Wohin treibt das Theater? Ist das Theater wirklich so unselbstständig, wie diese Frage vermuten lässt?
Im ersten Teil dieser Arbeit möchte ich, ausgehend von der Annahme, dass Theater ein Ort ist, an dem Bewegung stattfindet, herausarbeiten, wie sich diese Bewegung beim Zuschauer äußert.
Dazu werde ich mich auf Beobachtungen und Analysen aus der Theaterwissenschaft beziehen, die die Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer Lichte in ihrer «Ästhetik des Performativen» beschreibt. Ich stelle mir die Frage: Ist dieses von Carl Hegemann beschriebene Treiben nicht diese Bewegung, die ich als Theaterschaffende im Zuschauer herzustellen versuche?
Können wir eine scheinbare Richtungslosigkeit als Qualität begreifen?
In einem zweiten Teil möchte ich den Gedanken weiter in Hinblick auf die Verbindung von dem bewegten Zuschauer und der Generierung von Wissen, verfolgen. Schließlich wieder ins Licht rücken, welche Richtung das Theater nehmen könnte, wenn es gelingt, den Zuschauer in Bewegung zu versetzen.
Die Mehrdeutigkeit des Begriffs „bewegt sein“ soll der Ausgangspunkt für die Gedankenführung sein.