Stimmt es, dass Tourist*innen nur auf Informationen, Souvenirs und Essen aus sind? Und kann die Reiselust des modernen Menschen gestillt werden, wenn er oder sie diese drei Dinge bekommt? Ohne gleich eine klimaschädliche Fernreise antreten zu müssen?
Mit einem als Experiment angelegten mexikanischen Abend in Zürich soll dem in uns allen schlummernden Fernweh Einhalt geboten werden, indem mexikanische Speisen aufgetischt und Geschichten über Mexiko erzählt werden, man für kurze Zeit eintauchen kann in die Kultur des Landes und letzten Endes sogar eine wirkliche Reise gewinnen kann (allerdings nicht nach Mexiko, das versteht sich von selbst…). Über allem schwebt einzig die Bitte, danach nicht gleich ins nächste Flugzeug zu steigen und nach Übersee zu reisen.
format: vinyl, 10", 33rpm
number of paths: 8
total playing time: 9 h 08 m
individual playing times: A: 1 m 00 s / 2 m 00 s / 0 m 42 s / 1 m 20 s //
B: 1 m 42 s / 0 m 36 s / 0 m 36 s / 1 m 12 s
1:60 ist eine auditive Arbeit, die im digitalen Zeitalter den Sprung in die Linearität wagt. Sie thematisiert Fragen zu Begriffen des Hörens und der Handlung in Hörräumen.
Angesichts der vollständigen Entschlüsselung des Audiosignals und den daraus resultierenden unendlichen klanglichen Möglichkeiten entscheide ich mich für den RESET: Bücher und Programme werden geschlossen, Texte und Klangerzeuger zur Seite gelegt. Es bleibt nicht Stille, die den Ort füllen könnte, sondern ein vielfältiges Gewirr an Stimmen und Geräuschen, in dem sich die Möglichkeiten des digitalen Klanguniversums spiegeln: Rhythmen, Zufälle, Stimmung und Atmosphäre. Mein Ausgangsmaterial ist die akustische Umwelt, in der diejenigen Klänge zu untersuchen sind, die durch ihre Allgegenwärtigkeit unsichtbar zu werden drohen. Die akustische Umwelt ist Produkt und Hintergrund von Lebensräumen - sie strukturiert und verbindet diese. Ich verstehe sie als ein komplexes System von ineinander greifenden Klängen, die sich zu einem Geräuschteppich verbinden. Ich betrachte sie auch als ein multifunktionales Instrumentarium, dessen Struktur es zu erforschen und erarbeiten gilt.
Kammerensemble der ZHdK
David Zinman, Kursleitung
Dirigierstudierende der Klasse von Johannes Schlaefli, Leitung
Stephanie Jagsch-Pfeffer, Sopran
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Richard Wagner (1813-1883)
Vorspiel (aus "Tristan und Isolde")
in einer Bearbeitung für Kammerorchester von Andreas N. Tarkmann (2006)
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Waldweben (aus "Siegfried")
Konzertfassung in einer Bearbeitung für Kammerorchester von Andreas N. Tarkmann (2005)
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Wesendonck-Lieder (1857/58)
instrumentiert für Kammerensemble von Andreas N. Tarkmann (2003)
1. Der Engel
2. Stehe still
3. Im Treibhaus
4. Schmerzen
5. Träume
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Ludwig van Beethoven (1770-1827)
aus: Sinfonie Nr. 5, c-Moll op. 67
2. Satz: Andante con moto
1. Satz: Allegro con brio
Ein dunkler Raum. Eine Liegefläche. Sechs Lautsprecher. Geräusch, Sprache, Überforderung, Ruhe, Ton, Festigung, Klang.
Ein inszeniertes Hören. Reduktion auf das Innere einer Person. Stille. All eins-am-sein. Vielleicht geht es um ein Gedicht von Friedrich Rückert:
Ich bin der Welt abhanden gekommen,
Mit der ich sonst viel Zeit verdorben,
Sie hat so lange nichts von mir vernommen,
Sie mag wohl glauben, ich sei gestorben!
Es ist mir auch gar nichts daran gelegen,
Ob sie mich für gestorben hält,
Ich kann auch gar nichts sagen dagegen,
Denn wirklich bin ich gestorben der Welt.
Ich bin gestorben dem Weltgetümmel,
Und ruh’ in einem stillen Gebiet!
Ich leb’ allein in meinem Himmel,
In meinem Lieben, in meinem Lied!
Synopsis:
Eigentlich fehlt nur noch ein formaler Händedruck zwischen zwei Politikern um einen Vertrag zu besiegeln. Doch als beide Hitzköpfe versuchen innerhalb der Formalität eines Händedrucks die Oberhand zu gewinnen, nimmt ihre Kompromisslosigkeit ein Eigenleben an.
Meine Funktion:
Sound Designer
Beschreibung:
Kurzfilm, Fiktion, 4 Min.
Der Film von Ennio Ruschetti besticht durch seine kompromisslose Machart. Es ist eine Hommage an toxischer Männlichkeit und leerem Politikum, welche in ein Crescendo von Absurdität endet. Als Sound Designer durfte ich mich voll austoben und von Horror- und Comedy Stereotypen gebrauch machen. Um an glaubwürdige Audio-Aufnahmen der Menschenmenge zu kommen, versammelte ich eine Gruppe von zwanzig Leuten und ging mit ihnen die verschiedenen emotionalen Zustände, welche von Still bis panisch und verzweifelt reichen, durch. Insgesamt ein wirklich unterhaltsames Unterfangen.
In der Tanzperformance «Obsession» erforschen drei Tänzer_innen und drei Musiker_innen die Abgründe der Psyche eines kannibalistischen, nekrophilen Serienmörders mit 23 Persönlichkeiten. Drei Figuren werden einander gegenübergestellt und deren jeweilige Beziehung untersucht. Im Kern der Performance steht die unaufhörliche Qual einer Zwangsstörung, einer Obsession, einer niemals gestillten Mordlust.
8 channel composition commissioned by Ekko Festival Bergen 2021. Also featured at Sibelius Academy Finland and finally presented at ZHdK in 8.4 multichannel format at the Kammermusiksaal 2.
Ekko Festival Bergen, Norway
October 2021
Curator: Lasse Marhaug
Sibelius Academy, Helsinki (as part of Spatial Audio Week 2021)
December 2021
Curator: Jan Schacher
ZHdK, Kammermusiksaal 2
January 2022
Master Project
31"
Synopsis:
An octophonic work exploring breath and the human voice, deconstructed and organised in multimodes, seeking out unventured terroir and sans language, to sound out the unheard, the suppressed, the invisible, the undeveloped, the inner and the other. Eight speakers become embodiments of the alt human. In the deep murky recesses of my clumsy subconscious sprung forth this idea of a better, more improved model human. In this last year, having spent so much time physically alone, and encountering human interaction through zoom or phone conversation only, I came to rely a lot on the voices of people as a gauge for intimacy, or humanity, if you will, a way to measure or tell from hearing vocal articulation, how well I was actually connecting. I started to observe more closely the infinite minute details of voices, and this led to the possibility of redesigning a new sonic experience of human "anima", our vital force. Alchemy dabbling. The human voice can be strong but also vulnerable, incredibly multi-faceted, and a carrier of so much nuance. Another reason why I am curious about this notion of intimacy, is if by working with these voices, there'd still be a way to feel and respond instinctively to the outcome. I also wanted to step back from being a composer, so in using Max to engineer a garden of vocal “happenings”, I relinquish some artistic control and what is heard is a result of autonomous and accidental unfolding events.
„Stell dir einen langen, gehaltenen Ton vor, wie eine zarte Blume, die du in den Händen halten und auf einem Drahtseil gehen musst, ohne sie fallen zu lassen oder zu stürzen. Auf diese Weise misst man die Zeit und bemerkt die winzigen Veränderungen, die sich im Weitergehen ereignen.“ Auf diese Vorstellung verweist Anna Thorvaldsdóttir bei ihrem Stück Ró.
Distanz als Metapher für musikalische Vorstellungen in unterschiedlichen Formen findet man, wie es der Titel schon sagt, auch bei Barblina Meierhans’ Werk „Auf Distanz“. Sie wird bei ihr konkret erlebbar, denn die Komponistin verteilt die Interpretierenden an verschiedene Orte. Dadurch macht sie den Klang und seine Resonanz im Raum erfahrbar und geht parallel der Frage nach, was Distanz mit uns macht. Das war gerade während der Entstehung der Komposition, im Jahr 2020 während der Pandemie, eine besonders dringliche Frage.
Mit Schoenbergs Orchesterstücke op. 16 ergibt sich eine Parallele in der Form. Meierhans hat wie Schoenberg mehrere kurze Sätze geschrieben und sich dabei jeweils auf ein sprachliches Phänomen bezogen. Während Schoenberg jedoch einen neuen Umgang mit dem Orchester suchte – 1909 schrieb er an Richard Strauss „[…] keine Architektur, kein Aufbau. Bloß ein bunter ununterbrochener Wechsel von Farben, Rhythmen und Stimmungen, […]“ – standen bei Meierhans die klangliche Untersuchung von Sprachlauten im Vordergrund. So heissen die kurzen Sätze „Schnalzen“, „Kichern“, „Lauschen und Singen“ und „Atmen“.
Schmutz für Violine und grosses Ensemble von Ying Wang öffnet den konzeptuellen Raum nach aussen und stellt Fragen, die uns alle betreffen: „Gestank in der Luft, Angst in den Gedanken.“ Wang erzählt mit ihrer Komposition von den schrecklichen Gefühlen im Zusammenhang mit der Umweltverschmutzung. Das macht sie aber nicht in Hoffnungslosigkeit, sondern geht von der unberührten Schöpfung aus: „Ausgangspunkt: das Individuum=Violine. Geburt. Ein Ton für sich. Im Leben. Im Einklang. Stabil. Stark im Wachsen und Ausbreiten. […]“
SCHMUTZ – Ying WANG
für großes Ensemble (2018/2019)
Das Gehör ist die Tür zur Seele. Eine Tür die immer offen steht. Aufnahmebereit. Passiv wie aktiv. Permanente auditive Überforderung als Resultat einer viralen Raum-Beschlagnahme. Kulturelle wie gesellschaftliche Bedingungen als Bezugspunkte einer Wahrnehmung in humanem Sinn werden medial geflutet und vereinheitlicht zu einem globalen monokausalen Entwertungssystem.Ethik, Moral und Kultur verschmiert vom geistigen Abfall einer selbstgefälligen Feudalgesellschaft. Gehirnwäsche als Akt einer totalitären Verschmutzungsfraktion. Verträumte Tralala- und sexy Bum-Bum- Ästhetik strömt aus der vordergründigen Bedürfnisanstalt degenerierter Suchtgemeinschaften. Lautstarke Selbstinszenierung dominiert auf stylisch- linearen Wegen, Autobahnen der Fluchthelfer. Darunter das Leben. Ich. Vermüllt. Zugeschüttet. Verpestet. Ich drohe zu ersticken. An dieser kleinen tagtäglichen Unachtsamkeit.
An der ignoranten selbstgefälligen Entsorgung. Ich drohe zu verstummen unter den breitspurigen Laut-Sprechern. Plastik im Meer, Öl im Gefieder, Lärm im Ohr, Gift im Essen, Gestank in der Luft, Angst in den Gedanken. Dieses Netz der Belastungen, ausgelegt von jedem einzelnen, verbreitet sich stetig. Meine Musik erzählt von dieser Qual. Das Stück ist geschrieben für Solo-Violine und Ensemble.
Ausgangspunkt: das Individuum=Violine. Geburt. Ein Ton für sich. Im Leben. Im Einklang. Stabil. Stark im Wachsen und Ausbreiten. Jede Klangtextur wie ein unersetzbarer individueller Fingerabdruck. Vielfalt (Polyphonie) ist gewünscht. Aber Vergleiche machen unsicher. Im Aufeinandertreffen das Bedürfnis nach Harmonie. Ausgesetzt den inneren (Violine) und äußeren Verführungen (Ensemble). Neid und Hass erzwingen Anpassungen, die eher eine ästhetisierende Inszenierung der Persönlichkeit verlangen, als eine Entfaltung des Selbst zu ermöglichen. Außen Hui! Innen Pfui! Werbung suggeriert Perfektion.
Man nimmt teil. Ohne zu teilen. Man lernt auszuteilen. Die Industrieminute (Ensemble) beschleunigt das Zeitempfinden im exponentiellem Wachstum.
Die leeren Lehren der Politik, Religionen und der Medien (Ensemble) predigen elende Ungleichheit. Entweder Ausbeuter oder Ausgebeuteter. Gottmensch oder Untermensch. Gläubiger oder Ungläubiger. Ausgesetzt diesen Gewalten unterliegt die Ideologie. Kapitulation, Leichtsinn, Resignation. Der Mensch selbst wird zum Problemstoff. Umweltsünde über den Tod hinaus.
Mit dieser Arbeit möchte ich das Element des Hörhorizontes genauer analysieren.
Ob breitbandig oder beinahe Stille, Hörhorizonte umgeben und beeinflussen uns konstant. Sie sind Teil jeder Klangumgebung, werden aber oftmals ausgeblendet, um sich auf vordergründige Klangereignisse zu konzentrieren. Dieses Element hat jedoch grossen Einfluss auf unsere Wahrnehmung.
Der Hörhorizont ist die hinterste Ebene in der Tiefenstaffelung von Klangumgebungen. Es ist eine statische Fläche, welche die Grenze unserer akustischen Wahrnehmung bildet. Alles was leiser ist, wird davon maskiert.
Doch wie entsteht dieser Hörhorizont, und was sind die Auswirkungen auf unsere Wahrnehmung? Wie konstruieren wir überhaupt eine Bedeutung aus was wir wahrnehmen? Und wie kann man damit kompositorisch umgehen?
Das Thema der Klangumgebungen und der ‚Acoustic Ecology‘ bildet keine einheitliche Disziplin, sondern wird aus verschiedenen Gebieten wie der Psychologie, Architektur, Kulturtheorie oder Biologie betrachtet. Aus diesem Grund ist auch der Ansatz dieser Arbeit multidisziplinär und betrachtet die Fragestellung aus verschiedenen Perspektiven. Dies wird unterstützt durch meine eigene künstlerische Praxis, die einerseits aus der elektroakustischen Komposition und der Klangkunst kommt, andererseits auch aus dem Sounddesign.
Um den Hörhorizont besser zu verstehen, muss ich die Grundbausteine einer Klangumgebung untersuchen. Ich werde verschiedene Ansätze aus Sound-Studies, Sounddesign und der elektroakustischen Komposition betrachten, welche unterschiedliche Analysearten von Klangumgebungen implizieren und diese miteinander vergleichen.
Um die Bedeutung des Hintergrunds besser zu verstehen, muss zuerst der Vordergrund untersucht werden. Da vordergründige Klänge viel eher bewusst gehört werden, lassen sich die Mechanismen der Wahrnehmung und die damit einhergehende Entstehung von Bedeutung besser erklären. Nachdem die Semiotik auf akustischer Ebene und unsere Wahrnehmung betrachtet wird, werden wir die Verwendung von Assoziationsketten in Produkt Sound Design anschauen. Dieses Gebiet verwendet die Mechanismen von Assoziationsketten in der Praxis, was Aufschluss über kompositorische Verwendungen gibt.
Als nächstes werden wir den Hintergrund analysieren. Wir werden die Mechanismen der Perzeption des Hintergrunds betrachten, als auch das spezifische Element des Hörhorizontes.
Meine kompositorischen Erkenntnisse mit diesem Element werden betrachtet, als auch die Auswirkungen des Hintergrunds auf die Interpretation des Vordergrunds.
Anschliessend werde ich etwas genauer auf die Notion des Überhörten eingehen, da dieses Thema mit dem Hintergrund und dem Hörhorizont zusammenhängt. Ich werde das Verständnis von Lärm genauer betrachten, und was deren Auswirkung auf unsere Hörhaltung ist.
All diese Abschnitte werden mit Beispielen ergänzt, um die theoretischen Gedanken zu verdeutlichen. Die Beispiele sind einerseits elektroakustische Werke, andererseits praktische Anwendungen in Produkt Sound Design, was den multidisziplinären Ansatz und meinen Hintergrund verdeutlichen soll. Mich interessiert, verschiedene Facetten dieses Themas aufzuzeigen und miteinander in Verbindung zu setzen, um diese dann auf meine eigene kompositorische Praxis zurückzuführen. Diese Arbeit soll also als theoretische Grundlagenanalyse verstanden werden.
Through my work within the format of multichannel sound-installations, I always felt the need to preserve ephemeral works in a recorded form for archiving purposes and to showcase my work to curators, art institutions, and the general public. The attempt to preserve ephemeral sonic work raises two questions: How do I translate a multichannel audio-work into a recorded form without losing the spatial properties? And how do I make such audio-work accessible without immense technical equipment? This paper will examine different spatial audio recording and reproduction techniques to obtain a sufficient method that can preserve and playback ephemeral work with a spatial component.
The conversion of multichannel sound-installations into a recorded form also raised questions related to sound and media art theory, i.e. how does the recorded version relate to the original version – is it still the same piece of work? Preceded by a case study on archiving ephemeral sonic work, I explore in the last segment of this thesis three creative principles of preserving ephemeral work based on my eight channel sound-installation Candid III. These three different methods will be examined and evaluated with regard to their abilities to accurately capture the spatial properties of Candid III. My research in experimenting with binaural formats aims toward making sonically immersive work more easily and authentically accessible. Further, it could also be of use in the context of cultural institutions that are confronted with similar problems when dealing with ephemeral sonic works containing spatial
components.
Arc-en-Ciel
Ensemble für zeitgenössische Musik der ZHdK
Baldur Brönnimann, Leitung
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1. Teil: Uraufführungen
aus den Kompositionsklassen
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Jakob Stillmark
Kryptomnesie I für kleines Ensemble
Alt-Flöte, Klarinette in B, Trompete in B, Perkussion (Ride-Becken, Gong, Xylophon, Crotales, 3 Tomtoms, Trinagel, Autofeder), Klavier, Violine ,Viola, Violoncello
Franziska Wilhelm
Diametralspiele für Ensemble
Klarinette/BKl, Fg / Hr in F / Perc (Vibraphon, Snare Drum, Plattenglocke, sonst Röhrenglocken), Klavier, Viola, Violoncello
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Po-Yu Wang
Polymérisation
for 10 instruments
Fl, EH, Basskl / Horn / 2 Perkussion (1: Marimba, Snare Drum, Tom-toms, Crotales / 2: Marimba, Snare Drum, Tom-toms, Cymbal, Gong), Klavier, Violine, Bratsche und Violoncello
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Etsuro Masuda
Das Spiel
für Kammerorchester
Fl, Ob, Klar in B, Fg / Hr in F, Trp in C, Pos, Tb / 1 Perc (Suspended Cymbal, Drum-Set, Marimba, Vibraphone) Hrf, Klav / 1.1.1.1.1
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Hao Ma
Fault
Kammermusik für 13 Instrumente
Fl/Bassfl, Oboe/EHorn, Kl in B/Bassklar B, Fagott/Ffg, Horn in F, Trp in B, Perc (Vibraphon, Marimba, Glockenspiel, Trinagel, Sizzle Cymbal, Wind Chimes, Bongo, 4 Toms, Tamtam),
2 Vi, Vla, Vc, Kb
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2. Teil
Unsuk Chin (*1961)
Gougalon (2009/2011)
I. Prolog - Dramatisches Aufgehen des Vorhangs / Prologue - Dramatic Opening of the Curtain
II. Lamento der kahlen Sängerin / Lament of the Bald Singer
III. Der grinsende Wahrsager mit dem falschen Gebiss / The Grinning Fortuneteller with the False Teeth
IV. Episode zwichen Flaschen und Dosen / Episode between Bottels and Cans
V. Circulus vitiosus - Tanz vor den Baracken / Circulus vitiosus - Dance around the Shacks
VI. Die Jagd nach dem Zopf des Quacksalbers / The Hunt for the Quack's Plait
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Eintritt frei, Kollekte
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1. Teil:
Einführungstexte zu den Stücken aus der Kompositionsklasse
Jakob Stillmark
Kryptomnesie I für kleines Ensemble
5’
Alt-Flöte, Klarinette in B, Trompete in B, Perkussion (Ride-Becken, Gong, Xylophon, Crotales, 3 Tomtoms, Trinagel, Autofeder), Klavier, Violine ,Viola, Violoncello
Der Begriff Kryptomnesie kommt aus der altgriechischen Sprache und bezeichnet eine vergessene Erinnerung. In der Psychologie wird damit ein Phänomen bezeichnet, bei dem scheinbar vergessene Erinnerungen plötzlich wieder auftauchen und sind vergleichbar mit dem Phänomen des Déjà-vu.
Als ich mit der Komposition dieses Stückes begann, erlebte ich in meiner inneren Vorstellung des bereits Geschriebenen einige solcher Kryptomnesien am eigenen Leibe. Je mehr ich schrieb, desto mehr hatte ich das Gefühl, dass sich in meiner Musik eine unbewusste musikalische Erinnerung artikulierte. Nach einiger Zeit wurde mir dann schlagartig klar, um welches Stück es sich handelte. Das war sehr überraschend, denn ich hatte mir eigentlich vorgenommen, in diesem Stück ganz auf die Verwendung von Zitaten zu verzichten. Nach dieser Erfahrung begann ich das Stück neu und machte diesen Prozess der schleichenden Konkretisierung einer vergessenen musikalischen Erinnerung zum Konzept der Komposition. Kryptomnesie I ist eine Skizze für den ersten Satz zu einem dreisätzigen Werk.
Franziska Wilhelm
Diametralspiele für Ensemble
7’
Klarinette/BKl, Fg / Hr in F / Perc (Vibraphon, Snare Drum, Plattenglocke, sonst Röhrenglocken), Klavier, Viola, Violoncello
Im Stück Diametralspiele habe ich Kontraste, Widersprüche und Chancen der Kombination von Improvisation mit Komposition und Zwischenformen erkundet. Einzelne klangliche Atmosphären werden zum einen fest durchkomponiert, zum Vergleich in anderen Abschnitten improvisierend umgesetzt. Dadurch ergibt sich eine Form, in der verschiedene Systeme des Musizierens diametral gegenübergestellt werden, als auch der Übergang jener durch beispielsweise Komposition mit freien Parametern oder Improvisation mit festen Vorgaben gezeigt wird.
Ich denke das Stück in Runden eines Spiels, die von einem Signal klar abgetrennt werden. In jeder Runde werden die Rollen der Spielenden neu ermittelt und verschiedene Konstellationen kurz aufgestellt.
Dieses Werk ist eine musikalische Interpretation der Struktur des "Baum des Lebens" (עץ החיים). Die Komposition begann mit einer Reihe von Nummern und durchlief mehrere Prozesse, die das Material der vorangegangenen Stufe immer wieder aufgriffen. Ob in den Systemen der Tonhöhe, des Rhythmus oder der Struktur, sie alle gingen von derselben Zahlenreihe aus, nämlich: 1,3,5,7. Diese Zahlenreihe als Ursprung des kompositorischen Geschehens führt hier durch seine Selbstschöpfung zur parametrischen Identität.
Etsuro Masuda
Das Spiel, für Kammerorchester
8’
Fl, Ob, Klar in B, Fg / Hr in F, Trp in C, Pos, Tb / 1 Perc (Suspended Cymbal, Drum-Set, Marimba, Vibraphone) Hrf, Klav / 1.1.1.1.1
Das Stück beschäftigt sich mit Japan, insbesondere mit musikalischen Elementen aus japanischen Videospielen, Clubs und weiteren populären Amüsement-Genres. Dabei bin ich strukturell auf Kombinationen von langen und kurzen Tönen gekommen. Dies habe ich zum Konzept meines Stücks gemacht. Meistens erfolgen die Kombinationen gleichzeitig, manchmal auch nacheinander.
Ich denke, dass der Versuch, Elemente verschiedener Genres zu integrieren, eine sehr japanische Eigenschaft ist.
Hao Ma
Fault
Kammermusik für 13 Instrumente
7’
Fl/Bassfl, Oboe/EHorn, Kl in B/Bassklar B, Fagott/Ffg, Horn in F, Trp in B, Perc (Vibraphon, Marimba, Glockenspiel, Trinagel, Sizzle Cymbal, Wind Chimes, Bongo, 4 Toms, Tamtam),
2 Vi, Vla, Vc, Kb
The creation of the work is inspired by the most famous San Andreas Fault in the world. It is also one of the most famous earthquake-induced faults. A fault is a rock fracture surface that separates two rock masses that are in relative motion. Faults usually occur in areas with frequent crustal activity and are associated with natural disasters such as earthquakes and tsunamis. Faults usually occur in groups; they vary in size, with large faults running across the entire lithosphere and horizontally extending for thousands of kilometers. Obvious faults all require the significant relative displacement of the rock formations on both sides.
Different parts of this work have displayed various strata formed over an extended period, mutual conversion of various materials, and active exchange of diverse sounds, rendered manifold colors and distinctive stances from geological faults occurred at vastly disparate times with divergent textures.
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2. Teil
Unsuk Chin
Gougalon
Scenes from a Street Theater (2009/2011) for ensemble