Der Wald und sein undurchdringliches, nicht zu überschauendes Dickicht hat die Imagination der Menschen seit jeher beflügelt. Er ist ein Ort des Zwielichts, der sich in unbestimmte Weiten ausdehnt und dem das Geheimnisvolle innewohnt.
In unserer Vorstellung ist der Wald Sehnsuchtsort und Angstraum zugleich. Seine Unermesslichkeit angesichts fehlender geographischer Orientierungshorizonte, eröffnet ein Spannungsfeld zwischen Bedrohung und Entgrenzung. Es ist der Ort des Irrationalen, eine absolute Einsicht und Erkenntnis ist in diesem geistigen Erfahrungsraum nicht möglich. Der Gang durch den Wald wird zur psychischen Grenzerfahrung. Wer ihn betritt stellt sein Inneres zur Disposition und begibt sich in ein Schwellengebiet zwischen Selbsterkennen und dem Verlust des Selbst.
Die beiden Werke „Beings“ und „Explorer“ von Monica Studer und Christoph van den Berg sind Teil der Ausstellung „Findings“, die 2017 für die Galerie Gluri Suter Huus in Wettingen konzipiert wurde.
Der Ausstellungstitel verweist auf die im englischen „Findings“ innewohnende Doppelbedeutung von Fundstücken die einem unvermutet zufallen, wie auch auf den wissenschaftlichen Begriff der Befunde als Ergebnisse von zielgerichteten Forschungsprozessen. Die beiden Medienkünstler Studer und van den Berg erlangten mit dem Internetprojekt „Hotel Vue des Alpes“ aus dem Jahr 2000 große Bekanntheit. Das Projekt eröffnet vielschichtige Reflexionshorizonte zu räumlichen Verortungen in Zeiten zunehmend simulierter Bildwirklichkeiten.