Im Frühjahr 2013 fragte mich der Hamburger Regiestudent Tobias Herzberg, ob ich Interesse
hätte, Teil einer inklusiven1 Theaterproduktion zu sein. Er wusste, dass ich während meines
Zivildienstes 2009 bereits mit Behinderten zusammen gearbeitet hatte und hoffte daher, ich
würde dies künstlerisch auf der Theaterbühne fortsetzen wollen. Im Oktober 2013 stand ich
dann tatsächlich in seiner Inszenierung zusammen mit Schauspielern mit und ohne
Behinderung in Hamburg auf der Bühne. Es war ein intensiver und spannender Start in mein
Schauspiel-Master-Studium. Nach Erhalt des Bachelor-Diploms war ich erstmals Teil einer
professionellen Bühnenproduktion fernab der Gessnerallee. Inwiefern würde ich mich als
Profi behaupten können? Würde ich den Schauspielern mit Behinderung auf Grund ihrer
Beeinträchtigungen vielleicht sogar die Professionalität absprechen? Wie würde die
Zusammenarbeit denn aussehen und würde sie nicht gar Gefahr laufen zu scheitern? Die
Spieler der Barner 162 haben mich mit ihrem künstlerischen Selbstverständnis und ihrer
Professionalität mehr als beeindruckt.