Grafik und Musik, das ist ein legendär gewordenes Gespann: Viele Gestalter standen selbst als Musiker auf der Bühne, andere verwirklichten sich als Konzertveranstalter. Rhythmus und Dynamik unterschiedlichster Musikstile finden sich in ihren Plakaten, die sich souverän zwischen Kunst und Grafik bewegen. Dabei werden die Gesetze des Mediums oft neu interpretiert. Im Stadtbild setzt das subversive Potential dieser Musikgrafik einen spannenden Kontrapunkt zum Mainstream-Konzertplakat und erzählt von einer Musikkultur mit meist kurzlebigen Clubs und subkulturellen Veranstaltungsorten. Zürcher Plakate der letzten 15 Jahre, unter anderen von Eric Andersen, Carolina Cerbaro, Flag, A. C. Kupper oder Lukas Zimmermann, zeigen den lustvoll-spielerischen, experimentellen Zugriff, der den besonderen Reiz ausmacht.