Was gehört in eine Sammlung, die vorgibt «Objekte alltäglicher sowie künstlerisch anspruchsvoller Designkultur» zu sammeln und den Fokus auf eine «umfassende Darstellung des Schweizer Designs [legt], die mit Referenzbeispielen internationaler Herkunft konfrontiert wird»? Eero Saarinens Womb-Chair steht im Hochregallager der Designsammlung. Seine Prototypen und Waffen, die er während des Zweiten Weltkrieges für das CIA entwarf, finden sich jedoch in keiner musealen Sammlung.
Wieso fehlen Schusswaffen in der Designsammlung des Museums für Gestaltung?
Schusswaffen sind mit hohen Anforderungen an Designer*innen verbunden. Sie sind Mittel zum Zweck, und sollen effizient, präzise, zuverlässig, kompakt, leicht, langlebig, ästhetisch und zunehmend auch intelligent sein. In seinem Text «Vom Stand der Dinge» spricht der Medienphilosoph Vilém Flusser darüber, dass Designer*innen, die «gute», also treffsichere und funktionstüchtige, Waffen gestalten, zweifelsohne hervorragende Leistungen in ihrem Feld erbringen. Jedoch sindFragen der Verantwortung und Ethik im Industriedesign so umstritten, dass Waffendesigner* innen lieber anonym bleiben wollen. Hält sich das Museum für Gestaltung unter dem Deckmantel politischer Neutralität aus der Diskussion heraus? Meine Ausstellung ist eine assoziative Kombination zwischen bereits vorhandenen Sammlungsobjekten und Objekten, die sich aus meiner Sicht für die Debatte zu Waffen als Designobjekten anbieten.