Mit einer prozessorientierten Doppel-Einzelausstellung in Shanghai, soll in Zusammenarbeit mit LIAO Fei und YAO Mengxi der Frage nach vorgefertigten Verhaltens- und Wahrnehmungsmustern nachgegangen werden.
Im Zentrum der Thesis steht die kunstpädagogische Auseinandersetzung mit abjekter Kunst.
Abjekte Werke provozieren Ablehnung, Ekel oder Empörung. Die empfundene Aversion löst bei Rezipient:innen teils heftige körperliche und emotionale Reaktionen aus. Durch diese ästhetische Grenzerfahrung, den augenscheinlichen Tabubruch legt abjekte Kunst genau die Normen und Wertesysteme offen, die sie als unwürdig oder abstossend klassifizieren. Über die Offenlegung werden normative Wertungen und gesellschaftliche Verdrängungen dem Diskurs zugänglich und somit potentiell verhandelbar.
Von dieser Prämisse ausgehend, untersucht die Thesis, wie das Potential verwerflicher Werke zum Tragen kommen kann und welche Herausforderungen sich in der kunstpädagogischen Vermittlungssituation ergeben. In der diskursanalytischen Auseinandersetzung wirft Nora Némethy grundsätzliche Fragen der Kunstpädagogik auf und beleuchtet scheinbar unlösbare Dilemmata.
Das folgende Paper versucht eine Adaption einer Fragestellung der postkolonialen Kritik auf die kuratorische Praxis, indem die Frage der indischen Philosophin Gayatri Chakravorty Spivak: «Can the Subaltern Speak?» auf Künstler:innen, angewendet wird, die vom Kunstbetrieb ausgeschlossen werden. Spivaks Konzept der epistemischen Gewalt wird auf eine Bevölkerungsgruppe angewendet, die sich zwar nicht ethnisch von der Mehrheit unterscheidet und doch von Machtstrukturen, die sich geschichtlich manifestiert haben, ausgeschlossen wird. Im Transfer aus dem klinischen in das Kunstfeld durch Jean Dubuffet 1949 ist mit dem Begriff Art brut eine Vereinfachung und Pauschalisierung passiert, die noch heute nachwirkt. In der Mythenbildung des Anderen durch die Kunstrezeption spielen Begrifflichkeiten eine wichtige Rolle. Die von Michel Foucault genannten Effekten des Diskurses bestimmen das Aussen und das Innen. Diese nicht materielle Infrastruktur kann durch die Präsentation, die Rezeption und das Publizieren neugeordnet werden. Anhand zeitgenössischer Projekte wird die Frage untersucht, inwieweit die kuratorische Praxis diesen Prozess der Neuordnung unterstützten kann, um Künstler:innen in den Kunstbetrieb einzuschliessen, bzw, um sie selber sprechen zu lassen, denn nach Spivak geht es darum, Infrastrukturen für die aufzubauen, die von den Strukturen des Staates abgeschnitten sind. Denn es sind keine Positionen von Aussenseitern, sondern verschiedene Stimmen aus der Gesellschaft und erst in der Zusammenführung und Gegenüberstellung diverser Positionen, wird eine gemeinsame Narration gebildet.
Mit diesem Projekt – welches auch an der Internationalen Biennale von Casablanca 2020 teilnimmt – untersucht die Künstlerin transkulturelle Repräsentationen von Sprache. Die Arbeit bildet das Ergebnis eines intensiven Prozesses der Untersuchung der herrschenden sozialen Mechanismen und gesellschaftlichen Normen in einer multikulturellen Welt ab. Ishita Chakraborty versucht, die üblichen Grenzen, in denen wir interagieren, zu erweitern und einen Raum zu schaffen, in dem sie in der Lage ist, alternative Geschichten zu weben und in dem ihre künstlerische Stimme jenen Gehör verschafft, die normalerweise nicht wahrgenommen werden.
«Allein denken ist kriminell» ist ein Slogan und die Philosophie des Künstler:innenkollektivs Les Reines Prochaines. Laut Muda Mattis, Mitgründer:in des Kollektivs, hätten viele Ideen und Initiativen niemals stattgefunden, wenn sie alleine gedacht worden wären.
In der Masterthesis werden drei Aspekte befragt. (1) Warum sind die meisten Kunstinstitutionen hierarchisch organisiert (meistens mit einer kuratorischen Position), (2) was sind die Motive, um Ausstellungen im Kollektiv zu konzipieren und (3) wie kann Kollektivarbeit gedacht und organisiert werden, damit sie gelingt.
Anne-Sophie Mlamali engagiert sich selbst in unterschiedlichen Kollektiven, zum Beispiel im «sic! Elephanthouse Kollektiv», das einen Kunstraum in Luzern betreibt.
Ian Wooldridge – ultra-violence for those who qualify
1: The Interview (29.08.19 – 09.09.19)
2: The Battlefield (09.09.19 – 19.09.19)
3: Recovery (19.09.19 – 30.09.19)
4: Boy Done Good (30.09.19 – 10.10.19)
Taking cues from both physical and online advertising, the four chapters of this exhibition, each lasting roughly 10 days, will display: a pairing of a figure with a text graphic; a short story and an ornate assemblage of recast ashtrays.
I recently read:
“inversion is entangled with masochism because perversion is inevitably entangled with neurosis” ¹
it felt old
it was old
yet the next thing I stumbled on was a promo for a band called: Viagra Boys
I read that inversion is:
a way out that the child discovers
when they are about to suffocate. ²
I feel a psychedelic non-reality of self in our present condition.
I feel to tell the young monster: there is nothing.
ash collectors
memento mori
stasis non-stop
& that’s fine
for me,
for now.
1: Guy Hocquenghem, Homosexual Desire, 1972
2: Jean-Paul Sartre, Saint-Genet, Actor and Martyr, London, 1964.
ESTEEMED GENTLEMEN,
I am a poor, young, unemployed person in the business field, my name is Wenzel, I am seeking a suitable position, and I take the liberty of asking you, nicely and politely, if perhaps in your airy, bright, amiable rooms such a position might be free. I know that your good firm is large, proud, old, and rich, thus I may yield to the pleasing supposition that a nice, easy, pretty little place would be available, into which, as into a kind of warm cubbyhole, I can slip…
The exhibition "NOLLI LOOP 12m2 normal-looking flat on sale hides incredible secret in basement" addresses the manufactured material of everyday experience. Representing ruins of neoliberal architectures and mediatic fluxes of images, the exhibition tests these layers departing from its position in the city.
Susanne Hefti shows architectural models from the Aussersihl neighborhood (around Langstrasse) where comparisons of utilization rates, individual properties, and common areas help understanding political and economic interests behind urban planning.
Vincent Graf presents an animation made up of drawings from newspaper images. Drawn one after another on the same paper sheet, in this process, the paper is used as an optic device where erasure is as important as addition.
The basis of this performance is an experimental poem in which I challenged the definitions of the
documentary and the poetic. I combined two very different types of documents – original doctors’ notes of a
relative of mine and her personal letters to me – and added my own column in the poem. I trans-formed the
docupoem into a performance-text with the intention to move the language – to develop new patterns and
therefore more possibilities to explore movement, text and their relation relying language and expression. In
the performance, I embodied the text and the movement within it, including the variety of perspectives
involved. The setting of the performance put the following elements into play: my physical body including the
voice, projected live-drawings (with Eren Karakuş as stage artist) and sounds of the MRI scanner (from the
album MRI by Simon Grab and Patricia Bosshard, 2010). The combined aimed to blurr the frames of
conventional categorizations such as objective/subjective, author/reader, drawing/signs.