künstlerischer Entscheidungen aus der Perspektive seiner Erfahrungen. Er ist so etwas wie
ein ‚Geburtshelfer’ für die Umsetzung der Ideen der Jugendlichen“. (ebd., 309f.)
Beispiele aus der aktuellen Praxis zeigen aber, dass in Produktionen, wo ‚neue’ und ‚zeitgenössische’
Theaterformern mit Kindern und Jugendlichen gemacht werden, sich die Partizipation
meist auf den Inhalt, also auf Thema und Stoff der Laien beschränkt. Die Form, also
die Art und Weise der Darstellung sowie konzeptionelle und dramaturgische Entscheide
werden jedoch oft durch die Leitenden, respektive durch deren Theater-Verständnis und Vorlieben
für bestimmte ästhetische Formen, vorgegeben.
Wie kann man zeitgenössisches, postdramatisches oder auch performanceorientiertes Theater
mit Kindern und Jugendlichen machen, ohne ihnen eine Ästhetik, eine Form oder ein
Konzept überzustülpen? Wie kann man das Theaterverständnis der Laien öffnen und erweitern,
um diese auch am Formfindungsprozess teilhaben zu lassen? Wie können sich die
nicht-professionellen DarstellerInnen Fähigkeiten aneignen um Entscheidungen in Hinblick
auf Formfindung und Dramaturgie bewusst zu treffen? Wie kann man also umfassende Partizipation
herstellen?