Description | - Während der zweistündigen Art Walks waren die Besucher*innen eingeladen, verschiedene Orte der Kunst zu besuchen. Fünf Studierende haben dazu Routen ausgearbeitet und aktuelle Fragen und Themen in den Künsten aus einer kuratorischen und vermittlerischen Perspektive eingearbeitet. Für die Studierenden sind Art Walks eine gute Gelegenheit, um die eigene Vermittlungspraxis gegenüber einem unbekannten Publikum zu erproben. Auf Grund der aktuellen Situation in Zusammenhang mit dem Coronavirus wurde auch ein Audio Art Walk erstellt.
Art Walk zur Zürcher Off-Space Szene
von Anne-Sophie Mlamali, Master Art Education Curatorial Studies
Anne-Sophie Mlamali fokussierte sich auf die Zürcher Off-Space Szene, also unabhängige Kunsträume, die von Künstler*innen und Kurator*innen organisiert und kuratiert werden. Die häufig selbstorganisierten Initiativen stellen einen Kontrast zu den kommerziellen Galerien dar. Ihr Art Walk begann mit der Ausstellung «Intimate Estrangement» im Off-Space MIKRO. Von dort ging es in die Ausstellungsstrasse in den Oncurating Project Space, wo aktuell eine Ausstellung zu künstlerischen Archivpraktiken «Inter:archive» gezeigt wird. Zum Abschluss wurden zwei Off-Spaces entlang der Langstrasse besucht. Zunächst der Ausstellungsraum al_vista, der vom Masterstudiengang Fine Arts der ZHdK betrieben wird. Das Programm wird von ZHdK-Studierenden kuratiert, darunter Kim Anni Bassen aus dem Master Art Education Curatorial Studies. Die letzte Station auf ihrem Walk war der Off-Space jevouspropose und die Ausstellung «Our Unknown Known | Elodie Pong».
Art Walk zur Repräsentation von Künstler*innen
von Chiara Giardi, Master Art Education Curatorial Studies
Obwohl Chiara Giardi in ihrem Art Walk lieber auf eine binäre Geschlechterordnung verzichten würde, problematisierte sie, dass Künstler*innen benachteiligt werden. Wie die Zahlen beweisen, zeigen, kaufen und verkaufen Schweizer (und internationale) Museen und Galerien wenig Kunst von Frauen. Als Ausgangspunkt wählte sie die Ausstellung «Schall und Rauch» im Kunsthaus Zürich. Von dort ging es zur Galerie Fabian Lang, wo aktuell eine Ausstellung von Mira Schor zu sehen ist. Ihre Arbeit umfasst wichtige Perioden, in denen geschlechtsspezifische Narrative und Darstellungen des Körpers im Vordergrund standen. 1972 war sie Teilnehmerin im Womanhouse in Kalifornien. Dies ist auch die Überleitung zur Ausstellung «Ausbruch und Rausch: Zürich 1975-80 Frauen Kunst Punk» im Strauhof. Die Ausstellung blickt zurück auf die Ausstellungen «Frauen sehen Frauen» aus dem Jahr 1975 und «Saus und Braus. Stadtkunst» 1980, die eine kritische Auseinandersetzung mit dem weiblichen Alltag und den vorherrschenden Geschlechterrollen provozierten. Auf dem Weg hat Chiara auch auf Una Szeemans «Les Mains Négatives» verwiesen, die im Rahmen der Ausstellung «Gasträume – Kunst auf öffentlichen Plätzen» gezeigt wurde.
Art Walk zum neuen Hotspot der Zürcher Galerien
Von Cynthia Stucki, Master Art Education Curatorial Studies
Cynthia Stucki besucht den neuen Hotspot der Zürcher Galerien, der sich in unmittelbarer Nähe des Kunsthaus Zürich in der Rämistrasse entwickelt hat und als «Kulturmeile» bezeichnet wird. Sie thematisierte die verschiedenen Ausrichtungen der Galerien sowie den «White Cube» als das gängige Ausstellungskonzept. Gleichzeitig setzte sie sich kritisch mit dem Begriff der «Kulturmeile» auseinander. Ihre Route begann in der Rämistrasse 34 direkt beim Schauspielhaus in der Galerie Ziegler. Von dort ging es in die Mai 36 Galerie, die eine Ausstellung von Matt Mullican zeigte. Es folgte ein Besuch in der Galerie Lange + Pult, die sich vor allem auf Westschweizer Künstler*innen fokussiert. «Amerika» ist Titel und Programm einer Ausstellung in der Galerie Tobias Mueller Modern Art mit Werken von Andy Warhol, Julian Schnabel und Sol Le Witt. Trotz Corona-Krise hat jüngst Eva Presenhuber an der Waldmannstrasse einen weiteren Ausstellungsraum eröffnet. Als Abschlussort hat Cynthia Stucki eine ganz besondere Location ausgewählt. Im 6. Stock in der Theaterstrasse 18 ist in einer Penthousewohnung eine Ausstellung von Nina Beier zu sehen, die von der israelischen Galerie Sommer Contemporary Art vertreten wird. Die Readymades der Künstlerin sind im Badezimmer, im Schlafzimmer und im Wohnzimmer positioniert und sind eine gute Gelegenheit, um über gängige Präsentationformen zu diskutieren.
Art Walk zu Kunsträumen in Zürich-West
von Jamie Bernold, Master Art Education Kunstpädagogik
Jamie Bernold legte ihren Fokus auf die Veränderungsprozesse von Zürich-West und diskutierte mit den Teilnehmenden, inwiefern Galerien, Museen und die Zürcher Hochschule der Künste am Gentrifizierungsprozess beteiligt sind. Vom Löwenbräukunst-Areal führte ihr Art Walk zur Arbeit von Aldo Mozzini «Quasi un Babau» die am Steinfelsplatz im Rahmen von «Gasträume 2020 – Kunst auf öffentlichen Plätzen Zürichs» – zu sehen ist. Als nächste Station ging es zum ehemaligen Maag-Areal, wo sie die Galerien von Eva Presenhuber und Peter Kilchmann besuchte. Hier befand sich von 1913–1991 die Zahnradfabrik Maag, was bis heute in die Ausstellungsräume der Galerien eingeschrieben ist. In der Galerie Peter Kilchmann wurden Arbeiten von Paul Mpagi Sepuya, John Coplans sowie von Marc Bauer gezeigt. In der Galerie Eva Presenhuber wurden in der Ausstellung «nuns and monks» Skulpturen von Ugo Rondinone gezeigt. Von dort ging es über die Duttweilerbrücke zum SBB Areal in der Hohlstrasse. Auf der ehemaligen Industrieanlage endete ihre Tour in der Produktionsstätte für Kunst «Acrush» mit der Ausstellung «Character Study» von Darren Bader.
Audio Art Walk zum Zurich Art Weekend 2020
von Lena Seefried, Absolvent*in im Master Art Education Curatorial Studies
Lena Seefried hat im Frühlingssemester 2020 ihren Master of Arts in Art Education Curatorial Studies abgeschlossen. Trotz der Verschiebung des Zurich Art Weekend auf September ist sie erfreulicherweise im Kooperationsprojekt geblieben. Herausgekommen ist ein sehr gelungener Audio Art Walk, der sich an eine internationale Zuhörerschaft richtet. In ihrem Audio Art Walk spricht sie über die Galerie Peter Kilchmann und die Arbeiten von John Coplans, den Off-Space al_vista mit der Ausstellung «Forecast (your morning is as good as your mattress)» von Jelena Vanoverbeek, die Ausstellung «Schall und Rauch. Die Wilden Zwanziger» im Kunsthaus Zürich sowie die Ausstellung «nuns + monks» von Ugo Rondinone in der Galerie Peter Kilchmann.
Link zum Audio Art Walk: https://soundcloud.com/lenasees/audio-art-walk-zur…
Wir bedanken uns für das Kooperationsprojekt zwischen dem Zurich Art Weekend und dem Master Art Education Curatorial Studies.
Beteiligte Personen
Zurich Art Weekend
Charlotte von Stotzingen, Direktorin Zurich Art Weekend
Caroline Rungger, General Project Manager Zurich Art Weekend
Projektleitung
Angeli Sachs, Leiterin Master Art Education Curatorial Studies
Bruno Heller, Assistent Master Art Education Curatorial Studies
Teilnehmende Studierende
Anne-Sophie Mlamali, Master Art Education Curatorial Studies
Chiara Giardi, Master Art Education Curatorial Studies
Cynthia Stucki, Master Art Education Curatorial Studies
Jamie Bernold, Master Art Education Kunstpädagogik
Lena Seefried, Absolventin Master Art Education Curatorial Studies
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Other creative participants | - Zurich Art Weekend
Charlotte von Stotzingen, Direktorin Zurich Art Weekend
Caroline Rungger, General Project Manager Zurich Art Weekend
Projektleitung
Angeli Sachs, Leiterin Master Art Education Curatorial Studies
Bruno Heller, Assistent Master Art Education Curatorial Studies
Teilnehmende Studierende
Anne-Sophie Mlamali, Master Art Education Curatorial Studies
Chiara Giardi, Master Art Education Curatorial Studies
Cynthia Stucki, Master Art Education Curatorial Studies
Jamie Bernold, Master Art Education Kunstpädagogik
Lena Seefried, Absolventin Master Art Education Curatorial Studies
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