Klischees sind unangenehm, aber sie sind überall. Sie tauchen in Probensituationen, egal mit wem, immer wieder auf und werden dargestellt, reproduziert. Auch in mir und von mir. Und dann weiss ich nie, was tun. Ich weiss nicht, wie ich durch sie durch woanders hin komme. Sie verunsichern mich. Ich will sie auf der Bühne nicht sehen.
Gerade vor der Entwicklung von Figuren als verantwortliche Leiterin eines Prozesses schrecke ich aus diesem Grund oft zurück – denn dabei scheinen klischierte Darstellungen mir gehäuft vorzukommen. Gleichzeitig wird genau dieser Wunsch nach «eine Figur spielen» immer wieder geäussert – und ich verstehe ihn.
Wenn also eine Konfrontation nicht zu verhindern ist, inwiefern liesse sich ein aufkommendes Klischee als Chance begreifen oder zu einer solchen machen? Eine Annäherung ist nötig.