Theater zwischen Audiowalk und interaktiver Installation.
Diplomproduktion Master Theater Dramaturgie
Ein volles Parkett täuscht – besser als ein halbvolles es kann – gern darüber hinweg, dass Theater immer schon schlecht besucht waren. Sie werden auch immer schlecht besucht bleiben – weil Repräsentation immer mit Unterrepräsentation einhergeht, egal wie wachsam wir füreinander werden.
Nicht nur zentralperspektivische Sicherheitsarchitekturen, ästhetische Abschottung und akademische Grenzen garantieren also die «Schlecht besuchten Theater», in denen seit Jahrzehnten Millionen Leute fehlen.
Für manche Leute ist allerdings die grosse Leere, die in ihren Tempeln schon so lange herrscht, erst heute sichtbar. Dass sie, angesichts der drohenden Umverteilung dieser Leere in den Theatern, nun behaupten, «das Publikum» bleibe erst neuerdings aus, spricht nur für ihr Unbehagen – angesichts dessen, dass nun Körper, Perspektiven und künstlerische Sprachen die Umverteilung der Unterrepräsentation vornehmen könnten, die lange aus leeren Theatern abgehalten wurden.
Eigenschaft der Repräsentation selbst ist es, Unsichtbarkeit herzustellen und mit Unterrepräsentation gemeinsam zu entstehen.
Unter dem Geröll liegen grosse glatte Felskörper. Gebogen wie das Skelett eines Dinosauriers das langsam zum Vorschein kommt. Der Berg bewegt sich. Meist unmerklich aber ab und zu ganz schnell. Und wenn sich die Schichten zeigen, die sich über Jahrmillionen abgelagert haben, werden wir dran erinnert, dass die Gesteinsmassen die wir Gebirge nennen, einmal Meer waren.
Leuchtende Linien werden zu 3-dimensionalen Körpern im Raum. Die Besucher sind eingeladen durch die 3-dimensionale Raumzeichnung zu gehen und so den architektonischen Raum neu zu erleben. Je nach Standpunkt und Perspektive eröffnen sich ganz neue Räume, Zwischenräume und Formen mit zum Teil skulpturalen Wirkungen.
Diese filigrane und minimalistische Inszenierung von schwebenden Linien im Raum wirkt durch das Leuchten der Elektroluminesz-Drähte lebendig, aber gleichzeitig auch beruhigend und lädt zum Nachdenken an, was Räumlichkeit ist und wie wir Raum wahrnehmen.
Rechteinhaber/in
Farb-Licht-Zentrum / ZHdK
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Im diesem Archiv werden sämtliche Arbeiten und Projekte des Farb-Licht-Zentrums gesammelt:
- Forschungs- und Entwicklungsprojekte
- Installationen
- Tools
- Ausgewählte Arbeiten aus der Lehre
Rechteinhaber/in
Zürcher Hochschule der Künste
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Bachelorarbeit in Scientific Visualization von Lino Dumont, 2009.
Im sächsischen Hartenstein in Deutschland liegt das Schloss Hartenstein, von welchem mittlerweile nur noch eine Ruine vorhanden ist. Es wurde 1945 zu Ende des 2.Weltkrieges von den Alliierten zerstört und ist seither nicht wieder aufgebaut worden.
Anhand einer interaktiven Museumsinstallation soll nun die Geschichte des Schlosses wieder lebendig und für den Betrachter erlebbar gemacht werden. Dabei können sich die Besucher auf einem Bildschirm wie in einem Spiel frei in einer virtuellen Rekonstruktion bewegen und dabei auch mit verschiedenen Gegenständen interagieren. Jede Station mit Bildschirm steht dabei für einen bestimmten Zeitabschnitt aus der Geschichte.
Gleichzeitig werden auf einem Panoramabild verschiedene Rekonstruktionen des Schlosses gezeigt, auf welchen ersichtlich wird, wo sich die Spieler in der virtuellen Welt gerade befinden. So können die Besucher, welche nicht am spielen sind, das Geschehen in der virtuellen Welt mitverfolgen und gleichzeitig auch einen Eindruck vom Aussehen des Schlosses zu den jeweiligen Zeiten gewinnen.
Die Installation ist dabei als runder Raum gedacht, in dem auf der einen Hälfte das Panoramabild projiziert wird und in der anderen Hälfte die verschiedenen Stationen mit den Bildschirmen stehen.
It is an experimental piece of interdisciplinary mixed media that incorporates Hip Hop music and Chinese calligraphy. (Music produced by Kahoo Yang, a beat maker from China)
With long studying of Chinese calligraphy, Dai has generated her own understanding and style of writing. However, she also gets confused by some questions from time to time. She wants to ask, argue, and answer her own questions by means of a planned experiment. Instead of contemplating, she wants to listen to the audience.
It is a work to challenge herself as well as the audience.
Wird das Tageslicht gefiltert und das Raumlicht farbig, wird die ganze Dynamik des Tageslichts sichtbar, insbesondere beim Blick von aussen in den Raum. Bei Verwendung eines Magenta Farbfilters (LEE 332) verändert sich die wahrgenommene Farbe von hellem Magenta bei direktem Sonnenlicht bis zu bläulichem Violett im indirekten Dämmerungslicht.
Aufgrund der Absorption von grünem Licht durch den Magenta Filter ist unser Sehen nur noch bichromatisch (Rot und Blau) statt trichromatisch (Rot, Grün, und Blau) und die wahrnehmbare Farbpalette entsprechend eingeschränkt (Grün fehlt).
Doch ist man lange genug im Raum, scheint sich das Magenta stark abzuschwächen und blickt man zum Ausgang oder ein offenes Fenster in weisses Licht, taucht auch das Grün als Nachbild wieder auf. Die gleichen Phänomene können auch mit farbigen Lichtquellen hervorgerufen werden.
Diese Installation führt uns eindrücklich die selektive Adaptation unserer Farbrezeptoren und die entsprechende selektive Abschwächung der Farbwahrnehmung vor Augen mit entsprechender Verschiebung des Weisspunktes. Besonders eindrücklich ist, dass gleichzeitig Magenta als Raumlicht und Grün als Nachbild (beim Blick nach aussen auf weisses Licht) wahrgenommen werden können und nicht zeitlich hintereinander, wie es typisch ist für das Nachbild.
Nicole Salvalaggio stellt in ihrer Masterarbeit die These zur Disposition, dass der Kreisverkehr als Teil des Konzepts von Strassenverkehr an soziale Bedingungen geknüpft und als Nicht-Ort geeignet ist für künstlerische Interventionen im Raum.
Die Autorin nähert sich dem Kreisverkehr mit künstlerischen Versuchen sowie mit einer theoretischen Auseinandersetzung an. Ethnografische und kulturtheoretische Überlegungen etwa von Marc Augé oder Thomas Waitz begleiten sie dabei in ihren Reflexionen zum Phänomen Kreisverkehr. Im Close Reading der Schlusssequenz des Films «Playtime» von Jacques Tati verdichten sich ihre Überlegungen, auch vor dem Hintergrund der theoretischen Erörterungen und den eigenen künstlerischen Erprobungen.
Eine performative Inszenierung kommt hinzu, in der sich die Autorin dem «Kreisel» im öffentlichen Raum körperlich annähert. Sie besucht und betritt ihn, umkreist ihn und lässt sich bewusst mit ihrer gesamten Sinneswahrnehmung auf ihn ein. Es entstehen Fotografien, Videos, Audio-Aufnahmen und letztlich eine Installation, die mit dem Gehörten auf dem Kreisverkehr spielt. Die Frage, um welchen Ort es sich für die Autorin handelt und in welcher Beziehung sie dazu steht, beantwortet sich die Autorin mit dieser Inszenierung wie folgt: Es ist eine Leere, ein Nicht-Dazu-Gehören, weder Nicht-Ort noch Ort. Es ist der Raum des Dazwischen.
Mentorat: Prof. Dr. Sigrid Adorf, Prof. Heinrich Lüber, Romy Rüegger
Die Diplomand*innen BA Szenografie (neu BA Bühnenbild) erarbeiten als freie Projekte Installationen, temporäre Architekturen und szenische Räume für Performance, Schauspiel und Tanz. Am Entstehen sind atmosphärische Inszenierungen eines Gewächshauses, eine performative Demonstration im Stadtraum, die visuellen und auditiven Begegnungen mit feministischen Rollenbildern, die räumlich-atmosphärische Erkundung von Mythen im Netz, sowie ein kulinarisch inszenierter Raum, der zum gemeinsamen Verweilen einlädt. In der Ausstellung „szenographie under (de)construction“ werden Dokumentationen und Fragmente der Arbeiten zu sehen sein.
Bei der Installation »Von Gelb zu Gelb« wechselt die spektrale Zusammensetzung des gelb-orangen Raumlichts langsam innerhalb weniger Sekunden zwischen zusammengesetztem LED-Licht (Rot und Grün) und monochromatischem LED-Licht (Amber, 590nm). Dadurch erscheinen uns die Oberflächenfarben einmal bunt und gesättigt und einmal monochrom und fahl, obwohl das Raumlicht scheinbar konstant bleibt.
Allerdings ist die wahrnehmbare Farbpalette unter dem zusammengesetzen gelb-orangen Licht eingeschränkt. Alle Oberflächenfarben zwischen Rot und Grün, einschliesslich gelber und oranger Farbtöne sind sichtbar. Blaue Oberflächenfarben hingegen sind kaum wahrnehmbar, da im Licht der Blauanteil fehlt .
Wechselt das Licht langsam zu monochromatischem Licht, verschwinden die Farben und es können nur noch Helligkeitsunterschiede im Amber Farbton wahrgenommen werden.
Diese Installation führt uns eindrücklich die Abhängigkeit der Farbwahrnehmung von der spektralen Zusammensetzung des Lichts vor Augen. Besonders beeindruckt das stetige Wechselspiel zwischen Farbwahrnehmung und monochromatischem Sehen, selbst wenn das Raumlicht konstant zu bleiben scheint.