Die drei Instrumente des Stücks bewegen sich je in unterschiedlichen Zeitstrukturen, die eng beieinander, aber dennoch voneinander getrennt existieren. Sie scheinen ständig kurz davor zu stehen, sich miteinander zu synchronisieren, ohne jedoch jemals eine Auflösung zu erreichen. In diesem Sinne erforscht das Stück verschiedene Grade der Annäherung an Synchronität und an jenen fliehenden Moment, in dem Synchronisation schliesslich eintritt. Die Stimmung der Klaviatur folgt einer ähnlichen Logik und entwickelt sich mit der Zeit, als wäre sie eine zusätzliche Tempolinie, die zu einem Gesamtgefühl harmonischer Entfremdung beiträgt. Der Kompositionsprozess erforderte einiges an Ausprobieren, da polytemporale Strukturen anfangs nicht intuitiv sind. Glücklicherweise ermöglicht die Polytempo-Software derartige Experimente und überbrückt mit ihrer intuitiven visuellen Schnittstelle die Kluft zu den Interpreten. (Adrián Artacho)