Der italienische Künstler Michelangelo Merisi da Caravaggio hat aus heutiger Sicht die Kunst seiner Zeit revolutioniert. Er ist bekannt als der Meister des chiaroscuro, der Hell-Dunkel-Malerei. Schon seine Zeitgenossen waren beeindruckt, wie er in seinen Werken religiös-sakrale und allegorisch-mythologische Themen mit einem neuartigen Realismus zusammenbrachte und somit bewusst die Grenzen der etablierten Kategorien von Genrebild, Portrait, Allegorie, Stillleben oder Historienmalerei verwischte. Auf Idealisierungen verzichtete er gänzlich, denn sein Interesse galt einem wiederentdeckten Verismus nach antikem Vorbild, der das wahre Leben in seiner Schönheit und Hässlichkeit darstellt. Er bricht alte Konventionen oder Normen dadurch, dass er sie aufgreift, damit spielt, sie neu arrangiert und sich zugleich von ihnen distanziert. Über Caravaggio, als einer der wichtigsten Künstler weltweit und Wegbereiter des Barocks, wurde viel geschrieben. Seit der Wiederentdeckung seines Oeuvres im frühen 20. Jahrhundert intensivierte sich diesbezüglich die Forschung und die Flut von Publikationen übertrifft, so vermutet man, sogar diejenige seines Namensvetters Michelangelo Buonarroti .
Sein turbulentes Leben führte jedoch dazu, dass die Rekonstruktion seines Lebenslaufs lückenhaft ist und nur wenige historiographisch gesicherte Eckdaten bekannt sind. So gaben jene Lücken mit der Zeit Anlass zu den wildesten Interpretationen, welche zu einer Künstlerstilisierung und Mythenbildung führten. Die Interpretation seiner Gemälde wird durch die Absenz eigener belegbaren Aussagen nicht gerade erleichtert. Es erstaunt demnach kaum, dass aufgrund fehlender Quellen eine Fülle von Forschungsbeiträgen insbesondere den Werkzyklus der frühen Porträts von leichtbekleideten Jünglingen mit üppigen Früchtestilleben unter die Lupe nehmen. Deutungen zu diesen androgyn anmutenden Halbfigurendarstellungen schlagen immer wieder eine homoerotische Werklektüre basierend auf deren sensations-und affektgesteuerten Wirkung vor.
Eine erste, durchaus umstrittene, intuitive homoerotische Interpretation förderte Donald Posner 1971. In den darauf folgenden Jahren bemüht sich Forschung um eine wissenschaftlichere Herangehensweise, indem der Werkzyklus Caravaggios beispielsweise anhand psychologischer Deutungsansätze einer homoerotischen Lektüre unterzogen wird . Der deutsche Kunsthistoriker und Mitbegründer des Schwulen Museum Berlin Andreas Sternweiler meint sogar: «Wohl kein anderer Künstler hat sich vor dem 20. Jahrhundert in derartiger Fülle und auf so direkte Art mit dem Thema Homosexualität beschäftigt wie Caravaggio.» Aber welche Elemente in Caravaggios Gemälden rechtfertigen denn tatsächlich eine homoerotische Interpretation und worauf begründet dieser Interpretationsansatz?
Leistungsnachweis im Seminar Interkulturalität. Die Grundlage für diese Arbeit bilden Fotografien aus den 1930er Jahren, welche in Belgisch-Kongo aufgenommen wurden. Der erste Teil der Arbeit stellt einen Überblick des Ereignishintergrundes sowie des kulturgeschichtlichen Kontextes der Fotografien dar. Der Fokus liegt auf der Schweiz, deren Beziehungen zur DR Kongo und der daraus resultierenden Debatte über einen Kolonialismus ohne Kolonien. Ferner wird die Schweizer Auswanderung im 20. Jahrhundert in ihren Grundzügen betrachtet.