Die Kochwerkstatt0.1 war eine temporäre Küche an der Zürcher Hochschule der Künste und fand auf der Konzertsaalterrasse der siebten Etage zwischen dem 21.09.2023 und dem 25.10.23 statt. Sie wurde von margaretha jüngling konzipiert, geplant, aufgebaut, betreut und bespielt. Die improvisierte Werkstatt bestand aus einem ausgestatten Küchenwagen, einem freistehenden Waschbecken, Biertischen und Bänken, zwei Mikrowellenöfen und einer anfangs leeren Wand, dazwischen freie Fläche.
Die Kochwerkstatt0.1 als Pilotprojekt bot die Möglichkeit, neue Formen und Bespielungen einer Küche als Werkstatt an der ZHdK zu erproben. Sie formte ein Gefäss für margaretha jünglings Praxis des Kochens und Essens und nicht zuletzt einen belebten offenen sozialen Raum.
Die ZHdK zelebriert die Diplome 23 und mit ihnen ein facettenreiches Veranstaltungsprogramm im Toni-Areal: Am Donnerstag, 8. Juni, 17 Uhr, eröffnet Rektorin Karin Mairitsch die Diplomausstellung in der Eingangshalle des Toni-Areals. Die Vernissage der Diplomausstellung findet dieses Jahr im Rahmen der Installation des Departements Darstellende Künste und Film statt, Tanzperformances inklusive.
Danach ist das Publikum eingeladen, an der Ausstellung, bei Filmvorführungen, Konzerten, Tanz- und Theateraufführungen die Diplomprojekte zu entdecken. Die Abschlussarbeiten geben einen konzentrierten Einblick in die künstlerisch-gestalterische Vielfalt der ZHdK. Einige Beispiele:
Simona Boscardin (BA Cast Audiovisual Media): ON FIRE
ON FIRE ist ein satirisches Nachrichtenformat, das einen aufschlussreichen und sorgfältig recherchierten Blick auf Geschehnisse und drängende politische, soziale und kulturelle Themen in der Schweiz bietet. Die Pilotfolge wirft einen Blick auf die Woke-Debatte und geht der Frage nach, wie es um die Meinungsfreiheit in der Schweiz tatsächlich steht.
Elena Kaeser (BA Knowledge Visualisation): Bergdrama. Eine noch nicht eingetroffene Naturkatastrophe
Die Aktualität alpiner Naturgefahren verlangt eine allgemein verständliche Kommunikationsmethode. Ein Beispiel für einen potenziellen Bergsturz stellt «Spitze Stei» oberhalb von Kandersteg dar. Die 3D-Animation erlaubt das Miterleben einer noch nicht eingetroffenen Naturkatastrophe.
Feministische Lesung: Warum wir schreiben, manchmal auch schreien
10. Juni, 18:30 – 19:30, Toni-Areal, Zeichnungssaal 7.G01
Ist Schreiben eine Möglichkeit, gegen etwas zu protestieren? Und welchen Hürden begegnen wir, wenn wir die eigene Geschichte und diejenigen anderer Frauen aufschreiben? Die Kulturpublizistik-Absolventinnen Pascale Gähler, Hannah Grüninger, Annatina Nay, Noëmi Roos und Gianna Rovere reflektieren ihr Selbstverständnis als Autorinnen im Gespräch mit der Verlegerin Jil Erdmann.
Öffentliche Führung des Master Fine Arts mit der Kuratorin Anna Goetz.
10. Juni, 14 Uhr, Toni-Areal, Kino Toni
Zum Fokus Nachhaltigkeit werden am 19. Juni um 17.30 und um 19 Uhr Führungen angeboten.
Die Fachstelle Gleichstellung und Diversity organisiert am 20. Juni um 12.15 Uhr einen Lunch-Talk.
Diplomausstellung
Die Ausstellung findet vom 9. bis 23. Juni im Toni-Areal statt und ist täglich von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Diplomfilme
An der Vernissage sowie vom 13. bis 15. Juni und vom 20. bis 22. Juni zeigen Filmstudierende ihre Abschlussfilme im Kino Toni im Toni-Areal. Zu sehen sind 17 Filme, ein Showreel und eine Ausstellung aus dem Production Design. Das Programm ist unter filmstudieren.ch/event/screening-diplomfilme verfügbar.
Weitere Diplomveranstaltungen
Im Juni sowie über das ganze Jahr verteilt finden im Toni-Areal und im Theater der Künste an der Gessnerallee in Zürich Diplomkonzerte, Tanz- und Theateraufführungen statt.
Flüchtige Bilder, ein Duft, ein Wort, ein Blick – was bedeutet Heimat? Ist es dein Hund, der sich nach einem anstrengenden Tag an dein Bein kuschelt? Ist es der Weg zur Schule, den du als Kind gegangen bist? Ist es die Stimme deiner Mutter, in einer Sprache, die du nur fühlen, aber nicht verstehen kannst? Ein Geräusch, eine Berührung, eine Empfindung? Wo ist Heimat?
In «Roots, Relations, Recollections» gehen die Projektbeteiligten diesen Fragen nach und konzentrieren sich dabei auf die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Menschen mit asiatischem Hintergrund, die in Zürich leben. Einige von ihnen sind nach Zürich eingewandert, um hier zu arbeiten oder sich auszubilden, andere haben einen asiatischen Elternteil, und wieder andere haben Familien, die wegen des Krieges in die Schweiz geflohen sind. Wenn unsere Gesellschaft fragt, wie viele Asiat:innen in der Schweiz leben, möchte das Projektteam fragen, «wann» und «wer»? Sie sprechen damit von Individuen und Gemeinschaften, nicht von Punkten auf einem Diagramm.
In der Schweiz werden die asiatischen Kulturen immer noch durch den sogenannten weissen Blick wahrgenommen. Das Projektteam ist der Meinung, dass es höchste Zeit ist, Menschen mit interkulturellem Hintergrund zu Wort kommen lassen. Sie fragen sich selbst: «Sind wir bereit, authentische Erfahrungen zu teilen und uns auf andere einzulassen? Sind wir bereit, Zeugnis abzulegen, zu präsentieren, statt zu interpretieren?» Gemeinsam wird versucht, sich in die Nähe jeder Person zu begeben. Dabei sprechen sie weder «über» noch «für» sie. Ebenso sind die Projektbeteiligten bereit, sich mit mehreren Antworten auf eine scheinbar einfache Frage auseinanderzusetzen: «Wo ist Heimat?» Diese Fragen strukturieren das Gespräch. Die Projektbeteiligten erkennen ihre Fremdheit an und begegnen dem Anderssein mit Aufrichtigkeit, Gleichheit und Respekt.
Gesammelt werden Erfahrungen, Erinnerungen und Erlebnisse von Menschen. Das Projektteam taucht ein in die Zwischenräume zwischen dem Sichtbaren und dem Hörbaren. Der Schwerpunkt liegt auf der Produktion von Videos aus den Fragmenten, die in den verschiedenen Gesprächen gesammelt werden. Die Filme bilden Collagen aus Klängen, Poesie, Aufnahmen, Musik, Worten und Bildern. Anhand mehrerer Videoinstallationen wird die kollaborative künstlerische Arbeit in gleichzeitigen Videoprojektionen präsentiert.
Seit dem ersten Besuch in Tibet im Jahr 2010 ist Ni Daodao unzählige Male in der Region gewesen. Dabei hat sich eine tiefe Verbundenheit mit dem tibetischen Land entwickelt. Immer wieder hat Ni Daodao von tibetischen Freund:innen Geschichten über Vertreibung gehört und ist selbst Zeug:in brutaler Unterdrückungsmassnahmen geworden. Ni Daodao hat Bücher gelesen über die soziopolitische Geschichte des modernen und zeitgenössischen Tibets, zum Beispiel das Buch des Forschers Li Jianglin «When the Iron Bird Flies: China’s Secret War in Tibet». Je mehr Ni Daodao über das Leid und die Trauer Tibets erfahren hat, desto mehr ist klar geworden, dass die Geschichte Tibets bekannt gemacht werden muss. Nachdem der Telegrafist Atanobu aus Litang 1959 beobachtet hat, wie der Dalai Lama die Grenze überschritt, um China zu verlassen, schrieb er an die CIA: «Bitte informieren Sie die Welt über das Leiden des tibetischen Volkes.»
«Als Künstler:in und als Person, die aufgrund meiner fliessenden Geschlechtsidentität von der Mainstream-Kultur des chinesischen Festlands an den Rand gedrängt wird, fühle ich mich nicht nur mit der tibetischen Kultur verbunden, sondern glaube auch, dass meine künstlerische Praxis ein Mittel sein kann, um der Welt die Kämpfe des tibetischen Volkes zu vermitteln.»
Tibetische Gebetsfahnen sind kleine quadratische Fahnen mit aufgedruckten religiösen Texten und Bildern, die von den Einheimischen verwendet werden, um die Welt, die Natur und die Götter miteinander zu verbinden. Auf früheren Reisen nach Tibet hat Ni Daodao viele dieser Fahnen gesammelt – als Begleitung auf der eigenen Wanderung, vom chinesischen Festland in die Schweiz, dem Ort der Niederlassung. Zufälligerweise leben Tausende von Tibeter:innen in der Schweiz, vor allem in der Alpenregion, wo die Bedingungen ähnlich sind wie in Tibet. Die Region Linzhi in Tibet ist zum Beispiel als die kleine Schweiz des Ostens bekannt.
Seit vielen Jahren wollte Ni Daodao Werke schaffen, die die Geschichte Tibets erzählen, ohne genau zu wissen wie. Im Dezember 2022, als in Zürich der erste Schnee des Jahres fiel, beschloss Ni Daodao, visuelle und taktile Gedichte zu schaffen und sie mit Performance und Videoinstallation zu kombinieren. Durch die künstlerische Praxis hofft Ni Daodao, die Geschichte der tibetischen Diaspora in der Schweiz zu sammeln und zu teilen.
Ni Daodaos Projekt widerspiegelt den Wechsel der Jahreszeiten in der Schweiz. Ab dem Winter 2022 verwendet Ni Daodao zu jeder Jahreszeit die tibetischen Gebetsfahnen aus der eigenen Sammlung, um ein visuelles oder taktiles Gedicht zu schaffen. Zur Vorbereitung wird eine gründliche Recherche über die Geschichte der tibetischen Diaspora in der Schweiz durchgeführt. Dazu gehören Recherchereisen zu lokalen Bibliotheken und Archiven sowie Besuche und Interviews mit tibetischen Gemeinschaften, um mündliche Erzählungen über die eigenen Reisen und Überlegungen zu sammeln. In jeder Saison wird das von Ni Daodao erstellte Gedicht an einen schwebenden Ballon gebunden. Diesen schwebenden Ballon und das Gedicht nimmt Ni Daodao dann mit sich, durch soziale und natürliche Räume wie öffentliche Verkehrsmittel, tibetische Viertel, tibetisch-buddhistische Klöster, Berge, Flüsse und Seen. Die Performances werden auf Video aufgezeichnet und zu Videoarbeiten verarbeitet, die dann ausgestellt und verbreitet werden können.
Das Projekt widmet sich einem Austausch zwischen Künstler:innen-Positionen aus Kroatien und aus der Schweiz.
Sechs zeitgenössische Künstler:innen-Positionen machen zusammen eine Ausstellung – drei Künstler:innen aus Kroatien und drei, die in der Schweiz tätig sind. Durch den Austausch der jeweiligen Themen und künstlerischen Ansätze wird die individuelle künstlerische Praxis erweitert und bereichert. Es entsteht eine Sensibilisierung dafür, was die Künstler:innen aus internationalen Positionen bewegt und was sie miteinander teilen.
FAST45 ist ein europaweites Forschungsprojekt, welches zum Ziel hat, neue Methoden zu entwickeln und zu erproben, Zukunftsszenarien zu entwerfen, eine langfristige internationale Zusammenarbeit zu etablieren und Instrumente und Initiativen zu entwickeln, die Kunstinstitutionen ermöglichen, eine unbekannte Zukunft nicht nur zu antizipieren, sondern sie aktiv zu gestalten.
Unter Beteiligung von Kunstvermittler:innen, Forschenden, Studierenden und Fachleuten aus der Wirtschaft, die über künstlerische Disziplinen und branchenspezifische Grenzen hinweg arbeiten, versucht FAST45, die Kunstausbildungslandschaft für das Jahr 2045 zu analysieren, zu kartieren und vorherzusagen.
FAST45 ist ein «Erasmus+ Knowledge Alliance» Projekt, welches von der Luca School of Arts koordiniert wird und bis Ende 2023 dauert. Zusammen mit 11 weiteren Partner:innen (u. a. ELIA und AEC), ist die ZHdK mit der «School of Commons» an FAST45 beteiligt.
Vom 29. August bis 1. September 2022 hat im Toni-Areal die Konferenz und Workshop-Reihe «Footnotes: Annotating the Future of Arts Education» stattgefunden, welche die «School of Commons» gemeinsam mit dem Künstlerinnenduo 0ct0p0s organisiert hat.
Im Zentrum des Projekts stand die Beteiligung der fünf ausgewählten Studierenden aus dem Master Fine Arts – Aleyna Günay, Yoo Ra Hong, Mathias Lüscher, Nicolae Zamsa und Selina Zürrer – an der fünften Ausgabe der Art Encounters Biennale vom 19. Mai bis 16. Juli 2023 in Timișoara.
Gemeinsam mit dem Kurator Adrian Notz und seinem Kuratoriumsteam – Cristina Bută, Monica Dănilă, Edith Lazar, Ann Mbuti, Cristina Stoenescu und Georgia Țidorescu – wurde die Entstehung und der Verlauf der Biennale begleitet (u. a. in Form von Gesprächen und unter (remote) Beteiligung am Programm). Mitte Juli fand dann die Exkursion nach Timișoara statt, die den Studierenden den Kontakt vor Ort mit Künstler:innen ermöglichte, sowie die Umsetzung einer eigenen Arbeit im Rahmen der Abschlussveranstaltung (begleitet durch das Kuratorium und im Austausch mit lokalen Künstler:innen). In der Faculty of Arts and Design Timișoara konnten die Studierenden, dank der Unterstützung des Dekans der Schule, Camil Mihăescu, eine Ausstellung gestalten und in einer öffentlichen Präsentation ihre Arbeiten vorstellen.
Wieder in Zürich fand rückblickend ein Gespräch statt, um die vor Ort gesammelten Erfahrungen und Herausforderungen zu thematisieren. Zentral für das Projekt war die Stärkung von Trans- und Multikulturalität, welche bereits intrinsische Merkmale der Art Encounters Biennale sind. Im Kontext der Biennale und ihrer Lage in Osteuropa hat das Projekt zudem dazu beitragen, die eigenen Differenzwahrnehmung zu reflektieren.
BACKCAGE ist ein experimenteller Autorinnenkurzfilm. Die Schwarze Protagonistin Queeny fährt mit einem unscheinbaren Auto zu ihrem Musikstudio.
Nachdem sie ihr buntes Studio betritt und die Türe hinter sich schliesst, beginnt eine transformative Reise, in der Queeny die Kontrolle über Zeit und Raum übernimmt.
Ein musikalisch afrofuturistischer Trip, der viel Spielraum für Assoziationen lässt.
BLACK ist aus einer Schwarzen, finanziell prekären, Mutter, körperlich gesund, Frauen und Künstlerinnen Perspektive geschriebene, literarisch lyrische Textcollage über BLACK CHILD `S Transformationen.
Darin wird Queeny`s Biografie fragmentarisch erzählt. Mit welchen Situationen sehen sich diverse Schwarze Menschen, die in einer weissen Mehrheitsgesellschaft aufwachsen und leben, konfrontiert?
Die Figur gewährt uns Leser*innen einen intimen Blick. Diese Perspektive zeigt ihre Auseinandersetzung mit strukturellen Machtmechanismen unserer europäischen Gesellschaften auf.
BLACK steht für eine kollektive Stimme. Stimmen, die täglich mit vielen verschiedenen Formen der Unterdrückung konfrontiert sind. Ein unermüdlicher Alltags- und Lebenskampf, der Privilegien für alle fordert.
Transnational adoptions are shaped by cultural, economic, legal, and social conditions. The EP “In Absence Of (Experience Creole)” shows how this practice, which has existed since the 20th century, can affect bodies and what resistance strategies and narratives these bodies find. The literary text, respectively the lyrics, of the EP prance along a bizarre horror story and its consequences, culminating in seductive ecstasy. It marks three ways of dealing with the colonial adoption experience: exaggeration, inversion, and refusal.
Nicolas Walker da Silva’s practice investigates the nexus of capital, race and technology. The project aims to deconstruct colonial-racial techniques of violence for profit and death, and to imagine and generate anti-colonial possibilities for liberation. Working across film, literature, sculpture and sound, Walker da Silva employs methods of political geography and cultural analysis. The practice is a study of the complexities and tensions between these issues, and a program for exploding the collective imagination.
Written and directed by Nicolas Walker da Silva
Voice performance by Yara Dulac Gisler
Produced by Modulaw
Seen by Jumana Issa
Body performance Noah Kwaku Petschi
Cima Città is an interdisciplinary residency program that I conceived and realized as part of my master's degree in transdisciplinarity. The residency site is part of a disused chocolate factory in the Ticino Alps.