Der Arbeitsalltag einer Weberei wird aus der Innensicht erforscht. In der empirischenUntersuchung nach der modifizierten Methode von Bruno Latour, werden die sozialenund die technischen Verbindungen zwischen Menschen und Maschinen beschrieben,dokumentiert, analysiert und die Behauptung überprüft, welche die Entwicklung undProduktion von Geweben gleichzeitig sowohl als einen linearen Ablauf als auch eineprozessuale Wechselwirkung der einzelnen Beteiligten erklärt. Die Analyse gilt zweiausgewählten Arbeitsprozessen und zwei betriebsinternen Formularen. Die wesentlichstenErkenntnisse bestätigen, dass die Herstellung von Dingen auf der Verknüpfungvon sozialem und technischem Zusammenwirken basiert.
Die körperliche Wahrnehmungen der eignen Identitäten in der ersten, zweiten (Kleid)und dritten Haut (Haus) waren wichtige Voraussetzung für die Schaffung von öffentlichenRäumen im urbanen Kontext, gezeigt am Beispiel der femininen Teesalonkultur(Teekleid, erweiterter Teeraum; Boudoir, Salon, Teepavillon, Teegarten, urbaneLandschafts-Parks.) Die Kulturtechnik "Texere" schaffte multifunktionales Design undArchitektur für die modernen, multiplen Identitäten der Frau. Die körperlicher SelbstundFremdwahrnehmung in der ersten, in der zweiten und dritten Haut waren Voraussetzungenfür die Wahrnehmung von sich selber und der Anderen, und somit auchVoraussetzung für die Fremdwahrnehmung. Mittels der Kulturtechnik des "Texere",konstruieren sie Teehaus, Teehaus und Teegarten, schreiben, schneidern/weben. Damitverwandelte die Salon-Dame die sie umgebenden Räume und erweiterte sie, damitprägte sie Arrangements und Artefakte von neu entstehender Öffentlichkeit.