Ein neuer «Tannhäuser» nach Wagner und Nestroy unter Mitwirkung von Walther von der Jodelweide und Wolfram von Dreschenbach Erstmalig ist die Zürcher Hochschule der Künste Teil der Festspiele Zürich. Und dies mit einem ebenso ausgefallenen wie humoristischen Projekt: Studierende der Komposition schreiben eine Oper, sie vertonen Tannhäuser, nach den Libretti von Johann Nestroy und Hermann Wollheim, unter Einbezug von Leitmotiven Wagners. Heinrich Treibhäuser, der nach seiner Flucht aus Venus’ Delikatessenkeller von Landgraf Purzl im Walde aufgegriffen wird, berichtet beim Sängerkrieg auf der Wartburg von seinen verbotenen Abenteuern im Venusberg. Zur Strafe muss er mit dem wegen neutönerischer Tendenzen erbannten Gesangsverein fortziehen und darf erst zurückkehren, wenn er seine Stimme verloren hat. Weit von der Heimat singt Treibhäuser zwar viele Zukunftsopern, doch es gelingt ihm nicht, seine Stimme zu ruinieren. Frustriert kehrt er dennoch zurück und stirbt beim Anblick seiner toten Geliebten Lisi, anstatt in Venus’ Höhle auf ewig verdammt zu sein.
Begleitet werden die mitwirkenden Sängerinnen und Sänger vom Sinfonieorchester der Zürcher Hochschule der Künste – in ungewöhnlicher Besetzung: Mit von der Partie sind zwölf Tuben, darunter vier Wagnertuben.