Künstlerische Interventionen als produktive Wechselwirkung zwischen Bildung und Öffentlichkeit für mehr Teilhabe und Dialog.
Unsere Schweizerische Gesellschaft ist vielfältig. Lebenserfahrungen sind heterogen, multipel und von unterschiedlichen Realitäten und Kontexten geprägt. Was bedeutet es, diese Diversität anzuerkennen? Was sind Bedingungen, um den gesellschaftlichen Zusammenhang zu gewährleisten?
Zielsetzung:
Der Fokus des Projekts liegt auf Migration, aus der Perspektive von Geflüchteten in der Schweiz. Die Ein- und Auswanderung in andere Länder und die damit verbundene Grenzüberschreitung, aber auch Behördenprozesse und erfahrene Zuschreibungen bilden bestimmte Erfahrungen.
In Zusammenarbeit mit dem Verein «Orient Express Verein für Kunst und Kultur» und gemeinsam mit Studierenden, hat das Projekt die Erarbeitung und Erprobung künstlerischer Erzählformen über Flucht zum Inhalt. Dabei geht es nicht nur um Fluchtgründe und Erlebnisse auf der Flucht, die in die Schweiz getragen werden. Es geht auch um Erfahrungen mit den Behörden, dem Schweizerischen Asylwesen, Gefühlen von Ohnmacht, Unwissen, dem Versuch, mit langen Wartezeiten und Widersprüchlichkeiten einen Umgang zu finden, sowie um Erlebnisse von Erleichterung, Anerkennung, Schutz, Sicherheit und Erfolg.
Methoden:
Wir beschäftigen uns mit Fragen der Identität, Zugehörigkeit und des Zusammenlebens in der Lehre und einem Workshop mit externen Künstler:innen. Anhand von Lebensgeschichten kommen wir miteinander in den Dialog und erproben unterschiedliche künstlerische Praxen. Im Laufe des Herbstsemesters sind zwei öffentliche Veranstaltungen geplant, die eine Filmschau und Resultate aus dem Projekt zum Inhalt haben.
Schlussfolgerung:
Zentral ist, unterschiedlichste biographische Erfahrungen – in ihren durchaus intersektionalen Ausprägungen – als Teil Schweiz-spezifischer Erfahrungen und eines Schweizerischen Kollektivs zu verstehen. Dies anzuerkennen, und eine Offenheit für den Dialog, erlaubt ein nachhaltigeres Zusammenleben in einer postmigrantischen Realität.