Ziel des Projekts «Frugal Design – potential of the thrifty» ist es, die Erscheinungsformen von Frugal Design-Ansätzen in unserer Gesellschaft aufzuspüren und mögliche Wege aufzuzeigen, wie Sparsamkeit als wertvoller und herausfordernder Anreiz für soziale Transformationen weiter betont werden kann.
Sparsame Design-Ansätze sind von Menschen initiiert worden, die mit Einschränkungen leben, sei es in Bezug auf Geld, Raum, Mobilität oder weiteren Ebenen. Ob ausgebildete*r Designer*in oder nicht, Gestalter*innen folgen gerne der Frage: Wie kann man das Beste aus den verfügbaren Ressourcen herausholen?
Im ersten Teil dieses Projekts (2016/2017) hat der Schwerpunkt darauf gelegen, von Jugaad (dem indischen Verständnis von genügsamem Design) zu lernen und die Erkenntnisse anzuwenden, um einer Gruppe von Menschen zu helfen, die in den Slums von Bangalore leben. In einem Workshop in Zusammenarbeit mit der SELCO Foundation haben die Studierenden der ZHdK und des Srishti Institute of Art, Design and Technology gemeinsam an der Entwicklung von Lösungen für Sparsames Design gearbeitet, um die Probleme der Menschen im Slumgebiet zu lösen.
Im zweiten Teil (2017/2018) hat eine Recherche im Kontext von Schweizer Gefängnissen stattgefunden, wo ein völlig anderer Rahmen gegeben ist. Durch die Untersuchung von Objekten, welche von Gefangenen hergestellt worden sind, ist das Potenzial der Genügsamkeit zur Ermöglichung der sozialen Integration einer spezifischen Zielgruppe evaluiert worden. Dieses Projekt ist in Zusammenarbeit mit den Departementen Design und Kulturanalyse und Vermittlung der ZHdK sowie mit dem Departement Soziale Arbeit der ZHAW realisiert worden. Die Ergebnisse sind in einer Ausstellung publiziert worden, begleitet von einer öffentlichen Fachtagung.