Welche Vorstellungen und Bilder assoziieren wir, wenn wir von Familie sprechen? Wen meinen wir? Fotografien, wie sie in Familienalben festgehalten werden, prägen unser Verständnis von Erinnerungen und vermitteln Bilder unterschiedlicher Lebensformen. Häufig handelt es sich dabei um ähnliche Szenarien mit wiederkehrenden Motiven, die selten hinterfragt werden.
Das Projekt <i>Familien Fragmente</i> hinterfragt unseren Blick auf die Familie und versucht eine neue, zeitgenössische Bildwelt authentischer Momente des Zusammenlebens zu schaffen. Personen, die in unterschiedlichsten Konstellationen leben, wurden eingeladen, ihren Alltag während zwei Wochen mit einer Einwegkamera zu fotografieren und die festgehaltenen Momente zu kommentieren. Die entstandenen Fotografien und Kommentare wurden in einer Publikation gesammelt, um vielfältige Perspektiven des Familienkonzepts zur Diskussion zu stellen.
Einfühlsam, aber mit schonungsloser Genauigkeit rekonstruiert FAMILIENBRUCHSTÜCK die Erinnerungen einer Scheidungsfamilie. Auf der Suche nach den Gründen für die Trennung entwickelt sich eine intime Familiengeschichte, die in die Tiefen eines Beziehungsgeflechts eintaucht und sich dabei ganz auf die feinen, berührenden Monologe der Beteiligten verlässt. Ihre Erinnerungen werden durch Schauspieler lebendig. Sie erzählen die Geschichte der Trennung, als wär‘s ihre eigene: Ein Film im Film.
Wie kann das Thema Farbe, Licht und Wahrnehmung anschaulich vermittelt werden, wenn nicht mit Farbe und Licht?
Die vom Farb-Licht-Zentrum entwickelte Farb-Licht-Box ermöglicht einen spielerisch-experimentellen Zugang zu grundlegenden Wahrnehmungsphänomenen rund um Farbe und Licht.
Der einfache Aufbau mit zwei dynamisch steuerbaren RGB-LED-Lichtquellen und einer Zwischenwand mit zentralem Fenster ermöglicht die räumliche Inszenierung von Farbkombinationen und Farbkontrasten mittels farbigen Lichts.
Es eröffnen sich so vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten im gestalterischen Unterricht sowohl zu Grundlagenthemen wie additive und subtraktive Farbmischung, verschiedene Kontrast- und Schattenphänomene, als auch zu mehr anwendungsorientierten Fragestellungen, wie z.B. das Gestalten eines Bühnenbildes.
Funktionen
- Manuelle Lichtregler ermöglichen das individuelle Verändern der Lichtfarbe sowohl in der vorderen als auch in der hinteren Kammer und regen so zu eigenen Fragestellungen und Experimenten an.
- Durch Drehen des seitlichen Drehreglers kann ein Schlagschatten auf die Wand des hinteren Raumes geworfen werden. Es entstehen farbige oder eingefärbte Schatten.
- Indem ein Objekt in die Farb-Licht-Box hineingestellt wird, kann die Wechselwirkung von Oberflächenfarben und Licht untersucht und nachvollzogen werden.
- Ausgewählte Kontrastphänomene sind vorprogrammiert und können direkt aufgerufen werden und zeigen die Abhängigkeit der Wahrnehmung einer Farbe von ihrem Umfeld sowie die Beeinflussung durch einen vorangegangenen Farbeindruck.
Hell-Dunkel-Kontrast
Die Helligkeit im hinteren Teil bleibt je Farbe unverändert, während die Helligkeit im vorderen Teil von hell zu dunkel variiert. Überraschenderweise scheint sich jedoch die Helligkeit des zentralen Lichtfelds dynamisch zu verändern. Es wirkt bei gleichbleibender Farbe einmal hell und einmal dunkel.
Simultankontrast
Das farbige Licht in der vorderen Kammer beeinflusst das Hellgrau des zentralen Lichtfelds subtil in Richtung der jeweiligen Komplementärfarbe. Ist das Licht im vorderen Raum weiss, erscheint das Lichtfeld nicht eingefärbt.
Nachbilder
Das Licht in beiden Kammern wechselt jeweils nach 12 Sekunden in die entsprechenden Komplementärfarben. Nachbild und Lichtfarbe erscheinen in dieser Situation gleichfarbig. Die Intensität der Farben wirkt temporär verstärkt.
Farbige Schatten
Obwohl der Schlagschatten physikalisch immer gleich bleibt, beobachtet man eine farbige Veränderung. Diese tendiert im Verhältnis zur Umgebungsfarbe immer in Richtung Komplementärfarbe. Ist das Licht im vorderen und hinteren Raum weiss, so erscheint der Schatten grau.
Zur Beobachtung des farbigen Schattens muss der seitliche Drehregler bei der Farb-Licht-Box entsprechend gedreht sein (direkte Beleuchtung).
In dieser Installation wird animiertes farbiges Licht mit einem Beamer auf vier farbige Pigmentkegel (Cyan, Magenta, Gelb, Lindgrün) projiziert. Je nach Lichtfarbe ändert sich die wahrgenommene materielle Farbe. So erscheint uns das Pigment einmal bunt, dann wieder grau oder in einer anderen Farbe, je nach spektraler Zusammensetzung des Lichts - ein faszinierendes Farb-Licht-Erlebnis, das dazu einlädt, über das eigene Farbensehen nachzudenken.
Darüberhinaus können die Pigmentkegel je nach Blickwinkel als 3-dimensional oder flache Scheiben wahrgenommen werden.
Die 25 Meter lange Rauminstallation Farb-Licht-Klaviatur besteht aus 15 grossformatigen Wandelementen, welche auf der einen Seite alle mit demselben Grau und auf der anderen Seite mit verschiedenen hochpigmentierten Farben jeweils monochrom bemalt sind:
Die Oberflächen werden durch eine animierte Farb-Licht-Partitur mit wechselnder farbiger LED-Beleuchtung bespielt. Diese ist in einer Endlosschlaufe, bestehend aus folgenden Beleuchtungsschritten, programmiert:
- Weisses Licht (bestehend aus RGB):
Die Farben erscheinen uns so, wie wir sie im Alltag wahrnehmen
- Überlagerung der einzelnen Wandfarben mit jeweils gleichfarbigem Licht:
Die Farben erscheinen uns hoch gesättigt, zum Teil wie selbstleuchtend
- Überlagerung der einzelnen Wandfarben mit jeweils komplementärfarbenem Licht:
Die Oberflächenfarben erscheinen uns vergraut
- Im letzten Teil der Endlosschlaufe lässt ein »Farbwind« die Installation pulsieren
Durch die Begehbarkeit der Installation können die dynamischen Farb-Licht-Wechselwirkungen unmittelbar in einem räumlichen Kontext erlebt werden. Die Installation weist damit auf das grosse inszenatorische und dramaturgische Potenzial derartiger Farb-Licht-Kompositionen für die darstellenden Künste hin.