Wer hat nicht schon einem Gespräch im Zug gelauscht und sich gedacht: «typisch Senior:innen» oder «klassische Teenager-Sprache»? Wir neigen dazu, in Kategorien zu denken.
Ausgehend von Zuggesprächen setzt sich die Masterthesis von Noemi Brefin mit Vorurteilen und sozialen Klischees auseinander. In einem Script finden sich Dialog-Sequenzen fremder Personen, die Noemi Brefin während Zugfahrten mitgeschrieben hat. Während sogenannter «Proben» wurden diese Gespräche nachgesprochen und performt. Die Proben-Teilnehmer:innen waren eingeladen, sich in verschiedene Rollen hineinzuversetzen, die verwendete Sprache zu analysieren und eigene Vorurteile gegenüber der eingenommenen Rolle zu artikulieren. Der Raum, der sich zwischen dem Nachspielen einer Rolle und dem Anwesendsein des eigenen Körpers eröffnet, bietet Platz für Reflexion. Das eigene Differenzdenken sowie Zuschreibungs- und Abgrenzungsmechanismen werden sicht- und erlebbar gemacht.
Das Vorsprechen bedeutet für Schauspielstudierende den Einstieg ins Berufsleben. Die Studierenden präsentieren sich an dieser "Berufsmesse" mit ausgewählten Monologen und Szenen, wobei Zeitgenossenschaft und gesellschaftliche Relevanz ebenso wichtig sind wie die Beherrschung der klassischen und antiken Stoffe.
Absolvierende ZHdK Schauspiel:
Giorgina Hämmerli, Daniel Hölzinger, Anna Elisabeth Kummrow, Julian Laybourne, David Martinez Morente, Severin Mauchle, Antonia Meier, Anja Elisabeth Rüegg, Mahalia Lucie Slisch, Nina Vieten, Fabian Vogt, Mira Wickert, Nico-Alexander Wilhelm
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Zürcher Hochschule der Künste
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Absolvierendenvorsprechen Schauspiel, BA Theater 2020
Das Vorsprechen bedeutet für Schauspielstudierende den Einstieg ins Berufsleben. Die Studierenden präsentieren sich an diesem Anlass mit ausgewählten Monologen und Szenen, wobei Zeitgenossenschaft und gesellschaftliche Relevanz ebenso wichtig sind wie die Beherrschung der klassischen und antiken Stoffe.
Absolvierende ZHdK Schauspiel:
Paulina Morisse, Luna Schmid, Morris Weckherlin, Kofi Wahlen, Yan Balistoy, Roman Rübe
Alvise Lindenberger, Jonas Goltz, Sandro Howald, Lisa Mattiuzzo, Isabelle Stauffenberg,
Lukas Spinka
Ein Uhrmacher aus dem Jura des 19. Jahrhunderts und ein Programmierer aus den USA der Gegenwart formulieren beide radikale anarchistische Projekte, und zwar nicht als ferne Utopien, sondern als konkrete Praktiken auf der Höhe ihrer Zeit. Eine reine Zufallsbegegnung oder gibt es Verwandtschaften zwischen den beiden? Olivia Suter lädt zum Picknick ein, um diese Frage bei Speis und Trank, Büchern, Zeitungen, Manifesten, Videoclips und Tondokumenten zu erkunden.
Im Juni 2009 reisten drei Frauen (Shyan Khaleeli, Eva Schober und ich) durch das mehrheitlich islamische Land Marokko. Aus dieser Reise ist eine Arbeit entstanden, die durch die verschiedenen sozialen, geographischen, politischen, religiösen und intellektuellen Hintergründe der Protagonistinnen geprägt ist.
Das Projekt untersucht die verschiedenen Wahrnehmungen und Interpretation von Alltäglichkeiten durch Menschen mit verschiedenen Hintergründen und unterschiedlichem Glauben.
Die zwei Videos wurden während zweier Essen aufgenommen (Yassa, ein senegaesisches Reisgericht, das wir aus einem Teller essen und einem Frühstück, das wir aus drei Teller essen). Das friedliche Bild der Mahlzeiten wirkt als Gegenpart zur Tonspur, auf welcher teils leidenschaftliche und aufwühlende Statements von den Protagonistinnen zu hören sind.
Während der gesamten Zeit sieht man nur die Hände der Frauen, wie sie sich von dem Essen bedienen, was dem Betracher die Möglichkeit gibt, sich die Gesichter zu den Stimmen vorzustellen.
Meine Arbeit spielt im Jahre 2045. Max Frisch trifft Patrick Kull für ein Interview in einem Zürcher Café. Wir reden über die Schweiz und die Heimat.
Für die Arbeit verwendete ich alte Tonaufnahmen von Frisch, aufgenommen im Schauspielhaus anlässlich des ihm verliehenen grossen Schillerpreises 1972. Seine Rede von 1972, war damals sehr aktuell, ist es heute noch und wird es auch im Jahre 2045 noch sein.
Das Interview ist als Audio-File gespeichert. Meine Stimme ist über den Lautsprecher des Laptops zuhören. Die Stimme von Max Frisch wird per Funk vom Laptop zum Radio gesendet und dort wiedergegeben. So entsteht ein doppelter Dialog für zeitliche und technische Grenzen hinweg.
Ein fast leerstehender Raum wird betreten. In der am weit entfernsten Ecke befindet sich ein Stuhl und ein Tisch. Hinzu eine Schreibtischlampe, welche als einzige Lichtquelle dient und den Fokus auf die Tischplatte setzt. In diesem Lichtkreis steht für den Besucher eine Installation bereit. Sie beinhaltet ein Diktiergerät, daran angeschlossene Kopfhörer und eine Tonbandkassette.
Die Kassette liegt neben dem Abspielgerät auf dem Tisch. Ein mit einem Beschriftungsgerät geschriebener Hinweis: „TONBANDKASSETTE NACH DEM ANHÖREN WIEDER HERAUSNEHMEN. DANKE.“, ist auf der Verschlussklappe angebracht.
Für die Ausstellung wurde das Diktiergerät in seiner Funktionsfähigkeit bearbeitet. Um ein Löschen des Bandes zu verhindern, ist die Aufnahmetaste mechanisch blockiert. Der integrierte Lautsprecher wurde von der Elektronikeinheit getrennt. Somit ist es nicht möglich, dass die Aufnahme gleichzeitig von mehreren Personen angehört werden kann.
Inhalt der Aufnahme ist ein Gespräch während einer Taxifahrt. Dieses wurde mit versteckten Mikrofonen, in Unwissenheit der beteiligten Personen, aufgenommen.