Der Russe Alexey Brodovitch begann als Autodidakt – und wurde zu einer Schlüsselfigur des Grafikdesigns. 1920 flüchtete er nach Paris und etablierte sich dort als prägende Stimme einer zugleich modernen und eleganten Grafik. 1930 emigrierte er in die USA und schrieb Designgeschichte – sei es als Lehrer und Vorbild legendärer Fotografen wie Richard Avedon oder als Art Director des Modemagazins Harper’s Bazaar. Mit seinen radikal schlichten Layouts und viel Weissraum revolutionierte er das Editorial Design. Das Zusammenspiel von Bild und Typografie in seinen Arbeiten bleibt bis heute eine Referenz für die Grafikbranche. Die Ausstellung vereint Brodovitchs Werk in noch nie dagewesener Breite: Fotografien, Plakate und Magazine zeichnen die Karriere des einflussreichen Gestalters nach.
"Handzeichen" Nonverbale Kommunikation lebt von Mimik und Gestik. Und neben dem Gesicht besitzt die Hand die grösste appellative Wirkung. Nicht von ungefähr finden sich daher auch im reichen Fundus der Plakatsammlung unzählige Hand-Variationen: Streng stilisiert, realistisch wiedergegeben oder expressiv überh.ht und verfremdet, ist die Hand im Plakat Gesten- und Symbolträger par excellence. Als sensibles Werkzeug demonstriert sie auf Produktplakaten den Gebrauch der angebotenen Waren oder bietet diese dem potenziellen Käufer verführerisch-nahsichtig an. Im Dienst von Politik und Propaganda kommen vor allem bekannte Handzeichen, beispielsweise die gereckte Faust, zum Einsatz. Als Metapher des Lebens schlechthin wird die formale Schönheit und Beweglichkeit der Hand im Kulturplakat gefeiert.Handzeichen 27.11.2015 – 28.2.2016 Nonverbale Kommunikation lebt von Mimik und Gestik. Und neben dem Gesicht besitzt die Hand die grösste appellative Wirkung. Nicht von ungefähr finden sich daher auch im reichen Fundus der Plakatsammlung unzählige Hand-Variationen: Streng stilisiert, realistisch wiedergegeben oder expressiv überh.ht und verfremdet, ist die Hand im Plakat Gesten- und Symbolträger par excellence. Als sensibles Werkzeug demonstriert sie auf Produktplakaten den Gebrauch der angebotenen Waren oder bietet diese dem potenziellen Käufer verführerisch-nahsichtig an. Im Dienst von Politik und Propaganda kommen vor allem bekannte Handzeichen, beispielsweise die gereckte Faust, zum Einsatz. Als Metapher des Lebens schlechthin wird die formale Schönheit und Beweglichkeit der Hand im Kulturplakat gefeiert.
Grafik und Musik bilden seit langem ein legendäres Paar: Viele Gestalterinnen und Gestalter stehen selbst musizierend auf der Bühne, andere verwirklichen sich im Bereich der Konzertveranstaltung. Im Bereich des Jazzplakats hat sich Niklaus Troxler international einen Namen gemacht. Eine eigenwillige und ganz eigenständige Bewerbung von Jazzkonzerten bilden die Plakate von Ruedi Wyss für JazzNowBern. Während Troxler und Wyss mit ihrer Plakatsprache eine ganze Ära von Jazzkonzerten in Willisau und Bern begleiteten, vertraute Claude Nobs für das berühmteste und älteste Jazzfestival der Schweiz, jenes von Montreux, auf die Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmittel. Zu den internationalen Grössen auf der Bühne gesellten sich internationale Künstlerinnen und Künstler bei der Plakatgestaltung. Das Jazzfestival Schaffhausen wiederum verpflichtet im Gegensatz zu Montreux sehr bewusst regionale Kunstschaffende auch für die Plakatgestaltung.
Bereits seit dem Jahr 2000 werden in den Schaufenstern des zentral gelegenen Gebäudes der Schweizerischen Nationalbank in Zürich thematisch ausgewählte Plakate aus den reichen Beständen der Plakatsammlung des Museum für Gestaltung Zürich präsentiert. Die Plakate können in den Fenstern des Erdgeschosses entlang des Stadthausquais, der Börsenstrasse und der Fraumünsterstrasse besichtigt werden.
David Bowies hymnischer Song «Let’s Dance» eroberte 1983 im Sturm die Charts und erinnerte daran, dass Tanzen einen wichtigen Beitrag zur physischen und psychischen Gesundheit des Menschen leistet und die Freiheit schlechthin verkörpert. In Plakaten zu Tanzvorführungen und Tanzfestivals sind es häufig entblösste Körper, deren Schönheit und (Ausdrucks-)kraft gefeiert werden. Denn im zeitgenössischen Tanz, für den die ausgestellten Plakate werben, hat der Zwang klassischer Ballettposen und -kostüme sowie die geschlechterspezifische Rollenverteilung weitgehend abgedankt. In manchen Plakaten besetzen durchtrainierte Körper in eingefrorenen, ausdrucksstarken Posen die Fläche und funktionieren als wirkungsmächtiges, visuelles Zeichen. Andere Plakate rücken einzelne Körperglieder als pars pro toto in den Fokus, während weitere die Lust an der Bewegung durch Unschärfe oder markante Lichteffekte einfangen. Geometrische Elemente oder eine spielerische Typografie nehmen den Rhythmus der Bildkomposition auf und akzentuieren die Körper. Let’s Dance!
Kristallklare Seen, leuchtende Bergketten, imposante Brücken und malerische Städte: Das sind Bilder, mit denen das Ferienland Schweiz bis heute verführt. Über das Tourismusplakat, das weltweiten Ruhm geniesst, fanden sie internationale Verbreitung. Mit steilen Bergbahnen, gewundenen Strassen und mächtigen Hotelbauten zeigen die Plakate infrastrukturelle Fortschritte. Und die Menschen spiegeln die Entwicklung vom Entdecker über den aufkommenden Massentourismus bis zu den individuell Reisenden. Die helvetische Selbstpräsentation umfasst neben den Plakaten aber auch Reiseführer, Fotografien oder Werbebroschüren und -filme. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Schweiz Tourismus lässt das Museum für Gestaltung die Werbegeschichte des Landes mit grafischen Trouvaillen Revue passieren und bietet die Gelegenheit, das eigene, ganz persönliche Ferienparadies zu entdecken.
Nach Jasper Morrison und Stefan Sagmeister erfährt die Reihe MyCollection eine weitere Ausgabe: Der Tessiner Grafiker Bruno Monguzzi stellt seine persönlichen Highlights aus der umfangreichen Museumssammlung mit über 500 000 Objekten vor. Monguzzi war schon als Kind fasziniert vom Können und Perfektionismus seiner handwerklich tätigen Eltern und ihre Werkzeuge übten eine magische Anziehungskraft auf ihn aus. Seine Auswahl aus der Sammlung vereint denn auch anonyme Artefakte mit Arbeiten grosser Meister, die ihn während der eigenen Ausbildung geprägt haben. Die entstandene Ausstellung verbindet traditionelles Handwerk und modernes Designbewusstsein zu einer zeitlos gültigen Inspiration, gerade auch für junge Menschen. Monguzzis eigene Kulturplakate sind parallel dazu in der Eingangshalle des Toni-Areals zu sehen.
Designgeschichte im Grossformat: Von seinen Anfängen vor über 100 Jahren bis heute hat das Bildplakat eine beeindruckende stilistische Vielfalt erreicht. Ikonen reihen sich an Neuentdeckungen, von frühen malerisch-erzählerischen Plakaten, über reine Schriftplakate, die nur auf die Ausdruckskraft der Lettern vertrauen, bis zu gestalterischen Experimenten mit der Fotografie sowie jüngeren Entwürfen, die digitale Techniken nutzen. Gemeinsam veranschaulichen sie unterschiedlichste gestalterische Zugriffe und vermitteln die grosse Innovationskraft der Plakatkultur. Das Museum verfügt mit seiner Plakatsammlung über eines der weltweit bedeutendsten Archive dieses Mediums. Mit rund 80 Plakaten gibt die Ausstellung einen Einblick in den immensen Fundus und illustriert die thematische, geografische und historische Spannbreite der Sammlung.
Grafik und Musik, das ist ein legendär gewordenes Gespann: Viele Gestalter standen selbst als Musiker auf der Bühne, andere verwirklichten sich als Konzertveranstalter. Rhythmus und Dynamik unterschiedlichster Musikstile finden sich in ihren Plakaten, die sich souverän zwischen Kunst und Grafik bewegen. Dabei werden die Gesetze des Mediums oft neu interpretiert. Im Stadtbild setzt das subversive Potential dieser Musikgrafik einen spannenden Kontrapunkt zum Mainstream-Konzertplakat und erzählt von einer Musikkultur mit meist kurzlebigen Clubs und subkulturellen Veranstaltungsorten. Zürcher Plakate der letzten 15 Jahre, unter anderen von Eric Andersen, Carolina Cerbaro, Flag, A. C. Kupper oder Lukas Zimmermann, zeigen den lustvoll-spielerischen, experimentellen Zugriff, der den besonderen Reiz ausmacht.
Das Büro erlebte seinen ersten Höhepunkt während der Industrialisierung: Gleichzeitig mit der Differenzierung von Büroaufgaben wurden Büros neu strukturiert und hierarchisch organisiert. Zur Effizienzsteigerung wurden zudem immer mehr Maschinen erfunden, allen voran die Schreibmaschine. Damit trat auch die Frau in den Büroalltag ein, Sekretärinnenjobs versprachen Eigenständigkeit und Unabhängigkeit. Eine Auswahl von Plakaten illustriert die Entwicklung von Büros und Bürotätigkeiten. Allen voran sind es die Plakate für Olivetti von namhaften Grafikern wie Walter Ballmer oder Herbert Bayer, die Designgeschichte schrieben. Plakate für die 1928 in der Schweiz durchgeführte internationale Büro-Fachausstellung oder die ab 1930 regelmässig abgehaltene Fachmesse Büfa sind Beweis dafür, dass das Büro einen neuen Markt bediente. Neben Maschinenfirmen und Technologieunternehmen sind es mehr und mehr Möbelfachhändler, die sich auf Büroinventar konzentrieren, ergonomische Sitzmöbel oder funktionales Industriedesign anbieten und plakativ bewerben.
Bereits seit dem Jahr 2000 werden in den Schaufenstern des zentral gelegenen Gebäudes der Schweizerischen Nationalbank in Zürich thematisch ausgewählte Plakate aus den reichen Beständen der Plakatsammlung des Museum für Gestaltung Zürich präsentiert. Die Plakate können in den Fenstern des Erdgeschosses entlang des Stadthausquais, der Börsenstrasse und der Fraumünsterstrasse besichtigt werden.