Im Zentrum des Projektes steht das Zeichnen.
Eine Zeichnung kann mit einem Strich, einem Gedanken, einem Gekritzel oder einem Falz im Papier beginnen und laufend ergänzt werden. Was auf dem Papier nach und nach entsteht, leitet zu neuen Ideen und weiteren zeichnerischen Handlungen an. Ziel des Projektes war es, viel zu zeichnen, und zwar ohne mediale oder thematische Grenzen. Zu sehen ist eine Auswahl von Werken aus einer Sammlung von insgesamt 231 Zeichnungen.
Die Zeichnungen sind in Mischtechnik unter Verwendung von Bleistift, Radiergummi, Fineliner, Kugelschreiber, Tusche, Filzstift, Kohlestift, Graphitpulver, Kohlepulver, Ölkreide und weiteren auf verschiedenen Papieren und Formaten entstanden.
Fünf Studierende haben sich mit der Ausstellung „Cupboard Love: Der Schrank, die Dinge und wir“ im Gewerbemuseum Winterthur auseinander gesetzt. Die Ausstellung rückte das sperrige Möbel ins Rampenlicht und beleuchtete es aus der Perspektive von Design, zeitgenössischer Kunst, Film und Kulturgeschichte.
Die Studierenden haben einen Blick ins Innere des Schranks geworfen als Ort der Aufbewahrung, Sicherung und (Un-)Ordnung von Dingen, Wissen, Erinnerungen und Geheimnissen. Sie haben nach ortsverbundenen Möglichkeiten gesucht, Design wahrzunehmen und darüber zu sprechen. Aus der gestalterischen Praxis heraus haben sie Vermittlungsformate entwickelt und im Winterthurer Stadtraum durchgeführt.
Als Dokumentation und Reflexion sind fünf Filme entstanden sowie begleitende Essays, die je über eine vermittlungsspezifische Frage nachdenken (nachzulesen auf blog.zhdk.ch/vermittlungdesign)
Ein Park in der nahegelegenen Umgebung wird von den Schülerinnen und Schülern erkundet. Sie beobachten mit neugierigem Blick, «was dort läuft», halten den Park aus verschiedenen Perspektiven fotografisch fest und erinnern sich an eigene Erlebnisse.
In den Lektionen wird die Collagetechnik vertieft und in einem Wechsel von analog, digital und zeichnerisch erfahren. Über analoge Prozesse der Collage gelangen die Schülerinnen und Schüler zu digitalen Umsetzungen in Photoshop. Sie gehen von den eigenen Fotografien aus dem Park und «fremdem» Bildmaterial aus.
Im Prozess werden unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten von Collagen anhand von Beispielen diskutiert, und der Begriff «Collage» wird allgemein erweitert verstanden.
«Um die halbe Welt» sind gepaarte Keramikschalen. Fragmente eines vergrösserten Fingerabdrucks spannen sich als Relief über beide Porzellangefässe und halten die beiden «halben Welten» visuell zusammen.
«Um die halbe Welt» ist zur Verwendung zu zweit gedacht. Ob das Gegenüber vis-à-vis sitzt oder ob man in Gedanken um den halben Globus reist, um die Welt mit der zweiten Hälfte zu teilen, sei dahingestellt. Durch das Öffnen der Weltkugel zu Welthälften soll das Teilen einer Welt performativ erlebt werden, zum Beispiel durch das Gespräch bei Speis und Trank.
«Um die halbe Welt» umkreist designstrategisch verschiedene philosophische Fragen zu Identität und Weltenwanderung und sucht diese im Material Porzellan zu verarbeiten und zu beantworten. Obwohl die Autorin einen persönlichen Zugang zu den Fragen wählte, ist das Produkt universell und auf unterschiedliche Lebensgeschichten adaptierbar.
Die Rauminstallation Soil ist aus der Beschäftigung mit dem Rohstoff Ton und dessen Produktion in der Schweiz heraus entstanden. Als Keramik wird Ton gerade heute hochgeschätzt, in der Baubranche gelten Lehm und Ton hingegen nach wie vor als Abfallprodukt. Das Projekt Soil versucht, diese widersprüchlichen Zuschreibungen zu hinterfragen und sie in einer Symbiose zusammenzuführen.
Barfuss gelangt man durch einen Korridor in einen 9m2 grossen Raum. Der Boden und die Wände sind mit einer dünnen Schicht
Lehm verputzt, der aus diversen Schweizer Ortschaften zusammengetragen wurde. Dadurch, dass der Lehm konstant feucht gehalten wird, bleibt er formbar. Besucher*innen interagieren mit dieser Oberfläche und erfahren den Rohstoff Lehm tastend, riechend, hörend und sehend. Es entsteht dabei ein Dialog zwischen Raum, Material und Betrachter*in.
Die Installation versucht verschiedene Dichotomien – Innen und Aussen, Rohmaterial und fertiges Produkt, Wertlosigkeit und
Wertschätzung, „Dreck“ und Kunst – aufzubrechen und aus ihrer Symbiose etwas Neues zu schaffen. Durch diese vielschichtige Beschäftigung mit Lehm erhalten die Besucher*innen eine Plattform, einem scheinbar alltäglichen Material zu begegnen und
seine Hintergründe und Bedeutungen zu erfahren und womöglich zu hinterfragen.
In der ergänzenden Dokumentation können sich die Besucher*innen weiter informieren. Sie bietet Einblicke in die geologischen
Hintergründe zur Entstehung und Förderung von Ton und Lehm, enthält Informationen zu Ton als Bau- und Abfallmaterial und untersucht Ton als Industrieprodukt. Zudem zeigt sie den Prozess der Entwicklung der Rauminstallation Soil auf und bettet das Projekt kunsthistorisch ein.
Im Modul Rampenschau setzen sich Studierende mit den Grundlagen der Kinetik und Mechanik auseinander. Sie experimentieren mit Kraft- und Bewegungsübertragung und -umwandlung, entwickeln bewegliche Objekte und realisieren zum Abschluss eine gemeinsame Inszenierung auf der Toni-Rampe.
Eine illustrierte Anleitung zum paradoxen Denken: „Paradogs“ hat das Ziel, Paradoxa zu illustrieren. Auf eine witzige Art soll für jedermann und jedefrau ein Zugang zu tiefgründigen philosophischen Themen ermöglicht werden. Die Vielschichtigkeit des Inhalts zeigt sich in einer surreal wirkenden, bizarren Bildsprache, gepaart mit einer lesbaren Form. Somit wird das Verworrene zugänglich gemacht oder das Unzugängliche entwirrt.
Die zum Teil schwer nachvollziehbaren Gedankenstränge sind in eine humorvolle Darstellungsform gepackt, damit man auch unterhalten ist, wenn man gar nichts versteht.
Künstlerische Schmuckobjekte schmücken die vier Sinnesorgane des Gesichts und lassen Träger_innend auf spielerische Art und Weise, bewusst oder unbewusst, in eine bestimmte Rolle schlüpfen.
Die Objekte verändern die Sinneswahrnehmungen von Auge, Ohr, Nase und Mund und kokettieren mit narzisstischen Symptomen unserer Gesellschaft. Jedes einzelne Schmuckstück begleitet eine Redewendung und verweist auf ein spezifisches narzisstisches Verhalten. Mit dem Objekt „Den Mund voll nehmen“ kann man beispielsweise die Lippen mit pumpenden Bewegungen aufblasen.
Im Kontext des Narzissmus wirken die Objekte als Trostpflaster und verwandeln eine Störung in Kunst.
Die Arbeit «La Dolce Vita» ist eine Hommage an den Zuckerrohrschneider Juraci Barbosa, der 2006 im Alter von 39 Jahren starb, nachdem er 70 Tage lang ohne einen einzigen freien Tag gearbeitet hatte. Die Installation besteht aus 39 Schirmmützen aus Karamell. Solche Schirmmützen werden in Brasilien von Zuckerrohrschneidern als Schutz vor der glühenden Sonne getragen.
Cássia Franco Müller hat mit dem Arrangement von 39 nachgebildeten Schirmmützen aus karamellisiertem Zucker eine überzeugende und vielschichtige Gestaltung gefunden. Das Material Zucker, für uns Konsument*innen eine süsse Nascherei, verweist als bitter dunkel gebranntes Karamell auf die prekären Arbeitsbedingungen auf den Zuckerrohrplantagen in Brasilien, dem Herkunftsland von Cássia Franco Müller.
Die Installation «La Dolce Vita» regt dazu an, Hintergründe und Konditionen des Zuckerkonsums zu hinterfragen. Brasilien ist der grösste Zuckerproduzent und -exporteur der Welt. Auf vielen Zuckerrohrplantagen sind die Arbeitskonditionen katastrophal und mit Sklaverei vergleichbar. Zeitgenössische Sklaverei: Ein Zuckerrohrschneider arbeitet im Akkord, oft mehr als zwölf Stunden und schneidet bis zu 12 Tonnen Zuckerrohr am Tag. Viele Arbeiter erkranken oder sterben bei der Arbeit. 2017 hat die brasilianische Regierung neue Verordnungen im Arbeitsgesetz erlassen, die einen historischen Rückschlag in der Bekämpfung der Sklavenarbeit bedeuten.
Die Abschlussarbeit «La Dolce Vita» von Cássia Franco Müller wurde mit dem Förderpreis des Bachelor Art Education 2018 ausgezeichnet.
In einem dreiteiligen Kurs erlernen die Teilnehmenden das Giessen von Porzellan und die Gestaltung von keramischen Oberflächen mit Engoben und Glasuren.
Das Giessverfahren ermöglicht die Herstellung von professionell wirkenden Gefässen in kurzer Zeit. Die Teilnehmenden können aus einer Serie von bestehenden Giessformen wählen; der grosse kreative Freiraum liegt bei der Ausarbeitung der Oberfläche. Durch Übungen und Experimente mit den Gestaltungselementen Punkt und Linie entdecken die Teilnehmenden ihre Vorlieben und entwickeln ihre eigene Handschrift.
Die im Kurs vermittelten Verfahren sind bewusst einfach gehalten, wodurch allen Teilnehmenden ansprechende Ergebnisse gelingen: Sie stellen ihre individuellen und alltagstauglichen Gefässe von A bis Z selber her.
Was braucht es, damit ein Spiel funktioniert?
Wie erzeugt man Spielspass?
In ihrer Arbeit hat sich Claudia Bluntschli mit ihrem Lieblingsthema befasst: Spielen! Ziel war es, Spiel und Vermittlung zu verbinden. Dazu wählte sie eine beständige Thematik aus den Lehrplänen des Gymnasialunterrichts: die Mischung der Farben. Entstanden ist ein Gesellschafts- und Lernspiel, welches sich mit den zwei Farbmischsystemen, der additiven und subtraktiven Farbmischung, auseinandersetzt.
Das Kartenspiel FARBENKLAR erklärt den Benutzenden spielend, wie welche Farben gemischt werden. Vorgängig erkundete Claudia Bluntschli das Thema der Farben und beschäftigte sich mit alten und neuen Auffassungen und Aspekten der Farbenlehre. Das Spiel wurde für den Gestaltungsunterricht an Gymnasien als auch für Privatpersonen und die Freizeit entwickelt.
Zürichs Kreise 4 und 5 bieten die Ausgangslage für ein individuelles gestalterisches Projekt. Dabei bekommt das Flanieren, das Durchstreifen der Stadt bei Tag und Nacht im virtuellen und realen Raum zentrale Bedeutung.
„Indem man sich in der Stadt beobachtend treiben lässt, werden die Sinne für die Anregungen des Geländes geöffnet. Atmosphärische Stadterkundungen sind ein Mittel, um altbekannte Bewegungs- und Handlungsmotive im urbanen Raum hinter sich zu lassen und neue Erfahrungen zu machen: durch das Erforschen von Zwischenräumen, durch unerwartete Begegnungen mit Akteurinnen und Akteuren.“ (Heinz Nigg: Der Kreis 5 in Zürich: Eine Feldforschung)
Unterschiedliche Strategien der Ortserkundung eröffnen den Zugang zu den beiden Quartieren. Das gesammelt Material bildet die Grundlage zur Erarbeitung und Vertiefung eines individuellen thematischen Schwerpunkts, geprägt von persönlichen Perspektiven und Sichtweisen. Es können architektonische, städtebauliche, kulturelle, kulinarische, historische, gesellschaftliche, politische usw. Aspekte im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen.
„Athena“ von Fabian Keller und Sonia Tao befasst sich mit Augmented Reality, der aufkommenden Zukunfts-Technologie. Aus der Sicht eines verkaterten Menschen wird die zusätzlich digital abgebildete Welt zum persönlichen Wegleiter.
Die Vermischung der Grenze zwischen Realität und virtueller Welt könnte es manchen Menschen schwermachen, umzuschalten und zu unterscheiden, was noch echt ist und was nicht. Diese Scheinwelt verhindern wir jedoch nicht. Wir wollen Zugang zu diesem Wissen, wir wollen mehr Informationen. Was für Folgen hat das für die Gesellschaft? Und wie weit kann uns die Technologie die Verantwortung abnehmen, ohne dass wir in die Unmündigkeit fallen?
"Zurich will be a lost place" – wie stellst du dir Zürich im Jahr 3000 vor?
Aus einem aktuellen Stadtmodell vom Kreis 4 und 5 in Zürich hat Andri Laukas eine futuristische Stadt aufgebaut, in welcher eine apokalyptische Stimmung herrscht. Gemeinsam bereisen wir die Stadt in einem Ufo.