Zürichs Kreise 4 und 5 bieten die Ausgangslage für ein individuelles gestalterisches Projekt. Dabei bekommt das Flanieren, das Durchstreifen der Stadt bei Tag und Nacht im virtuellen und realen Raum zentrale Bedeutung.
„Indem man sich in der Stadt beobachtend treiben lässt, werden die Sinne für die Anregungen des Geländes geöffnet. Atmosphärische Stadterkundungen sind ein Mittel, um altbekannte Bewegungs- und Handlungsmotive im urbanen Raum hinter sich zu lassen und neue Erfahrungen zu machen: durch das Erforschen von Zwischenräumen, durch unerwartete Begegnungen mit Akteurinnen und Akteuren.“ (Heinz Nigg: Der Kreis 5 in Zürich: Eine Feldforschung)
Unterschiedliche Strategien der Ortserkundung eröffnen den Zugang zu den beiden Quartieren. Das gesammelt Material bildet die Grundlage zur Erarbeitung und Vertiefung eines individuellen thematischen Schwerpunkts, geprägt von persönlichen Perspektiven und Sichtweisen. Es können architektonische, städtebauliche, kulturelle, kulinarische, historische, gesellschaftliche, politische usw. Aspekte im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
„Athena“ von Fabian Keller und Sonia Tao befasst sich mit Augmented Reality, der aufkommenden Zukunfts-Technologie. Aus der Sicht eines verkaterten Menschen wird die zusätzlich digital abgebildete Welt zum persönlichen Wegleiter.
Die Vermischung der Grenze zwischen Realität und virtueller Welt könnte es manchen Menschen schwermachen, umzuschalten und zu unterscheiden, was noch echt ist und was nicht. Diese Scheinwelt verhindern wir jedoch nicht. Wir wollen Zugang zu diesem Wissen, wir wollen mehr Informationen. Was für Folgen hat das für die Gesellschaft? Und wie weit kann uns die Technologie die Verantwortung abnehmen, ohne dass wir in die Unmündigkeit fallen?
"Zurich will be a lost place" – wie stellst du dir Zürich im Jahr 3000 vor?
Aus einem aktuellen Stadtmodell vom Kreis 4 und 5 in Zürich hat Andri Laukas eine futuristische Stadt aufgebaut, in welcher eine apokalyptische Stimmung herrscht. Gemeinsam bereisen wir die Stadt in einem Ufo.
Die Arbeit «La Dolce Vita» ist eine Hommage an den Zuckerrohrschneider Juraci Barbosa, der 2006 im Alter von 39 Jahren starb, nachdem er 70 Tage lang ohne einen einzigen freien Tag gearbeitet hatte. Die Installation besteht aus 39 Schirmmützen aus Karamell. Solche Schirmmützen werden in Brasilien von Zuckerrohrschneidern als Schutz vor der glühenden Sonne getragen.
Cássia Franco Müller hat mit dem Arrangement von 39 nachgebildeten Schirmmützen aus karamellisiertem Zucker eine überzeugende und vielschichtige Gestaltung gefunden. Das Material Zucker, für uns Konsument*innen eine süsse Nascherei, verweist als bitter dunkel gebranntes Karamell auf die prekären Arbeitsbedingungen auf den Zuckerrohrplantagen in Brasilien, dem Herkunftsland von Cássia Franco Müller.
Die Installation «La Dolce Vita» regt dazu an, Hintergründe und Konditionen des Zuckerkonsums zu hinterfragen. Brasilien ist der grösste Zuckerproduzent und -exporteur der Welt. Auf vielen Zuckerrohrplantagen sind die Arbeitskonditionen katastrophal und mit Sklaverei vergleichbar. Zeitgenössische Sklaverei: Ein Zuckerrohrschneider arbeitet im Akkord, oft mehr als zwölf Stunden und schneidet bis zu 12 Tonnen Zuckerrohr am Tag. Viele Arbeiter erkranken oder sterben bei der Arbeit. 2017 hat die brasilianische Regierung neue Verordnungen im Arbeitsgesetz erlassen, die einen historischen Rückschlag in der Bekämpfung der Sklavenarbeit bedeuten.
Die Abschlussarbeit «La Dolce Vita» von Cássia Franco Müller wurde mit dem Förderpreis des Bachelor Art Education 2018 ausgezeichnet.
Fünf Studierende haben sich mit der Ausstellung „Cupboard Love: Der Schrank, die Dinge und wir“ im Gewerbemuseum Winterthur auseinander gesetzt. Die Ausstellung rückte das sperrige Möbel ins Rampenlicht und beleuchtete es aus der Perspektive von Design, zeitgenössischer Kunst, Film und Kulturgeschichte.
Die Studierenden haben einen Blick ins Innere des Schranks geworfen als Ort der Aufbewahrung, Sicherung und (Un-)Ordnung von Dingen, Wissen, Erinnerungen und Geheimnissen. Sie haben nach ortsverbundenen Möglichkeiten gesucht, Design wahrzunehmen und darüber zu sprechen. Aus der gestalterischen Praxis heraus haben sie Vermittlungsformate entwickelt und im Winterthurer Stadtraum durchgeführt.
Als Dokumentation und Reflexion sind fünf Filme entstanden sowie begleitende Essays, die je über eine vermittlungsspezifische Frage nachdenken (nachzulesen auf blog.zhdk.ch/vermittlungdesign)
Künstlerische Schmuckobjekte schmücken die vier Sinnesorgane des Gesichts und lassen Träger_innend auf spielerische Art und Weise, bewusst oder unbewusst, in eine bestimmte Rolle schlüpfen.
Die Objekte verändern die Sinneswahrnehmungen von Auge, Ohr, Nase und Mund und kokettieren mit narzisstischen Symptomen unserer Gesellschaft. Jedes einzelne Schmuckstück begleitet eine Redewendung und verweist auf ein spezifisches narzisstisches Verhalten. Mit dem Objekt „Den Mund voll nehmen“ kann man beispielsweise die Lippen mit pumpenden Bewegungen aufblasen.
Im Kontext des Narzissmus wirken die Objekte als Trostpflaster und verwandeln eine Störung in Kunst.
«Lismi» ...
... führt Jung und Alt zusammen.
... nutzt gemeinsam Fähigkeiten und Wissen.
... befreit von Alters-Stereotypen.
... durchmischt die Gesellschaft demografisch.
«Lismi» ist ein Projekt, das durch eine gemeinsame Tätigkeit das Verständnis für andere Generationen erweitert.
«Lismi» stellt an Märkten aus und verkauft die von Laila Frauenfelder entworfenen Pullover und Kappen, die von SeniorInnen durch Strickwaren ergänzt werden. KäuferInnen können ihren Custom-made-Pullover selber zusammenstellen und entweder bestellen oder am «Lismi»-Stricktreff das jahrhundertalte Handwerk neu entdecken und mit Hilfe der SeniorInnen ihren Pullover selbst erweitern.
Und wer weiss, vielleicht entsteht bei einem solchen Treffen mehr als nur ein Pullover.
Eine illustrierte Anleitung zum paradoxen Denken: „Paradogs“ hat das Ziel, Paradoxa zu illustrieren. Auf eine witzige Art soll für jedermann und jedefrau ein Zugang zu tiefgründigen philosophischen Themen ermöglicht werden. Die Vielschichtigkeit des Inhalts zeigt sich in einer surreal wirkenden, bizarren Bildsprache, gepaart mit einer lesbaren Form. Somit wird das Verworrene zugänglich gemacht oder das Unzugängliche entwirrt.
Die zum Teil schwer nachvollziehbaren Gedankenstränge sind in eine humorvolle Darstellungsform gepackt, damit man auch unterhalten ist, wenn man gar nichts versteht.