In einem dreiteiligen Kurs erlernen die Teilnehmenden das Giessen von Porzellan und die Gestaltung von keramischen Oberflächen mit Engoben und Glasuren.
Das Giessverfahren ermöglicht die Herstellung von professionell wirkenden Gefässen in kurzer Zeit. Die Teilnehmenden können aus einer Serie von bestehenden Giessformen wählen; der grosse kreative Freiraum liegt bei der Ausarbeitung der Oberfläche. Durch Übungen und Experimente mit den Gestaltungselementen Punkt und Linie entdecken die Teilnehmenden ihre Vorlieben und entwickeln ihre eigene Handschrift.
Die im Kurs vermittelten Verfahren sind bewusst einfach gehalten, wodurch allen Teilnehmenden ansprechende Ergebnisse gelingen: Sie stellen ihre individuellen und alltagstauglichen Gefässe von A bis Z selber her.
«Um die halbe Welt» sind gepaarte Keramikschalen. Fragmente eines vergrösserten Fingerabdrucks spannen sich als Relief über beide Porzellangefässe und halten die beiden «halben Welten» visuell zusammen.
«Um die halbe Welt» ist zur Verwendung zu zweit gedacht. Ob das Gegenüber vis-à-vis sitzt oder ob man in Gedanken um den halben Globus reist, um die Welt mit der zweiten Hälfte zu teilen, sei dahingestellt. Durch das Öffnen der Weltkugel zu Welthälften soll das Teilen einer Welt performativ erlebt werden, zum Beispiel durch das Gespräch bei Speis und Trank.
«Um die halbe Welt» umkreist designstrategisch verschiedene philosophische Fragen zu Identität und Weltenwanderung und sucht diese im Material Porzellan zu verarbeiten und zu beantworten. Obwohl die Autorin einen persönlichen Zugang zu den Fragen wählte, ist das Produkt universell und auf unterschiedliche Lebensgeschichten adaptierbar.