Bei dieser Installation werden zwei oder mehrere farbige Hexagone mit Hilfe von LED-Profilscheinwerfern und entsprechenden Gobos (Schablonen) an die Wand projiziert und so überlagert, dass eine 3-dimensionale Wirkung entsteht.
Im Bereich der Überlagerung des Lichts kommt es zum bekannten Phänomen der additiven Farbmischung. Überraschenderweise ändern sich auch die nicht überlagerten Anteile des Lichts in der Wahrnehmung, obwohl diese physikalisch unverändert bleiben.
Ist die eine Lichtquelle weiss und die zweite farbig, so sieht man ein Kontrastphänomen analog zum farbigen Schatten. So erscheint das ursprünglich weisse Licht des einen Hexagons durch die teilweise Überlagerung mit dem farbigen Hexagon farblich verändert und zwar immer in Richtung der Komplementärfarbe.
Wie beim farbigen Schatten wird auch hier ein gefärbtes weisses Licht (Überlagerung von weissem und farbigem Licht) mit einem ungefärbtem weissen Licht verglichen. In der Wahrnehmung jedoch verschiebt sich das ungefärbte Licht hin zur Komplementärfarbe. Man sieht also Weiss oder Grau minus der Farbe der anderen Lichtquelle. Das mit farbigem Licht gemischte Weiss im Überlappungsbereich wirkt hingegen nur wenig gefärbt. Dieses stellt gleichzeitig auch immer die hellste Fläche dar und scheint so den neuen Weissabgleich hervorzurufen.
Haben beide Lichtquellen die gleiche Farbe, so wird durch Addition das übereinander projizierte Licht im Zentrum heller, während die nicht überlagerten Anteile dunkler erscheinen im Sinne eines Hell-Dunkel-Kontrastes. So wird aus weissem Licht graues Licht oder aus einer hellen Farbe eine dunklere Farbe, ohne dass sich physikalisch etwas verändert hat.
Führt man die Experimente mit zwei verschieden farbigen Lichtquellen durch, so lassen sich auch hier subtile Farbtonverschiebungen beobachten.
Selbstverständlich treten diese Kontrastphänomene unabhängig von der projizierten Form und bei allen Farbkombinationen auf, manchmal deutlicher sichtbar, manchmal weniger deutlich. Sie weisen jedoch allgemein auf den zentralen Anteil der Kontrastverarbeitung im Wahrnehmungsprozess des Farbensehens hin. Erst dadurch scheint es überhaupt möglich zu sein, eine so differenzierte Farbwahrnehmung zu erhalten.
Bei der isolierten Projektion einzelner Farben, d.h. ohne direkte Vergleichsmöglichkeiten und damit ohne induzierte Kontrastwirkungen, ist die wahrnehmbare Farbpalette deutlich weniger differenziert und beschränkt sich im wesentlichen auf die Farbgruppen Rot, Grün, Blau, Cyan, Magenta, Gelb, Orange, Violett, Weiss.
In this installation two or more colored hexagons are projected onto the wall using LED profile spotlights with corresponding gobos. They are partially overlapping in order to produce a 3-dimensional effect.
In the area of superposition the known phenomenon of additive color mixing occurs. Surprisingly, the non-superimposed portions of light also appear to change although they remain physically unchanged.
If one light is white and the second colored we observe a contrast phenomenon analog to the phenomenon of color shadows. The originally white light appears to be color-changed in the direction of the complementary color.
As in case of color shadows we compare a colored white light (the area of superposition) with a neutral white light which however is not perceived as neutral. We see a white or gray minus the color of the other light source, i.e. the complementary color. At the same time the overlapping area appears only slightly colored and always represents the brightest part. It thus seems to produce the new white balance.
If both light sources have the same color, the superimposed light is brighter, while the non-superimposed portions appear darker in the sense of a light-dark contrast. Thus gray colours will result from projecting white lights or darker colors when projecting twice the same color without any physical changes.
If the projected lights have different colors we can see subtle color changes as well.
Clearly these contrast phenomena occur independently of the projected forms and with all color combinations, sometimes more visible, sometimes less. However, they point to the importance of contrast processing during the process of color vision. It appears to be of great importance for our differentiated color perception.
If colors are projected separately without the possibility to compare them directly and thus without induced contrast phenomena, the perceived colors are significantly less differentiated and seem to be limited essentially to the color groups red, green, blue, cyan, magenta, yellow, orange, violet, white.