Das Modell zeigt eine agyptische Mühle und mehrere Personen bei der Arbeit. Es wurde, neben zahlreichen weiteren, ähnlich gut erhaltenen Modellen im Grab des Meketre gefunden, eines hohen altägyptischen Beamten der späten 11. oder frühen 12. Dynastie. Modelle wie dieses wurden den Gräbern beigelegt, um den Verstorbenen im Jenseits ein vergleichbares Leben zu ermögliche, wie sie es im Diesseits hatten. Die Frage, auf welche Art und Weise man sich die Anwendung des Modells im Jenseits vorzustellen hat, ist auch unter Archäologen keineswegs klar. Wird das Verkleinerte dort wieder vergrössert? Ist im Jenseits alles kleiner, sodass das Modell skalierungstechnisch ein Vorausgriff ins Jenseits bedeutet? Oder wird das Modell dort von den Göttern als blosses Vorbild benutzt, nach dessen Massgabe dem Verstorbenen seine Güter im Jenseits zugeteilt bekommt? Der Mangel an Informationen hierüber regt die Phantasie an. (rw)