteln zum Ausdruck: wer, was und wie ich bin. Ich ziele mit der Performance auf gesellschaftliche Toleranz und Akzeptanz gegenüber LGBTIQ+ Menschen und ein erhöhtes Interesse am Unbekannten und Fremden. Ich möchte das Publikum unterhalten, involvieren und begeistern, indem ich mich bizarr, also verletzlich und dennoch stark und authentisch auf dem Laufsteg präsentiere. Mit viel Lust und tierischem Ernst lehne ich Diskriminierung, Sexismus und Rassismus ab und engagiere mich für mehr Liebe und Freude." (Peter Tobler, Auszug aus der Dokumentation zur Diplomarbeit)
Was für ein Wesen bist du?
Bist du ein Tier und/oder ein Mensch oder gar eine Pflanze?
Fühlst du dich weiblich, männlich, nicht binär oder bist du genderfluid?
Wirst du kategorisiert?
Hinterfragst du das Denken der Stereotypen?
Wie ist dein Umgang mit der Umwelt, mit deinen Mitmenschen und mit dir selbst?
Spürst du dich und deinen Körper?
Wie gehst du mit deiner Psyche um?
Zeigst du dich oder versteckst du dich?
Kannst du dich selber sein?
Fühlst du dich frei?
Feiern wir alle zusammen die Vielfalt und die Freiheit?
DE
“Tiny Miracles” ist eine Gruppenausstellung mit drei Künstler_innen, Cory Arcangel (*1978), Mitchell Anderson (*1985) und Marlie Mul (*1980). Die hier versammelten Positionen werden gemeinhin dem vage gefassten Begriff der “Post-Internet Art” zugeordnet. In ihren spezifischen Untersuchungen nähern sie sich aus unterschiedlicher Warte den über Netzwerke in Umlauf gebrachten Bild-, Erfahrungs- und Konsumwelten. Dabei loten sie ebenso unterschiedliche Medien wie Inhalte aus. Die Gegenüberstellung im Rahmen der Ausstellung im NEST verdichtet und eröffnet neue Spielräume durch analog oder digital aufgegriffene Ready-Mades, die die Begriffe künstlerischer Handschrift und künstlerischen Vokabulars ebenso unterlaufen wie erweitern.
EN
"Tiny Miracles" is a group exhibition with three artists, Cory Arcangel (*1978), Mitchell Anderson (*1985) and Marlie Mul (*1980). The positions collected here are generally assigned to the vaguely defined term "post-Internet Art". In their specific investigations, they approach the worlds of images, experience, and consumption circulated via networks from different perspectives. They explore different media as well as content. The juxtaposition within the framework of the exhibition at NEST condenses and opens up new scope through analog or digital ready-made works that undermine and expand the concepts of artistic handwriting and artistic vocabulary.
Opening: October 24, 2019, 7 - 9 pm
Duration: October 25 - November 15, 2019
NEST, Level 6, Room 6.K03, Toni Area, ZHdK
Collapse Sink
Alina Kopytsia, Elio Lüthi, Ilona Stutz, Jan Stolze, Stefan Schnellinger, Jiajia Zhang
Eine Ausstellung mit Beiträgen von Master- und Bachelor Fine Arts-Studierenden des Departements Kunst & Medien der ZHdK.
Geologisch ist eine "Einsturzsenke" definiert als ein Senkloch, das aus dem lokalen Zusammenbruch einer Höhle resultiert, die durch Lösung und Erosion vergrößert wurde. Sowohl natürliche als auch künstliche Prozesse können die Ursache sein. Ein Zusammenbruch deutet jedoch auf eine parallele Realität hin, die für unsere Handlungen empfindlich ist oder von ihnen abhängt. Die physische Dynamik und räumliche Konstellation einer Einsturzsenke kann mehrere Bedeutungen annehmen: Deponie, dunkle Seite, Tor zu einer anderen Sphäre, Virtualität, Quelle der Kritik, etc.
Vernissage: 12. Dezember 2019, 18-20 Uhr.
Ausstellung: 12. Dezember 2019 bis 17. Januar 2020
NEST, Ebene 6, Raum 6.K03, Toni-Areal, ZHdK
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EN
Collapse Sink
Alina Kopytsia, Elio Lüthi, Ilona Stutz, Jan Stolze, Stefan Schnellinger, Jiajia Zhang
An open call exhibition with contributions by MFA & BFA students from the Department of Art & Media, ZHdK.
Geologically a “collapse sink” is defined as a sink hole resulting from local collapse of a cavern that has been enlarged by solution and erosion. Both natural or artificial processes can be the cause. A collapse however points to a parallel reality sensitive to, or depending on, our actions. The physical dynamics and spatial constellation of a collapse sink can acquire multiple meanings: dumpsite, dark side, gate to another sphere, virtuality, source of criticism, etc.
Opening: December 12, 2019, 6-8pm
Exhibition: December 12, 2019 through January 17, 2020
NEST, level 6, room 6.K03, Toni-Areal, ZHdK
Diese Arbeit befasst sich mit der Sauberkeits-Policy der Stadt Zürich seit den späten 1990er Jahren. Die Hauptarbeit besteht aus einem journalistischen Text im Narrative-Non-Fiction-Genre, geschrieben in englischer Sprache für ein amerikanisches Publikum. Unter dem Titel Engineered Cleanliness beschreibt diese, wie die Stadt Zürich die Sauberkeit ihrer Strassen akribisch vermisst und unter Kontrolle hält. Seit der Legislaturperiode 1998-2002 verfolgt die Stadt einen Ansatz, der die Stadtreinigung unter den Blickwinkel von «Sicherheit» stellt. Auf eben diesen historischen Ursprungskontext schaut die begleitende Theoriearbeit, die in deutscher Sprache verfasst ist. Diese Erkenntnisse geben der journalistischen Arbeit, die sich auf die Gegenwart konzentriert, eine historische Erdung. Letztlich ist diese Arbeit auch eine Auseinandersetzung damit, wie verwaltungspolitische Entscheidungsprozesse und Gedankengänge überhaupt recherchiert werden können und was für Herausforderungen dabei entstehen.
Ausgehend von ihrem «Bildessay Europa», der in den Jahren seit 2008 entstand, kehrte Silvia Posavec an drei Orte zurück: Randa (VS), Warschau und Barcelona. Im Mittelpunkt stand dabei die Begegnung mit den Menschen. Zentrale Fragen waren: Wie leben sie, was treibt die Einzelnen an und wie verstehen sie Europa? Spielen in ihren Leben geografische, politische, historische oder gar ideologische Vorstellungen eine Rolle? Indem Menschen zu Wort kommen, sollen sich in den «Europa Reportagen» die Orte selbst erklären. Die «Europa Reportagen» sind der Versuch einer Momentaufnahme. Die Texte stehen einerseits für sich selbst, andererseits zeichnen sie gemeinsam ein Bild von Europa im Jahr 2019.
Die Masterthesis beinhaltet die drei journalistischen Texte «1. Randa - Das gefährlichste Dorf», «2. Warschau - Martas Welt», «3. Barcelona - Europa am Gänseplatz» sowie den «Bildessay Europa».
Arathy Pathmanathan hat sich in ihrer Diplomarbeit auf unterschiedlichen Ebenen und mit verschiedenen Zugängen mit der Thematik Rassismus auseinandergesetzt. Dabei begab sie sich auf die Suche nach der eigenen Stimme als Person Of Color. In diesem Prozess entstanden ist eine filmische Arbeit, welche Repräsentanz schafft und eine Plattform für BIPOC kreiert, indem nur sie zu Wort kommen.
«Als Person of Color in einer weissen Mehrheitsgesellschaft sehe ich mich oft Vorurteilen und Zuschreibungen ausgesetzt. Mein Interesse gilt den verschiedenen Gesichtern von Rassismus. Diese versuche ich aufzudecken, indem ich auch den subtilen Rassismus, der vor allem in meinem unmittelbaren Umfeld reproduziert wird, miteinbeziehe. Ich stelle fest, dass bereits die geringste Möglichkeit als rassistisch etikettiert zu werden, eine vehemente Abwehrhaltung provoziert. Es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass systemimmanente Werte und Anschauungen längst überwunden sind. Dabei wird übersehen, dass wir in rassistische Strukturen sozialisiert wurden. Die entstandene Arbeit ‹Let’s talk about race› ist der Versuch, Worte für ein Phänomen zu finden, welches sich schwer in Worte fassen lässt. Es ist ein Versuch sichtbar zu machen und zu demontieren. Ich widme die geführte Auseinandersetzung all jenen, die glauben, nicht rassistisch zu sein.»
(Arathy Pathmanathan, Auszug aus der Dokumentation zur Diplomarbeit)
Anmerkung:
BIPOC bedeutet «Black / Indigenous / Person of Color».
Vorwort und Nachwort: abgeänderter Text aus dem Buch "Why I'm no longer talk to white people about race" von Reni-Eddo Lodge.
Arathy Pathamanathan hat mit dieser Arbeit den Förderpreis Bachelor Art Education 2020 und einen Dokumentarfilmpreis der Alexis Victor Thalberg-Stiftung gewonnen.