Seit jeher sind Kneipen, oder früher Bierschänken, ein wichtiges Kulturgut unserer Gesellschaft. Sie waren und sind Treffpunkt, Sammelstelle und Sehnsuchtsort vieler. Nicht selten tragen sie oft Namen wie „Gemütlichkeit“, „Bei Renata“ oder „Karussell“ und suggerieren damit Familiarität und Geselligkeit. In Kneipen vermischen sich oft Arbeiter, Intellektuelle, Kreative, Jung und Alt und bilden somit häufig eine Brücke zwischen den sozialen Schichten.
Die vorliegende Arbeit bezieht sich dabei auf die stadttypischen Eck- oder Quartierskneipen mit ihrer langen Tradition, Umbrüchen und ihrem Stammpublikum. Ausgeschlossen aus der Betrachtung werden dabei Dorfgaststätten sowie Szenekneipen, spezielle Milieukneipen und englische Pubs und andere länderspezifische Einrichtungen. Ebenso wird der Aspekt des Alkoholkonsums und seiner Folgen in dieser Arbeit ausgeklammert.
Mit der vorliegenden Arbeit soll die ganz besondere Aura, die von eine Kneipe ausgeht, untersucht und analysiert werden. Schon immer locken sie Stammgäste, Menschen aus ihrer Nachbarschaft, Laufpublikum und Szenekenner an. Viele von ihnen besuchen fast täglich die immer gleichen Lokalitäten. Sie sind mehr als nur Orte, an denen gemeinsam getrunken wird, sie sind für viele ein zweites Wohnzimmer, ein Treffpunkt und Freiraum und zeigen Menschen oft in ihrer Privatheit in der Öffentlichkeit. Es sind Orte, an denen die Schwächen der Menschen oft sehr deutlich zu sehen sind. Der Kneipenraum ist auch Bühne und Marktplatz, die oder der Bar- *frau/*mann dient dabei oft als Moderator*in, der/die das ganze Publikum zusammenhält. Wer hierher kommt, kann Beobachter*in sein oder Teil des Spieles, in Szene gesetzt vom
Kolorit der Bar, ohne das dies alles nicht denkbar wäre.
Gerade der bildnerische Aspekt einer Kneipe fasziniert mich als Bühnenbildnerin besonders. Mit der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, gerade diese Charakteristik herauszuarbeiten und dies soll somit der Inspiration meiner eigenen Arbeit dienen.