Diplomarbeit von Nicole Krauer in der Vertiefung Fotografie 2002.
"Wenn man als Autofahrer die Transitstrasse benutzt, um möglichst schnell die Stadt zu durchqueren,
passiert man die Weststrasse beinahe unbemerkt, als ob man durch einen Tunnel fährt. Die Menschen
an dieser Strasse verschwinden hinter den Fassaden, um dem Lärm und den Abgasen schnellstmöglich
zu entfliehen. Monoton beschleunigt und hält die Blechlawine, wie ferngesteuert:
STOP-and-GO!
Auch die Menschen werden heute von hohem Tempo und abruptem Stillstand geprägt. In ihren
Zufluchtsorten wird das Leben von Kurzlebigkeit bestimmt. Sie bauen dort isoliert von der Aussenwelt
ihre eigenen Universen, in denen sie nach absoluter Befriedigung, dem ultimativen Kick oder süsser
Geborgenheit streben. Meine Bilder sind Bestandesaufnahmen von suchenden Menschen, die parallel zu
der normalen ästhetisierten Welt existieren und im Gegensatz zum chicen Zürcher Alltag wie eine
Entzündung wirken: Das Leben der Menschen ist von Verbrauch, Verletzung und Hoffnung geprägt. Die
Schnelllebigkeit, das Stop-and-Go, hinterlässt ihre Spuren. Mit meiner Arbeit zeige ich den Zeitgeist einer
Gesellschaft in überspitzter Situation auf."
Diplomarbeit von Raffael Waldner in der Vertiefung Fotografie 2002
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Importiert am
10.04.2012
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within refusing, how can i protect myself from getting visible? - Versuch über die Sichtbarkeit angewendeter Kontrolldispositive und Strategien der Verweigerung
1. Amerikanische Soldaten, welche sich gegenseitig in körperliche Ausnahmezustände versetzen, indem sie sich Pfefferspray in Gesicht sprühen und versuchen, weiterzutrainieren. Selbstinszenierungen oder Initiationsriten, welche nachher auf Internetplattformen erscheinen.
2. Eine Person, welche sich freiwillig dazu bringen lässt, die Foltermethoden in Guantanamo nachzustellen und möglichst lange unter Reizentzug zu verharren; mit verbundenen Augen, Maske, gefesselten Händen und Füssen, Kopfhörern. Die Person sitzt unbeweglich am Boden. Über diesem Bild flimmert das Bild einer Überwachungskamera, welche einen leeren Raum filmt.
3. In einem futuristischen Einkaufszentrum sehen wir einen Mann, welcher in Actionfilmmanier Waren in seinem Mantel verschwinden lässt. Kurz bevor er sich durch die Ausgangsschranke davonmachen will, wird er von einem Sicherheitsbeamten angehalten - er habe seine Quittung vergessen. Dies ist ein Werbefilm einer Firma, welcher für implantierbare Chips wirbt, die es ermöglichen, dass man nur eine Schranke zu passieren hat, um seine Ware zu bezahlen.
4. Eine junge Frau mit starrem Blick betrachtet irgendeinen Punkt ausserhalb unserer Sichtweite. Das Bild bewegt sich so langsam, dass wir die Bewegung nur feststellen, wenn wir uns darauf konzentrieren. Der Film entstammt einer Internetplattform, auf welcher Ausgangs-und Partyvideos aus der sublimen und fröhlichen Welt hochgeladen werden.
5. Audiospur eines Werbevideos für das Active Denial System, welches mittels Mikrowellenstrahlung körperliche Schmerzzustände hervorruft.
6. Das Patent der Firma Bayer aus dem Jahre 1982. Geforscht wird nach Materialien und deren Bearbeitung zwecks einer besseren Reflexion hochfrequenter Mikrowellen.
7. Eine Schutzhülle für den kommenden biometrischen Pass. Da selbst sensible Daten, die im RFID Chip gespeichert werden, von Drittpersonen gehackt werden können, verunmöglicht dieser "Faradaysche Käfig" unerwünschtes Auslesen.
Erste Deutungsansätze
Was sich hier mehr oder minder merklich verfestigt und durch alle Bilder zieht, ist eine Einkörperlichung von Regierungstechniken. Inzwischen tritt die Herrschaft, welche sich nicht mehr rein repressiv äussert, sondern zur Selbst-beherrschung geworden ist, vor allem auch dort gerne auf, wo vermeintliche Freiheit gepriesen wird. Wir haben auf der einen Seite die imperialistische Kriegsmacht USA, welche ihre "detainees" in einen rechtlosen Zustand versetzt und über sie und über ihre Körper in doppeltem Sinne einen Ausnahmezustand verordnet. Auf der anderen Seite haben wir die Partygänger Europas, welche bereit sind, sich chippen zu lassen, um Member in einem Club zu werden und sich selbst regieren, indem sie sich peinlichst genau an "Abmachungen" halten, welche still getroffen werden; die Technikerinnen des Selbst. Aber irgendwo dort beginnen Linien zu verschwimmen; da, wo nicht klar ist, ob selbstauferlegte Gewalt auch Folter sein kann. Oder könnte man die Gewalt, mit welcher die junge Frau sich selbst zu etwas macht nicht als unsichtbare Folter bezeichnen? Hier verwischen sich Spuren, inmitten den Wirrungen dessen, was auch schon als positive Macht bezeichnet wurde. Was daraus hervorkommt, ist eine immense Bildproduktion. Weshalb sagt jemand freiwillig zu, eine Foltersituation nachzustellen? Wenn eine solche nachgestellt wird, nach welchen Kriterien und welche Ästhetik wird gesucht? Welche Ästhetik suchen die Soldatinnen, welche offensichtlich wissen oder wollen, dass sie bei ihren Selbstversuchen gefilmt werden? Was beliefert die junge Frau? Wo ist in der Unergründlichkeit ihres leeren Blicks nicht auch eine Gefahr auszumachen, welche immer neue Kontrolldispositive fordert, da sich überall ihre diffuse Potenzialität ausbreitet?
Vermeintliche Antworten liefert uns Beckkay Harrach. In einem Drohvideo warnt der konvertierte, religiöse Fanatiker Deutschland vor kommenden Anschlägen. Doch entscheidend sind nicht seine Forderungen, sondern sein Auftreten. Gepflegtes, lockiges, schwarzes Haar, Anzug mit Krawatte, im Hintergrund ein roter Theatervorhang. Die Botschaft ist klar: Jedes beliebige Muttersöhnchen ist ein potentieller Terrorist. In einer ähnlichen Argumentationsweise verweist das US-Militär auf die Komplexität des zeitgenössischen Kriegsgebiets. Dieses hat sich bis in die Heimat ausgeweitet, "der Feind versteckt sich in der Zivilbevölkerung". Die moderne Kriegsführung wendet sich gegen Innen und gegen das Innere der Bevölkerung, polizeiliche und militärische Aufgaben vermischen sich, gesucht wird nach neuen nicht-tödlichen Waffen. Denn das Töten mittels kinetischer Energien wird als archaisch betrachtet und um Kollateralschäden zu vermeiden, wird die Option zwischen (Auf-)Rufen und Schiessen angepriesen: Erzieherische Methoden, die im Grunde auf Folter beruhen. Hochfrequente Mikrowellen sollen potentielle Dissidenten dazu bewegen, sich zu fügen. Bei welchem Grad von Abweichung richten sich diese Mikrowellen gegen mich? Und was für eine Art Schutzanzug benötige ich, um mich davor zu schützen? Wie werde ich Erkennbar durch einen solchen Anzug - und gleichzeitig Unsichtbar für RFID Scanner?
Die paranoide Vision, die Frau in der Disco ist potentiell eine Gefahr, beschleunigt die Entwicklung und Verwendung von Kontrolltechnologien. Doch so sehr im Moment der Abwesenheit, in dem die Techniken des Selbst zu wirken aufhören, zur Motivation einer Anhäufung von Kontrolldispositiven wird, stellt dieser auch immer gleichzeitig eine Überforderung für die polizeilichen Organe dar, und ist somit Ausgangspunkt subversiver Techniken.
format: vinyl, 10", 33rpm
number of paths: 8
total playing time: 9 h 08 m
individual playing times: A: 1 m 00 s / 2 m 00 s / 0 m 42 s / 1 m 20 s //
B: 1 m 42 s / 0 m 36 s / 0 m 36 s / 1 m 12 s
1:60 ist eine auditive Arbeit, die im digitalen Zeitalter den Sprung in die Linearität wagt. Sie thematisiert Fragen zu Begriffen des Hörens und der Handlung in Hörräumen.
Angesichts der vollständigen Entschlüsselung des Audiosignals und den daraus resultierenden unendlichen klanglichen Möglichkeiten entscheide ich mich für den RESET: Bücher und Programme werden geschlossen, Texte und Klangerzeuger zur Seite gelegt. Es bleibt nicht Stille, die den Ort füllen könnte, sondern ein vielfältiges Gewirr an Stimmen und Geräuschen, in dem sich die Möglichkeiten des digitalen Klanguniversums spiegeln: Rhythmen, Zufälle, Stimmung und Atmosphäre. Mein Ausgangsmaterial ist die akustische Umwelt, in der diejenigen Klänge zu untersuchen sind, die durch ihre Allgegenwärtigkeit unsichtbar zu werden drohen. Die akustische Umwelt ist Produkt und Hintergrund von Lebensräumen - sie strukturiert und verbindet diese. Ich verstehe sie als ein komplexes System von ineinander greifenden Klängen, die sich zu einem Geräuschteppich verbinden. Ich betrachte sie auch als ein multifunktionales Instrumentarium, dessen Struktur es zu erforschen und erarbeiten gilt.
In meiner Diplomarbeit thematisiere ich das sich stetig verändernde Verhältnis des Menschen zur Natur anhand der Metapher des Vogelfluges. Die Entwicklung unseres Blickes auf die Vögel wird dabei auf sinnliche Art und Weise in fünf Abschnitten in der Form einer nachts stattfindenden Aussenperformance dargestellt. Es geht um die folgenden Abschnitte:
1) Der ursprüngliche Blick unserer Ahnen auf den Vogelflug
2) Unser heutiger durch Technologie veränderter Blick
3) Das Konfliktverhältnis zwischen unserem gegenwärtigen Blick und der befreienden
Kraft des Traums „Wie ein Vogel zu fliegen“
4) Stille. Momente in denen wir uns aus dem Alltag ausklinken.
5) Die befreiende Dimension des Vogelflugs
Ich projiziere Vögel mit Projektoren auf Bäume und Häuser. Der Betrachter ist dabei im Mittelpunkt, ich spiele mit dessen Imagination. Die Vögel umkreisen ihn und fliegen durch ihn hinweg. Ich experimentiere dabei sowohl auf visueller wie auditiver Ebene mit Bewegung und Klang des Flügelschlages und der Flugbewegung und versuche auf subtile Art und Weise auf die veränderten Wahrnehmungszusammenhänge zu verweisen. Meine Diplomarbeit zeigt die Demontage eines Mythos. Es zeigt die langsam vorangehende Veränderung eines Traums und die gleichzeitige Einsicht, dass sich derselbe Traum nie vollständig auflösen wird. Ich möchte damit dem Betrachter die Kraft eines mehr und mehr vergessenen Moments zurück in Erinnerung rufen.
Nachdem die 8-jährige Emma aus dem Kinderheim ausgerissen ist, glaubt sie, in der Wohnung der blinden Evelyn ein perfektes Versteck gefunden zu haben, denn hier ist sie unsichtbar. Doch Evelyn entgehen die fremden Geräusche in ihrer Wohnung nicht. Sie spielt das stille Versteckspiel ihrer kleinen Mitbewohnerin mit und lernt schliesslich die Welt durch Emmas Kinderaugen kennen.
After running away from an orphanage, 8-year old Emma believes to have found the perfect hiding
place in the apartment of a blind woman named Evelyn. To her, Emma is invisible but not for
Evelyn’s sense of hearing. She plays along with her little roommate’s silent game of hide-and-seek
and learns to see the world through the eyes of a child.
präsentiert Künstlerbücher aus der Sammlung von Christoph Schifferli. Die Künstlerbücher stammen überwiegend aus den Bereichen der
Konzept– und Minimalkunst sowie aus dem Kontext der Independent Publishing Bewegung seit den 90er Jahren. Unter dem gleichen Titel wurde bereits 2011
ein Teil der wertvollen Sammlung Schifferlis am Swiss Institute Contemporary Art in New York ausgestellt.
In der aktuellen Ausstellung an der ZHdK wird das Konzept von Books on Books weitergeführt und erweitert: Eine Reihe von Darstellungsmöglichkeiten
der Künstlerbücher werden untersucht, die jeweils auf die Vielfältigkeit der Publikationen und Materialien hinweisen. Das Buch als Kunstobjekt, das Buch als
Speicher von Dokumenten, das Bild des Buches als Grafik, das Buch als Objekt der Fotografie, das Buch als Element einer filmischen Darstellung.
Mit ausgewählten Publikationen von
Rodney Graham, Barbara Bloom, Olaf Nicolai, Nina Beier und Marie Lund, Mariana Castillo Deball, Alejandro Cesarco, Continuous Project, Jonathan Monk, Derek Sullivan, Pierre Leguillon, Paul Chan, Melissa Dubbin/Aaron S. Davidson, Dani Gal, Amanda Andersen, Paul Noble, Wade Guyton, Nick Mauss und Ken Okiishi, Michael Riedel, Pablo Bronstein, Maria Eichhorn, Sherrie Levine, Allan Ruppersberg, Oscar Tuazon, Ian Wallace, Bruce Nauman, Richard Prince, Remy Markowitsch, Daniela Comani, Robin Waart, Kajsa Dahlberg, Yann Sérandour, Ramaya Tegegne, Ian Wallace, et al.
Im Rahmen der Ausstellung wird eine interaktive hybride Web–Applikation zur Verfügung gestellt, die das virtuelle Durchblättern einzelner Künstlerpublikationen ermöglicht. Damit wird der Inhalt ausgewählter Künstlerbücher zum ersten Mal zugänglich gemacht.
Books on Books ist ein Projekt von Christoph Schifferli in Zusammenarbeit mit Marc Asekhame, Paul Brunner, Tamara Janes, Daniele Kaehr, Maren Kraume, Christian Gross und Sofia Bempeza.
Vernissage: 12. April 2012 um 18 Uhr
Lecture Christoph Schifferli um 17 Uhr
Galerie 201, Sihlquai 125, 8005 Zürich
Ausstellungsdauer: 12.04.12 bis 20.04.12
Öffnungszeiten: Mi. bis Fr. 16 bis 20 Uhr
Dada New York III: The Metaphysics of Sitting
01.03.2012 — 27.05.2012 _______________________________________________________________________
Von und mit:
Aljoscha Thomas, Claude Gasser, Hugo Flow, Irma Novakovic, Jill Mattes, Jane Erdmanski, Joëlle Lehmann, Judith Balla, Isabella Krayer, Lina Ruske, Linda Armbruster, Marianne Mueller, Maya Wipf, Michèle Graf, Mistophell, Paola Caputo, Philip Leutert, Selina Grüter, Sofia Bempeza, Thomas Müllenbach und Valéry Voeten. _______________________________________________________________________Wir laden Sie zur Vernissage am 01.03.2012 um 18 Uhr im Cabaret Voltaire ein!_______________________________________________________________________Begrüssung durch: Thomas Müllenbach, Künstler und Dozent der Bildenden Kunst und Adrian Notz, Co-Direktor Cabaret Voltaire_______________________________________________________________________Performance: VENUS OHNE PELZ von Irma Novakovic_______________________________________________________________________Im Cabaret Voltaire befinden wir uns in einem Jahr von Dada New York. Nachdem mit der Ausstellung „Dada New York I: Preparation for a Miracle“ die ganze Bandbreite von Dada New York aufgezeigt und untersucht wurde und mit „Dada New York II: The Revolution to Smash Global Capitalism“ die Zukunft der Kunst, wie sie Picabia und Duchamp vor gut 100 Jahren in New York prophezeiten, präsentiert worden ist, widmen wir uns nun mit der Ausstellung „Dada New York III: The Metaphysics of Sitting“ einer Facette von Dada New York, die der grossen Innovation der Readymades und Maschinenzeichnungen ihren Grund gab. Nur Man Ray, der einzige gebürtige Amerikaner in der Dada New York Gruppe, wagte es in einem Interview eben diesen Grund zu benennen: Die Suche nach einer metaphysischen Dimension von Dingen.
Studierende der Bildenden Kunst, Fotografie, Medialen Künste und Theorie der ZHdK haben sich in einem Modul des Departements Kunst & Medien eingehend mit Dada New York auseinandergesetzt und sich dieser metaphysischen Dimension angenähert. Ähnlich wie Man Ray versuchten sie diese Dimension in alltäglichen Gegenständen zu finden.
Die angehenden Künstler, Fotografen und Vermittler haben sich sehr unbefangen mit der Metaphysik beschäftigt und diese um den Begriff des „Sitting“ erweitert. So entstehen Bezüge zu „Sitting“ im Sinne von Modellsitzen für ein Portrait, was ein Verbindung zur Fotografie und ihrer frühen Technik herstellt, bei der man sich gezwungen sah, lange Zeit still zu sitzen, um am Ende ein brauchbares Produkt zu erhalten. Damals war dieses Stillsitzen, um ein Bild von sich zu erhalten, ein magisches, um nicht zu sagen metaphysisches Erlebnis. Über die Fotografie besteht auch ein Bezug zu Alfred Stieglitz, der in New York Fotografie zu Kunst machte und damit auch das Bild der Dadaisten in New York stark prägte. Weiter kann „Sitting“ auch auf eine Setzung hinweisen, etwas, das man setzt, aber auch etwas, das sich setzt, wie z.B. das Bild in der frühen Fototechnik. Eine Setzung ist immer auch eine Behauptung, so wie Dada. Dada ist eine Behauptung. Eine Setzung. Und damit auch eine Wagnis, ein Exponieren. Natürlich verweist „Sitting“ auch auf das französische „Séance“, welches wir vor allem für spiritistisch mediale Sitzungen benutzen, die in einzelnen Arbeiten, aber vor allem in der Para-Dada Veranstaltungsreihe, auftaucht.
Oder ganz einfach: Es ist doch sehr bemerkenswert, dass sich eine Gruppe von 23 sehr individuellen, jungen Künstlern und Vermittlern mit Dada beschäftigt und sich dabei der Metaphysik von Alltagsdingen widmet und nicht der Verführung des Klischée der Provokation und der Groteske verfällt, wie es bei Dada oft der Fall ist. Man könnte gar so weit gehen und darin einen Trend sehen, der auf eine Zukunft nicht nur der Kunst, sondern der Menschheit verweist.
Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit von Cabaret Voltaire und ZHDK BA MEDIEN & KUNST.
Der 19-jährige Ehsanullah ist aus Afghanistan geflüchtet und kam mit dem Schlauchboot übers Meer und zu Fuss über die Berge. Die albanischen Geschwister Nazljie und Ismail wiederum verliessen ihr Land nach dem Tod ihrer Mutter und wurden bei Verwandten aufgenommen. Zusammen mit anderen Jugendlichen aus aller Herren Länder finden sie sich in der Integrationsklasse von Herrn Zingg in Basel wieder und sollen innerhalb von zwei Jahren Sprache und Kultur der Schweiz kennen lernen. Sie alle hoffen, ihre harte Vergangenheit und die teils traumatischen Schicksals-schläge hinter sich zu lassen und in der Schweiz ihre Träume leben zu können. Aber der Weg ist steinig und im fremden Land einen beruflichen Einstieg zu finden, wird nicht allen gelingen. Darüber macht sich Herr Zingg keine Illusionen und wird gleichwohl nicht müde, den Migrantinnen und Migranten den Glauben an sich selber und eine bessere Zukunft zu lehren. Aber je näher das Ende der zweijährigen Ausbildung rückt, desto drängender wird die Frage, ob es denn überhaupt einen Platz für sie gibt im neuen Land.
Beobachtend und einfühlsam zeigt NEULAND die Realität der jungen Menschen in der für sie so fremden Kultur und wirft damit ein ungewohntes Schlaglicht auf unsere globalisierte und kriegerische Welt.
The 19-year-old Ehsanullah fled from Afghanistan and crossed the seas in an inflatable boat and the mountains on foot. The Albanian siblings Nazljie and Ismail, on the other hand, left their country after the death of their mother and were taken in by relatives. Together with other young people from around the world, they met in the integration class taught by Mr. Zingg in Basel where they are expected to learn the language and culture of Switzerland within two years. All of them want to leave their distressful past and their in some cases very hard strokes of fate behind them and hope to be able to live their dreams in the new country. But it‘s not an easy path and not all of them will be able to find a job. Mr. Zingg doesn’t delude himself about this, but he still never tires of teaching the migrants to believe in themselves and in a better future. But the closer they get to the end of their two-year schooling, the more pressing the question as to whether there is a place for them at all in Switzerland.
UNKNOWN TERRITORY observes and shows the reality of the young people sensitively in a culture that is so strange to them, throwing an unaccustomed spotlight on our globalised and war-torn world.
Trete ein! Hallo. Willkommen im Theaterkosmos der Bachelor- und Masterstudierenden. Dein Blick rahmt die Welt. Be your own curator. Versuche erst gar nicht einen Überblick zu bekommen und entdecke den Rausch, das Wilde, das Stille und Neue, das Durch- und Miteinander in vollem Gang. Viel Glück und gute Reise.
Das Theaterfestival diesmal unter dem Motto:
In jedem Fall: zu viel Theater, zu viele Räume, zu wenig Zeit.
Ein Blick in die Stadt. Menschen tauchen auf, stehen still, stolpern und verschwinden in der Dunkelheit und dem Neonschein. Weiter auf der Suche nach dem guten Moment.
«Ich habe letzte Nacht geträumt. Ich habe von uns geträumt. Wir alle waren da. Die Gläser wurden herumgereicht. Wir sassen, standen und tanzten. Am Ende lagen wir alle. Spürten den kühlen Wind auf unseren verschwitzten Körpern. Vor lauter Schönheit blieb die Zeit stehen. Etwas, das noch nie passiert war, seit es das Leben gibt. Der Schatten des dunklen Waldes versuchte uns zu verführen. Die wilden Tiere riefen uns freundlich zu. Nichts konnte uns stören. Bis in die Ewigkeit. So wünsch ich mir meinen Abschied von euch.»