Migration ist in der Schweiz eine gesellschaftliche Realität, die das Zusammenleben wesentlich mitprägt. Im öffentlichen Diskurs, insbesondere in den Massenmedien, haben Migrant/innen aber kaum eine eigene Stimme. Dies ist die Folge hegemonialer Machtstrukturen und trägt gleichzeitig zu deren Stärkung bei. Diese Masterthesis geht der Frage nach, ob es möglich ist, die Reproduktion von Rassismus und Exotismus in der kulturpublizistischen Beschäftigung mit Migrant/innen zu vermeiden und Machtstrukturen zu durchbrechen. Sie sucht nach journalistischen Herangehensweisen, mittels derer Migrant/innen mit ihrer Stimme sprechen und persönliche inhaltliche Schwerpunkte setzen können. Nicht zuletzt fragt sie danach, wie Medienschaffende mit ihrer Rolle in der Repräsentation von Migrant/innen umgehen. Die Theoriearbeit führt die Felder Migration, Postkoloniale Theorie und Medien zusammen. Sie analysiert anhand von fünf Experteninterviews die Auswirkungen des Repräsentationsdilemmas auf die kulturjournalistische Praxis und dient so auch als Grundlage für den praktischen Teil. Darin verfolgt die Autorin mit einem partizipativen Ansatz das Ziel, dem Repräsentationsdilemma entgegenzuwirken und gleichzeitig das Bewusstsein für eine Darstellung auf Augenhöhe zu schärfen. Es resultieren drei journalistische Porträts in Text, Bild und Ton.