In dieser Arbeit möchte ich der Frage nachgehen, welche Verantwortung die TheaterpädagogInnen in Bezug auf Deutung und Wirkung des Spiels von Kindern auf der Bühne vor einem erwachsenen Publikum haben. In theoretischen Ansätzen, die sich in der theaterpädagogischen Literatur mit Fragen der Autorschaft und Mündigkeit und neuen Theaterformen beschäftigen, stieß ich vor allem auf Überlegungen zu Probenmethoden und auf Beobachtungen von ästhetischen Tendenzen. Für die Fragestellung dieser Arbeit ist aber die Position der Zuschauer in Bezug auf die Mündigkeit der Spieler zentral. Es erschien deshalb sinnvoll, meine Erfahrungen einer Theorie gegenüberzustellen, die sich mit der Position des Zuschauers und der Frage nach Deutungshoheit auseinandersetzt und danach fragt, welche Machtposition das Publikum hat und ob es überhaupt in meiner Hand liegt, die Deutung des Publikums zu beeinflussen oder die Kinder über sie aufzuklären.
Ich werde meine BA-Arbeit mit einem theoretischen Teil beginnen. Ich steige in der Vergangenheit ein und gehe Richtung Gegenwartstheater. Wie sind heute die Tendenzen im Umgang mit religiösen Themen?
Ich werde dabei die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede beleuchten. Wo sind sich Theater und Religion einig? Wo nicht? Im Anschluss werde ich auf die Begrifflichkeiten Performance und Glaube eingehen.
Anhand meiner Fragestellung werde ich im zweiten Schritt meine Analyse der Thalia-Inszenierung „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ beginnen. Ich werde sie nach den ästhetischen, körperlichen und religiösen Dimensionen untersuchen. Ich versuche herauszufinden, woran „Die Stunde“ glaubt und in welchem Verhältnis Glaube und Botschaft zueinander stehen.
Wie haben sich die Theatermacher beim Proben von „BRENNE“ durch Wirklichkeiten der Umgebung des Probenraums beeinflussen lassen? Wie hat sich diese Beeinflussung auf die Wirklichkeit der Theatermacher ausgewirkt?
Das Zusammenkommen von Wirklichkeit aufgrund des Probens von «BRENNE», sowie die Auswirkungen dessen zurück auf Wirklichkeiten der Theatermacher soll in der folgenden Arbeit untersucht werden.
Dafür werde ich zunächst den Begriff Wirklichkeit in Bezug auf den Soziologen Dirk Baecker für diese Untersuchung fassbar machen. Dann werde ich mein Vorhaben genauer herleiten und das Konzept der transformatorischen Bildung des Erziehungswissenschaftlers Hans Christoph Koller als Ausgangspunkt für die weitere Untersuchung erläutern.
Um diese Untersuchung abzuschliessen, werde ich das letzte Beispiel auf die Betrachtung des Fremdem durch den Philosophen Bernhard Waldenfels beziehen, um herauszufinden, ob durch die Beeinflussung durch die Wirklichkeit des Umfelds Neuartiges entstanden ist.