Installative Arbeit des BAII zu «Zürich tanzt!» im Réunion.
Mittels Kopfhörer konnten sich die Besucher_innen mit unterschiedlichster Musik und ausgewählten Tanzvideos in die Welt der verschiedenen Tanzstile versetzen und diese mit allen Sinnen erleben.
Bei der Installation »Von Gelb zu Gelb« wechselt die spektrale Zusammensetzung des gelb-orangen Raumlichts langsam innerhalb weniger Sekunden zwischen zusammengesetztem LED-Licht (Rot und Grün) und monochromatischem LED-Licht (Amber, 590nm). Dadurch erscheinen uns die Oberflächenfarben einmal bunt und gesättigt und einmal monochrom und fahl, obwohl das Raumlicht scheinbar konstant bleibt.
Allerdings ist die wahrnehmbare Farbpalette unter dem zusammengesetzen gelb-orangen Licht eingeschränkt. Alle Oberflächenfarben zwischen Rot und Grün, einschliesslich gelber und oranger Farbtöne sind sichtbar. Blaue Oberflächenfarben hingegen sind kaum wahrnehmbar, da im Licht der Blauanteil fehlt .
Wechselt das Licht langsam zu monochromatischem Licht, verschwinden die Farben und es können nur noch Helligkeitsunterschiede im Amber Farbton wahrgenommen werden.
Diese Installation führt uns eindrücklich die Abhängigkeit der Farbwahrnehmung von der spektralen Zusammensetzung des Lichts vor Augen. Besonders beeindruckt das stetige Wechselspiel zwischen Farbwahrnehmung und monochromatischem Sehen, selbst wenn das Raumlicht konstant zu bleiben scheint.
Wird das Tageslicht gefiltert und das Raumlicht farbig, wird die ganze Dynamik des Tageslichts sichtbar, insbesondere beim Blick von aussen in den Raum. Bei Verwendung eines Magenta Farbfilters (LEE 332) verändert sich die wahrgenommene Farbe von hellem Magenta bei direktem Sonnenlicht bis zu bläulichem Violett im indirekten Dämmerungslicht.
Aufgrund der Absorption von grünem Licht durch den Magenta Filter ist unser Sehen nur noch bichromatisch (Rot und Blau) statt trichromatisch (Rot, Grün, und Blau) und die wahrnehmbare Farbpalette entsprechend eingeschränkt (Grün fehlt).
Doch ist man lange genug im Raum, scheint sich das Magenta stark abzuschwächen und blickt man zum Ausgang oder ein offenes Fenster in weisses Licht, taucht auch das Grün als Nachbild wieder auf. Die gleichen Phänomene können auch mit farbigen Lichtquellen hervorgerufen werden.
Diese Installation führt uns eindrücklich die selektive Adaptation unserer Farbrezeptoren und die entsprechende selektive Abschwächung der Farbwahrnehmung vor Augen mit entsprechender Verschiebung des Weisspunktes. Besonders eindrücklich ist, dass gleichzeitig Magenta als Raumlicht und Grün als Nachbild (beim Blick nach aussen auf weisses Licht) wahrgenommen werden können und nicht zeitlich hintereinander, wie es typisch ist für das Nachbild.
Leuchtende Linien werden zu 3-dimensionalen Körpern im Raum. Die Besucher sind eingeladen durch die 3-dimensionale Raumzeichnung zu gehen und so den architektonischen Raum neu zu erleben. Je nach Standpunkt und Perspektive eröffnen sich ganz neue Räume, Zwischenräume und Formen mit zum Teil skulpturalen Wirkungen.
Diese filigrane und minimalistische Inszenierung von schwebenden Linien im Raum wirkt durch das Leuchten der Elektroluminesz-Drähte lebendig, aber gleichzeitig auch beruhigend und lädt zum Nachdenken an, was Räumlichkeit ist und wie wir Raum wahrnehmen.
Rechteinhaber/in
Farb-Licht-Zentrum / ZHdK
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Importiert am
18.05.2017
Übergeordnete Sets
1
Set enthält
0 35
How to order the world and a few things in it ...?
Ein poetischer Raum aus ausgewählten Gegenständen.
Die Installation stellt die Auseinandersetzung der Autorin mit Dingen, welche die Welt ausmachen, in den Mittelpunkt: eine persönliche Selektion und Anordnung von Objekten und eine Untersuchung der Metaphern, die diesen Objekten einerseits innewohnen und die sie andererseits in ihrem Zusammenspiel evozieren. Dabei werden bewusste Referenzen zur Erde, zur Geschichte und zur eigenen Biografie hergestellt.
Durch das Arrangement der Objekte wird ein atmosphärisches Bild erzeugt, das BesucherInnen dazu verlockt, einzutreten, die einzelnen Elemente genau zu erkunden und ihre verschiedenen Bedeutungsschichten zu durchdringen.
Die Rauminstallation Soil ist aus der Beschäftigung mit dem Rohstoff Ton und dessen Produktion in der Schweiz heraus entstanden. Als Keramik wird Ton gerade heute hochgeschätzt, in der Baubranche gelten Lehm und Ton hingegen nach wie vor als Abfallprodukt. Das Projekt Soil versucht, diese widersprüchlichen Zuschreibungen zu hinterfragen und sie in einer Symbiose zusammenzuführen.
Barfuss gelangt man durch einen Korridor in einen 9m2 grossen Raum. Der Boden und die Wände sind mit einer dünnen Schicht
Lehm verputzt, der aus diversen Schweizer Ortschaften zusammengetragen wurde. Dadurch, dass der Lehm konstant feucht gehalten wird, bleibt er formbar. Besucher*innen interagieren mit dieser Oberfläche und erfahren den Rohstoff Lehm tastend, riechend, hörend und sehend. Es entsteht dabei ein Dialog zwischen Raum, Material und Betrachter*in.
Die Installation versucht verschiedene Dichotomien – Innen und Aussen, Rohmaterial und fertiges Produkt, Wertlosigkeit und
Wertschätzung, „Dreck“ und Kunst – aufzubrechen und aus ihrer Symbiose etwas Neues zu schaffen. Durch diese vielschichtige Beschäftigung mit Lehm erhalten die Besucher*innen eine Plattform, einem scheinbar alltäglichen Material zu begegnen und
seine Hintergründe und Bedeutungen zu erfahren und womöglich zu hinterfragen.
In der ergänzenden Dokumentation können sich die Besucher*innen weiter informieren. Sie bietet Einblicke in die geologischen
Hintergründe zur Entstehung und Förderung von Ton und Lehm, enthält Informationen zu Ton als Bau- und Abfallmaterial und untersucht Ton als Industrieprodukt. Zudem zeigt sie den Prozess der Entwicklung der Rauminstallation Soil auf und bettet das Projekt kunsthistorisch ein.
In dieser Installation wird animiertes farbiges Licht mit einem Beamer auf vier farbige Pigmentkegel (Cyan, Magenta, Gelb, Lindgrün) projiziert. Je nach Lichtfarbe ändert sich die wahrgenommene materielle Farbe. So erscheint uns das Pigment einmal bunt, dann wieder grau oder in einer anderen Farbe, je nach spektraler Zusammensetzung des Lichts - ein faszinierendes Farb-Licht-Erlebnis, das dazu einlädt, über das eigene Farbensehen nachzudenken.
Darüberhinaus können die Pigmentkegel je nach Blickwinkel als 3-dimensional oder flache Scheiben wahrgenommen werden.
Die Installation «Moving Light Cones» besteht aus einem mit leichtem Nebel gefülltem Raum und darin verteilten sechs Moving Heads. Die animierten Lichtkegel durchschneiden, erkunden und tasten den architektonischen Raum ab, während live erzeugte Orgelmusik, die teilweise elektronisch verfremdet wird, die BesucherInnen umhüllt.
Durch den Nebel und der diffusen Reflexion des Lichts wird die 3-dimensionale Lichtausbreitung sichtbar und bewusst gemacht, die sich von der Lichtquelle kegelförmig ausbreitet. Im Alltag wird oft nur die 2-dimensionale Projektion des Lichts an den Wänden oder Objekten wahrgenommen. Der 3-dimensionale Charakter, das Lichtvolumen selber hingegen, wird leicht übersehen.
Zwei Lichtspots werden mit Hilfe von Moving Heads an die Wand projiziert, die mit scheinbarer Schwerkraft fortwährend von oben nach unten fallen und wieder zurück nach oben gestossen werden.
Diese Lichtinstallation erinnert formal an das Phänomen der Beta-Bewegung, ein Grundlagenphänomen für die filmische Bewegungswahrnehmung aus einer Abfolge von Einzelbildern. Diese Scheinbewegung kann im einfachsten Fall durch zwei alternierende Lichtpunkte mit nicht zu grossem räumlichen Abstand voneinander gezeigt werden, wird hier jedoch mit realen Lichtbewegungen erzeugt.
Dabei wirft die Simulation physikalischer Phänomene wie Schwerkraft und elastischer Aufprall mit Licht die Frage auf, ob Licht überhaupt ein Gewicht hat.
Der Zürcher Gestalter Hans Knuchel bezeichnet sich selbst als „Bildingenieur“: Er untersucht optische Phänomene und befragt mit seinen Arbeiten unsere Sehgewohnheiten. Für das Museum realisiert er in der Eingangshalle im Toni-Areal eine räumliche Moiré-Installation, welche aus der Überlagerung von zwei identischen Strukturen mit Helligkeitstäuschungen entsteht. Ihre volle Wirkung entfaltet die Arbeit für die Betrachtenden, wenn sich diese bewegen und dadurch dramatische Bildänderungen zugleich hervorrufen und erfahren können.
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HOUSE 2 ist ein experimentelles Format für gemeinschaftliches Entwerfen und Bauen.
200 Architekturstudenten des ersten Jahreskurses in Architektur der EPFL werden eine ephemere Installation als Forum beim Toni Areal in Zürich errichten. Die Installation wird in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) geplant. HOUSE 2 fügt sich in Partnerschaft mit der ZHdK in das Forschungsprojekt COUNTER CITY ein. HOUSE 2 bietet den Raum um sich anhand von Austausch, Debatten und Diskussionen mit Fragen der Dichte und des Zusammenlebens auseinanderzusetzen. Mit Verweis auf das Buch «Together» von Richard Sennett, wird der Schwerpunkt auf Zusammenarbeit und Dialog gesetzt. HOUSE 2 liegt eine Protostruktur zugrunde – eine Holzstruktur in Form eines sogenannten balloon-frames. Die Protostruktur enthält den genetischen Code der zukünftigen Projekte. Sie bildet das experimentelle Format für die gemeinsame Konzeption und Konstruktion. Mehr als 200 Studenten werden somit nicht nur an einem Verhandlungsprozess teilhaben, sondern diesen gemeinsam gestalten und in gebaute Form überführen. Dadurch verwirklichen sie die Idee und die Umsetzung einer gemeinsamen Installation, welche gleichzeitig die Vielfalt von 12 Gruppenprojekten widerspiegeln wird. Die Studenten von ALICE werden in 12 Studios unterrichtet. Jedes Studio wird ein Programm erarbeiten, welches sich dem Thema des COUNTER CITY Forschungsprojektes angliedert. Die Grenzen zwischen den Studioprojekten werden Bereiche des Verhandelns sein. Jedes Projekt wird durch die Projekte der anderen Studios in einen Kontext gesetzt und mit ihnen in Dialog treten. Die räumliche Erfahrung des HOUSE 2 wird folglich nicht die einer einzelnen homogenen Architektur sein, sondern vielmehr eine Architektur in stetigem Wandel. Diese Dynamik lässt Raum für permanentes Hinterfragen und freie Interpretation.
ALICE Atelier de la conception de l’espace, EPFL
ALICE ist ein Laboratorium für Entwurf, Konstruktion und Forschung in der Architektur. Ein Team von jungen Architekten aund Forschern aus der ganzen Welt, geleitet von Dieter Dietz und Daniel Zamarbide, widmet sich dem Erkunden neuer Formen des Denkens, Entwerfens, Bauens und Forschens in der Architektur und wie diese im Raum operiert. ALICE ist verantwortlich für den ersten Jahreskurs für Architektur und Entwurf an der EPFL und entwickelt neue Konzepte des Zusammenarbeitens im Entwurf in Form von strukturierten, offenen Prozessen. Seine Forschungsschwerpunkte sind die theoretischen und proof-of-concept unterstützten Forschungsprojekte ‘Open Space’ und ‘Protostructures’, sowie Research by Design Projekte, wie zum Beispiel der Entwurf für die Place Cosandey auf dem EPFL Campus Lausanne, das Montreux Jazz Heritage Lab. (alice.epfl.ch)
Alice Team:
Raffael Baur, Laurent Chassot, Elena Chiavi, Jorge Christie, Margherita del Grosso, Dieter Dietz, Aurélie Dupuis, Thomas Favre-Bulle, Stéphane Grandgirard, Patricia Guaita, Emma Jones, Shin Koseki, Clarisse Labro, Agathe Mignon, François Nantermod, Dario Negueruela, Rudi Nieveen, Laura Perez Lupi, Myriam Perret, Jaime Ruiz, Thibault Smith, Ruben Valdez, Daniel Zamarbide