Arathy Pathmanathan hat sich in ihrer Diplomarbeit auf unterschiedlichen Ebenen und mit verschiedenen Zugängen mit der Thematik Rassismus auseinandergesetzt. Dabei begab sie sich auf die Suche nach der eigenen Stimme als Person Of Color. In diesem Prozess entstanden ist eine filmische Arbeit, welche Repräsentanz schafft und eine Plattform für BIPOC kreiert, indem nur sie zu Wort kommen.
«Als Person of Color in einer weissen Mehrheitsgesellschaft sehe ich mich oft Vorurteilen und Zuschreibungen ausgesetzt. Mein Interesse gilt den verschiedenen Gesichtern von Rassismus. Diese versuche ich aufzudecken, indem ich auch den subtilen Rassismus, der vor allem in meinem unmittelbaren Umfeld reproduziert wird, miteinbeziehe. Ich stelle fest, dass bereits die geringste Möglichkeit als rassistisch etikettiert zu werden, eine vehemente Abwehrhaltung provoziert. Es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass systemimmanente Werte und Anschauungen längst überwunden sind. Dabei wird übersehen, dass wir in rassistische Strukturen sozialisiert wurden. Die entstandene Arbeit ‹Let’s talk about race› ist der Versuch, Worte für ein Phänomen zu finden, welches sich schwer in Worte fassen lässt. Es ist ein Versuch sichtbar zu machen und zu demontieren. Ich widme die geführte Auseinandersetzung all jenen, die glauben, nicht rassistisch zu sein.»
(Arathy Pathmanathan, Auszug aus der Dokumentation zur Diplomarbeit)
Anmerkung:
BIPOC bedeutet «Black / Indigenous / Person of Color».
Vorwort und Nachwort: abgeänderter Text aus dem Buch "Why I'm no longer talk to white people about race" von Reni-Eddo Lodge.
Arathy Pathamanathan hat mit dieser Arbeit den Förderpreis Bachelor Art Education 2020 und einen Dokumentarfilmpreis der Alexis Victor Thalberg-Stiftung gewonnen.
The workshop "Let's Take Back Our Space“ was led by the artist Alexandra Bachzetsis with students of our Master Fine Arts program in the autumn semester 2021. It focused on gestures and the question, „if gestures can be invented or if there is a pregiven catalogue of movements that one selects from to construct his, her, or hir own body.“ (Paul B. Preciado)
FRANK (42), verbrennt sich selbst an seiner Arbeitsstelle aus Protest gegen die unwürdigen Arbeitsbedingungen. Mit diesem tragischen Ereignis als Ausgangslage entstehen zwei Geschichten.
Die erste Geschichte dreht sich um Frank‘s Frau, LÉA (38) und ihrem Sohn VICTOR (10). Als sie erfährt, dass ihr Mann sich umgebracht hat, entscheidet Léa, mit Victor in die geplanten Ferien zu fahren, jedoch ohne ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist.
Die zweite Geschichte handelt von IGOR (57), ein Angestellter derselben Firma wie Frank, der eines Morgens dessen Leiche findet. Er entdeckt ebenso den Erklärungsbrief von Frank und nimmt diesen an sich.
Der altmodische, junge Erfinder Leonardo träumt vom Fliegen hoch über den Wolken mit seiner selbstgebauten Flugmaschine. Seine verflossenene Liebe hält ihn aber davon ab. LEONARDO ist ein Film über Liebe, Träume und Nostalgie.
Ein Schreinerlehrling verlässt seine Arbeit und streift durch den Wald. Bäume werden gefällt, Gleise durchqueren die Landschaft, Ruhe am Abend. Es ist die Geschichte einer Entdeckungsreise.
Eine Kollaboration mit Lukas Bärfuss und dem Fachbereich Kulturpublizistik der ZHdK –
Dreizehn Kulturpublizistik-Studierende befragten gemeinsam mit Lukas Bärfuss das Verhältnis zwischen Bild und Text – historisch, phänomenologisch und vor allem praktisch. Die Ausstellung in der Coalmine – Raum für Fotografie in Winterthur ist eine mehrstimmige Dokumentation dieses Arbeitsprozesses. Vor allem ist sie eine Einladung sich in den Fragen, Erkenntnissen und Visualisierungen der Beteiligten zu vertiefen und sich zu inspirieren.
Die Vernissage findet statt am 2. Juni um 18.30 Uhr in der Coalmine Winterthur, Turnerstrasse 1, 8401 Winterthur
Die Ausstellung dauert vom 3. Juni bis 24. Juli 2022
Das Projekt «Learning from Inequality» ermöglicht dank einer grosszügigen Unterstützung der Schweizerischen Agentur für Austausch und Mobilität «Movetia» den Austausch mit Partnerinstitutionen aus Weltregionen, die im Vergleich zur Schweiz eine grosse Ungleichheit und gleichzeitig sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen aufweisen.
Konkret konnten zwischen 2020 und 2022 drei Studierende aus Suchum/i und Havanna sowie eine Studierende aus der Schweiz von einem Stipendium profitieren, um an der ZHdK und in Kuba einen Teil ihres Studiums zu absolvieren. 2023 werden weitere Dozierende und Studierende eingeladen.
Die Covid-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Umsetzung des Projekts massiv erschwert. Es wurden jedoch viele Erkenntnisse darüber gewonnen, was in derart ungleichen Situationen einerseits möglich ist, andererseits aber auch unüberwindbare Hindernisse darstellt.
Diese Erkenntnisse werden am 2023 ZHdK International Day zum Thema «Arts and Peacebuilding» geteilt.
Das Projekt «Learning from Inequality» wird von Movetia finanziell unterstützt. Movetia fördert Austausch, Mobilität und Kooperation in der Aus- und Weiterbildung sowie in der Jugendarbeit – in der Schweiz, in Europa und weltweit. www.movetia.ch
N’Ko ist ein afrikanisches Zeichensystem, das 1949 erfunden wurde, um die Manding-Sprachen zu verschriftlichen. Manding-Sprachen werden von mehr als zwanzig Millionen Menschen in verschiedenen Ländern Westafrikas gesprochen. Trotz seiner Bedeutung, die afrikanischen Sprachen und Kulturen zu fördern, ist N’Ko selbst in den Ländern, in denen es verwendet wird, noch relativ unbekannt.
Mit dem Projekt «Learning N’Ko» soll ein kostenloses Bildungspaket erstellt werden, um Kindern in Schulen an der Elfenbeinküste und in Guinea die N’Ko-Schrift beizubringen. Das Paket wird Spiele, Poster, Bücher und die notwendigen Werkzeuge zur kreativen Gestaltung (Buntstifte, Farben usw.) enthalten.
«Learning N’Ko» ist von entscheidender Bedeutung für die Förderung der Verwendung der N’Ko-Schrift, für die Stärkung der kulturellen Vielfalt und die Erhaltung der afrikanischen Sprachen und Kulturen. Das Projekt soll dafür sorgen, dass künftige Generationen ihr kulturelles Erbe kennen und mit den notwendigen Werkzeugen ausgestattet werden, um es zu bewahren.
Das Bildungspaket bietet eine Sammlung von Bildungsressourcen für Lehrer:innen, um N’Ko auf spielerische und strukturierte Weise zu vermitteln. Ziel ist es, dass die Lehrkräfte die Aktivitäten auch ohne Vorkenntnisse durchführen können. Das Kit wird sowohl für Dioula- als auch für nicht Dioula-sprachige Kinder zugänglich sein und an verschiedene Altersgruppen angepasst werden.