Die Figur des geistig Behinderten als Voraussetzung zur Erzeugung von Präsenz
im „Disabled Theatre“
Aufgrund ihrer Tätigkeit als Produzentin beim Behinderten-Theater „HORA“ Zürich ermöglicht
Ketty Ghnassia mit ihrer Untersuchung zu Jerome Bels „Disabled Theatre“ einen substantiellen
Beitrag zur Entstehung des international gefeierten Stückes, darüber hinaus dringt sie durch die
Frage nach Authentizität und Präsenz auch in die zeitgenössische ästhetische Diskussion zum
postdramatischen Theater (H. Thies-Lehmann) ein, den sie als „Kampf um den Theaterbegriff
und die damit verbundene Verkündung des ‚Theaters der Präsenz’ als authentisches Theater“
(S.7) bezeichnet. Mithilfe poststrukturaler Denkmodelle zum Subjektbegriff von Kristeva und
Derrida dekonstruiert Ghnassia die derzeit oftmals herrschende Auffassung der
Theaterwissenschaft, dass die Präsenz behinderter SchauspierINNEN von HORA allein aus der
„Eigenschaft der DarstellerINNEN“ zu erklären sei; vielmehr beruhe die Präsenz auf deren
Darstellungsverfahren.
Verpackungsklang. Analyse und Design von Atmosphären
Die Arbeit widmet sich dem aktuellen Stand und der nahenden Zukunft multisensorischer
Verpackung. Dementsprechend legt der Autor weniger einen State of the Art vor, als dass er
gegenwärtige Entwicklungen recherchiert und sie mit seiner beruflichen Tätigkeit in Verbindung
setzt. An der Praxis orientiert ist es erklärtes Ziel der Arbeit, eine „Kriterien-Sammlung“ als
„Arbeitsvorlage“ für die Erstellung von Verpackungen anzulegen. Hauptgewicht bei diesem
Masterprojekt liegt auf der medialen Arbeit, die einen Prototyp der Verpackung entwickelt.
Dennoch kommen im Rahmen der theoretischen Reflexion kulturwissenschaftliche Aspekte zur
Geltung, die den Trend der „Ästhetisierung des Alltags“ durch Haugs und Böhmes Schriften in
seiner gesellschaftlichen Dimension beleuchten.
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Martin Stollenwerk
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Subtitle
Abschlussarbeit MAS Cultural Media Studies
Description
Mythenbildung im Motorsport des XX. Jahrhunderts.
Der Rennfahrer als Volksheld
Der Autor widmet sich mit dem Thema des Rennsports einem bislang nur unzureichend
aufgearbeiteten, aber kulturwissenschaftlich durchaus relevanten Gegenstand. Exemplarisch
lassen sich an ihm die Erzeugung und Inszenierung von Heldenfiguren ablesen. Auf der
theoretischen Grundlage von Roland Barthes Mythen des Alltags, Bourdieus „symbolischem
Kapital“ und Reckwitz’ Starsystem untersucht Stollenwerk die fotografische Sammlung Thomas
Horats und nähert sich damit einer bedeutenden Quelle.
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Bea Gasser
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Subtitle
Abschlussarbeit MAS Cultural Media Studies
Date
Dez. 2015
Description
„Atmosphären“. Untersuchung zur Herstellung und Rezeption von Atmosphäre im Kunstmuseum
Bea Gasser arbeitete zur Zeit der Msterarbeit in der Fondation Beyeler im Bereich Marketing
Kommunikation. Ihre Masterarbeit nimmt sie zum Anlass, die Atmosphären ihrer Arbeitsstätte zu
untersuchen und sie für die kulturwissenschaftliche Perspektive produktiv zu machen. Da die Fondation
weltweit als zentraler Ort exemplarischer Kunstvermittlung einen exzellenten Ruf geniesst, erscheint
Gassers Vorhaben als Glücksfall. Durch ihre Tätigkeit besitzt sie Einblick und gute Kontakte zur Fondation,
wodurch eine präzise Betrachtung atmosphärischer Inszenierung ermöglicht wird. Methodisch verfährt die
Autorin sehr transparent. Ausgehend von der neuen Ästhetik Gernot Böhmes erarbeitet sich Gasser den
Zugang über aktuelle Ansätze der Atmosphärenforschung, der teilnehmenden Beobachtung und
aisthetischen Feldforschung bei A. Rauh sowie der dokumentarischen Methode (nach Bohnsack). Gestützt
durch Interviews Sam Kellers (Direktor der Fondation) und Senior Curator Theodora Vischer eruiert die
Autorin grundlegende Perspektiven bei der Gestaltung von Atmosphären, nimmt aber auch die nicht
planbaren, flüchtigen, aber dennoch entscheidenden Aspekte wie Zuschauerzahlen ins Visier.
Welchen Weg nehme ich unter die Füße, um Sprechnormen der Moderatorinnen auf die ideologische Schliche zu kommen?
Als erstes folge ich der Spur der „tagesschau", da ich mich frage, wie sie sich mitteilt. Ich vermute in ihr die neuzeitliche Version des antiken Boten und entdecke, dass durch deren Funktionen sogar drei klar voneinander unterscheidbare Typen her -vortreten: Die „tagesschau" selbst ist als Missus dem Nuntius ARD und den Moderatorinnen als Cursores hierarchisch zwischengeschaltet. Es scheint, dass die ARD die „tages- schau" zu sprechen beauftragt, diese jedoch ohne ihre Moderatorinnen stumm bleiben müsste. Oder erklingt ihr Ton in den subsidiären Effekten der Massenmedien? Um dies abzuklären, beschäftige ich mich anhand unterschiedlicher Medientheorien mit diesen Neben.klängen und wende McLuhans Sicht auf das Fernsehen, Chomskys Propa- gandamodell und Halls Encoding-Decoding-Modell auf mein Untersuchungsobjekt an.
Handlungen nach der Fotografie. Oder: Kann der Mensch durch die Fotografie dazu bewogen werden, sein Auto zu Hause stehen zu lassen oder aufs Velo oder öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen?
Die beiden in dieser Arbeit analysierten Aspekte sind die Fotografie und die Handlung. Die
Fotografie ist ein vielfach untersuchtes Medium, dessen eindrückliche Wirkungsmöglichkeiten
immer wieder bewiesen werden. So hat das Foto des dreijährigen syrischen Jungen Aylan, der tot in
den Armen eines Polizisten am Strand von Bodrum liegt im Spätsommer 2015 dafür gesorgt, dass
sich bei der breiten westeuropäischen Bevölkerung ein Stimmungsumschwung einstellte und
unvermittelt in vielen europäischen Ländern Flüchtlinge aus Syrien willkommen geheissen wurden
oder zumindest auf deutlich weniger Skepsis stiessen. Die Fotografie löst Emotionen aus und wirft
die Leute auf sich selbst zurück, beim Beispiel des Jungen aus Syrien wohl dadurch, dass das
Individuum sichtbar wurde und nicht einfach ein totes Kind. Ein offenes Bild, das die Gedanken
anregt, kann somit eine narrative Wirkung auslösen. Doch wie kann diese Wirkungsweise der
Fotografie definiert, und kann sie letztlich antizipiert werden? Ist es möglich, diese Wirkung
vorherzusehen oder aktiv zu steuern?
Atmosphäre(n). Vom Raum zur Fotografie
Ausgangspunkt der Überlegungen in dieser Arbeit sind die philosophisch
phänomenologischen Betrachtungen zur Atmosphäre von Gernot Böhme,
der im Januar 2014 im Studiengang zu Besuch war. Sein „Atmosphäre“-
Begriff will die Ästhetik von der Kunst wieder in den Alltag führen.
„Atmosphäre“ meint nicht nur subjektiv körperlich-sinnliches
Wahrnehmen, sondern eines, das von den Dingen ausgeht; Böhme nennt
dies die „Ekstase der Dinge“. So erklärt er die Wirkung auf uns, die nicht
rein subjektiv ist. Für Böhme kann die ästhetische Theorie viel von den
Praktikern zu lernen. Als Fotograf interessiert mich an diesem Konzept, wie
eine Raum-Atmosphäre vermittelt werden kann, wenn das Bild
inhaltsbasiert etwas vermitteln und nicht rein generativ eine subjektive
Impression abgeben soll.
Einsatz autonomer Waffensysteme und die Vereinbarkeit mit dem „Anspruch auf
Gewaltlosigkeit“
In meiner theoretischen Auseinandersetzung befasse ich mich mit Judith Butlers These des
„Anspruchs auf Gewaltlosigkeit“. Ich versuche zu ergründen, ob autonome
Waffensysteme diesem Anspruch überhaupt gerecht werden können.
Im ersten Teil meiner Arbeit beschreibe ich den geschichtlichen Hintergrund
autonomer Waffensysteme, die Differenzierung zwischen den einzelnen Systemen und
den Stand der Technik. Zugleich erörtere ich die rechtliche Lage und die ethische
Vereinbarkeit unter Einbezug des Völkerrechts und der menschlichen Würde.
Im Fokus steht die ethische Grundsatzfrage, ob eine Maschine, die anhand von
Algorithmen, in kritischen Situationen selbständig über Leben und Tod entscheidet, den
moralischen Prinzipien gerecht werden kann.
Im zweiten Teil habe ich mich mit Judith Butlers „Anspruch auf Gewaltlosigkeit“
auseinandergesetzt. In ihren Büchern „Raster des Krieges“ und „Krieg und Affekt“ zeigt die
Philosophin das politische Dilemma im Zusammenhang mit dem Wert des Menschen beim
Thema „Gewaltlosigkeit“ auf. Sie fordert die Gesellschaft dazu auf, den Begriff „Mensch“ zu
überdenken.