„Der Wille des Einen ist das Tun des Anderen“
Grundsätzlich ist die Machtthematik in unserer Gesellschaft ein sehr großes Feld und die Macht an sich hat die unterschiedlichsten Gesichter. Sie ist seit jeher ein Thema beim Menschen, in der Politik und der Kunst. Durch die Globalisierung ist Macht mehr und mehr umfassend sichtbar. Man erfährt unterschiedlichste Machtsysteme, ob im Kleinen oder im Großen, sie ist omnipräsent.
Der Verfasser hat sich mit dem der Arbeit zu Grunde liegenden Stück Märtyrer in der Regie von Daniel Pfluger auseinandergesetzt, als er 2017 am Nationaltheater Mannheim die Hauptfigur ‚Benjamin Südel’ auf der Bühne umsetzte. Die Uraufführung von Märtyrer fand am 29. Februar 2012 an der Schaubühne Berlin statt.
Inhaltsangabe des Stückes Märtyrer auf der Internetseite der Schaubühne Berlin:
„Benjamin Südel geht nicht mehr zum Schwimmunterricht. Seine Mutter vermutet Drogen, aber er behauptet, dass Mädchen im Bikini seine religiösen Gefühle verletzen. Während die Mutter alles als dummen Scherz abtut, glaubt die Biologielehrerin Frau Roth zu erkennen, dass hier ein junger Mensch nach Hilfe schreit. Aber bald gerät sie selbst in die Schusslinie. Benjamin steigt mit seinen Anziehsachen ins Schwimmbecken, vergräbt sich immer tiefer in die Bibellektüre und provoziert mit seinen radikalen Ansichten zur Evolutionstheorie und Homosexualität den Widerspruch der Biologin. Sie findet bei Schuldirektor Willy Batzler keinerlei Unterstützung, und auch ihr Mann reagiert befremdet. Der Religionslehrer ist begeistert und versucht, Benjamin für die Kirche zu gewinnen. Der rekrutiert mittlerweile unter seinen Mitschülern mit dem schüchternen Georg einen ersten Anhänger. Während Benjamin in eine zunehmend aggressive religiöse Nebenwelt abdriftet und seine Mitmenschen mit Bibelzitaten terrorisiert, wird er von Frau Roth immer entschiedener bekämpft. Eine gewaltsame Eskalation des Konflikts scheint vorprogrammiert. Von Mayenburgs neues Stück erzählt die Geschichte vom Aufeinanderprallen einer säkularen und einer religiösen Weltsicht und von verschiedenen Gesichtern des Fanatismus.“