STÖRFAKTOR, der Substantiv, maskulin
Stör | fak | tor
Faktor, durch den jemand, etwas gestört wird
Nach einem 2-jährigen Störenfried übernehmen Studierende wieder alle Räume an der Gessneralle. Nichts kann uns dieses Jahr aus der Ruhe bringen. Theater an jeder Ecke. Erstmalig im Sommer!
Zum 24ten Mal präsentieren Studierende der ZHdK und Gäst:innen zwei Tage lang ihre Lust und Laune.
STÖRFAKTOR, der Substantiv, maskulin
Stör | fak | tor
Faktor, durch den jemand, etwas gestört wird
Nach einem 2-jährigen Störenfried übernehmen Studierende wieder alle Räume an der Gessneralle. Nichts kann uns dieses Jahr aus der Ruhe bringen. Theater an jeder Ecke. Erstmalig im Sommer!
Zum 24ten Mal präsentieren Studierende der ZHdK und Gäst:innen zwei Tage lang ihre Lust und Laune
Strawinskys monumentales «Sacre du Printemps» in der Augustinerkirche in Zürich!
Die Auferweckung der Natur und des Menschen, aber auch die entfesselte Kraft und Energie der Erde sind Thema dieses machtvollen und eindrücklichen Werkes.
Der Choreograf Bryan Arias inszeniert eines der berühmtesten Ballettwerke der Musikgeschichte für den sakralen Raum, es tanzen Studierende des
BA Contemporary Dance der ZHdK.
Frédéric Champion und Merit Eichhorn haben mit einer eigenen Bearbeitung für Orgel vierhändig und vierfüssig mit Perkussion eine neue Version des
Sacre geschaffen.
Mit dem «Boléro» von Maurice Ravel als Vorspiel wird das Tor zu Strawinskys Werk geöffnet.
Ziel des Praxisprojektes ist es, basierend auf der Idee des Netzwerkmuseums einen «Dritten Ort» im neu zu schaffenden Entréebereich des GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig als multifunktionalen und flexiblen Multiplikator*innenraum zu entwerfen. Der Willkommensraum zeigt das neue Gesicht des Museums und dient verschiedenen Akteur*innen aus unterschiedlichen Kontexten als Raum für eigene Projekte zwischen Ausstellungen, für Veranstaltungen oder als Community-Space. Die Umsetzung ist im Herbst 2022 geplant.
Ein junger Mann besucht seine Grossmutter in Belgrad, weil er glaubt, dass es ihr nicht gut geht. Ein Sommertag, den er in ihrer lebhaften Nachbarschaft bei Essen, Getränken und alten Bekannten verbringt, löst in ihm ein Gefühl der Unzugehörigkeit aus.
Der Mensch macht sich die Natur zu nutze, formt, verändert und beherrscht sie. Lust und Rücksicht zu vereinen, bleibt dabei eine Utopie. Eine Bildstudie über die Ambivalenz menschlicher Bedürfnisse.
Lira muss an eine wichtige Veranstaltung. Beim Versuch, aus ihrer Wohnung zu gehen, lässt sie sich aber immer wieder ablenken. Was als Freiheit beginnt, sich im Moment zu verlieren, nimmt langsam zwanghafte Züge an: Ein Ringen mit der Zeit, ein Kampf gegen sich selbst. Begleitet vom Gesang der Oper, in der sie eigentlich sitzen müsste.
Eine albanische Familie kämpft, um sich in der Schweiz über Wasser zu halten und zu integrieren. Dabei stellen die Lernschwächen des jüngsten Familienmitglieds die Familie auf eine zusätzliche Probe. Ihren Eltern fehlen Zeit und Geld, um sie schulisch zu fördern. Die ältere Schwester, die selbst noch ein Kind ist, übernimmt die Verantwortung und stellt ihre Bedürfnisse in den Hintergrund.
Die Ausstellung «Zones of Potential Encounters. Eine multiperspektivische Ausstellung mit Objekten aus der Sammlung der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG» ist im Rahmen eines Kooperationsprojekts zwischen dem Master Art Education Curatorial Studies, Zürcher Hochschule der Künste, dem Ausstellungsraum oxyd – Kunsträume und der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG zwischen September 2021 und Mai 2022 entstanden. Sally Schonfeldt hat das Kooperationsprojekt künstlerisch begleitet. Die Projektdokumentation gibt Einblicke in die Planungs- und Konzeptionsphase, die schliesslich zur Ausstellung «Zones of Potential Encounters» geführt hat.
Saaltext
Die Ausstellung beleuchtet sechs der über 85'000 Objekte der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) in Winterthur. Die Sammlung des Stiftungsgründers Bruno Stefanini ist vielseitig und bis heute noch nicht gänzlich erschlossen. Einige Objekte weisen auf konfliktbelastete Spannungen hin. Die Auseinandersetzung mit den ausgewählten Objekten ist als Versuch zu verstehen, neue Assoziationen und Erkenntnissen in Bezug auf Potenziale der Sammlung anzuregen.
Objekte sind multidimensionale Dinge. Sie sind Akteure, Zeug:innen, Gespenster und Geschichten. Sie sind relational, vielseitig, komplex und sensibel. Sie wurden geformt, berührt, gebraucht und gepflegt. Sie können erinnern. Sie haben ihre eigene Reise hinter sich und eine komplexe Beziehung zur Welt.
Als Besucher:in sind sie nicht alleine hier. Sie treffen auf Objekte und künstlerische Arbeiten, Archivmaterialien und Interviews, Klangkompositionen und nicht zuletzt andere Besucher:innen. All diese Protagonisten reagieren aufeinander, interagieren miteinander, und lassen so immer neue Begegnungen entstehen.
Das oxyd ist in drei Begegnungszonen unterteilt: Storytelling-Zone, Zwischenzone und Reflexionszone. Jede ist in eine eigene Lichtstimmung eingefärbt, die unterschiedliche Stimmungen und Denkprozesse anregen. Gerade betreten sie die Zwischenzone, die auch als Begrüssungszone gedacht ist. Der Spiegel weist den Weg in die Storytelling-Zone in der die Objekte aktiviert werden. Im Barbereich befindet sich die Reflexionszone, in der Sie mehr über das Ausstellungskonzept sowie die Objekte und ihre Kontexte erfahren können.
Wie ist das Kooperationsprojekt entstanden?
Im Januar 2021 gingen fast zeitgleich zwei Anfragen für Kooperationsprojekte beim Master Art Education an der Zürcher Hochschule der Künste ein. Zunächst war da eine Anfrage von Seiten der Sammlung der Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte. Severin Rüegg, Leiter der Sammlung der SKKG, war auf der Suche nach einem Kooperationspartner, der einzelne Objekte aus der Sammlung mit Blick auf die gesellschaftliche Funktion befragt, denn die SKKG möchte in den nächsten Jahren auf verschiedenen Wegen herausfinden, welche soziale Wirkung ihre Sammlungsobjekte entfalten können. Zum Zeitpunkt der Anfrage befand sich die Sammlung mitten in einem grossen Inventarisierungs- und Reinigungsprozess. Die Befragung durch die Studierenden wäre eine Art Testlauf für mögliche zukünftige Projekte der SKKG. Die Sammlung der SKKG umfasst ca. 85.000 Objekte. Sie beinhaltet herausragende Kunstwerke und historische Objekte von der Steinzeit bis heute und wurde durch den Stiftungsgründer Bruno Stefanini (1924-2018) ab Mitte der 1970er-Jahre aufgebaut. Bruno Stefanini brachte es im Bauboom der Nachkriegszeit zum Multimillionär. Nachdem er sich sukzessiv aus dem Baugeschäft zurückgezogen hatte, begann er, sein Vermögen und die Erträge aus seinen Immobilien in den Aufbau einer riesigen Sammlung zu investieren. Jedoch wurden die Sammlungsobjekte zu Lebzeiten von Bruno Stefanini nie richtig erfasst und die Objekte zum Teil vernachlässigt. Bis zur Inventarisierung, die im März 2022 abgeschlossen wurde, war den Sammlungsmitarbeiter:innen unklar, was sich alles in der Sammlung befindet.
Die zweite Anfrage kam ebenfalls aus Winterthur. Eve Hübscher, künstlerische Leiterin im oxyd – Kunsträume und Absolventin des Master Art Education Curatorial Studies, wollte schon länger ein Ausstellungsprojekt mit Studierenden der ZHdK im oxyd umzusetzen. Das oxyd in Winterthur ist ein nicht-gewinnorientierter Ausstellungs- und Experimentierraum. Der Fokus der Ausstellungen liegt auf dem regionalen und nationalen Kunstschaffen mit dem Ziel, inhaltliche, orts- und generationenübergreifende Dialoge herzustellen. Das oxyd bietet Raum für Unerprobtes und Experimentelles und ermöglicht unerwartete Gegenüberstellungen. Nicht nur die grosse Ausstellungsfläche von knapp 400 qm und die zentrale Lage direkt am Bahnhof in Winterthur würden für die Studierenden einen äussert spannenden Ausstellungsort darstellen.
Die beiden Anfragen lagen nun im Postfach von Angeli Sachs, Leiterin des Master Art Education Curatorial Studies. Gemeinsam mit Bruno Heller, Assistent im Master Art Education Curatorial Studies, entstand die Idee, die beiden Projektanfragen zu verbinden und ein Ausstellungsprojekt im oxyd mit Objekten aus der Sammlung der SKKG zu realisieren. Praxisprojekte stellen einen integralen Bestandteil des Studienprogramms dar. Der Master Art Education Curatorial Studies richtet sich an Personen, die sich für eine innovative, kreative und reflektierte Praxis des Ausstellens und Vermittelns qualifizieren wollen. Ausgangspunkt der Vertiefung sind das Museum und die Ausstellung als Ort von Bildungsprozessen mit ihrem Auftrag des Forschens, Sammelns, Ausstellens und Vermittelns sowie die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Diskursen und Praxen in diesem Feld.
Im Februar 2021 kamen die Stiftung, der Studiengang und der Ausstellungsraum erstmals zusammen, um sich über ihre Interessen, mögliche thematische Schwerpunkte sowie den Umfang der Kooperation auszutauschen. Alle drei verbindet ein Interesse an experimentellen Formaten des Ausstellens und Vermittelns, eine kritische Reflexion von Sammlungen sowie die Suche nach Schnittstellen, die sich auch ausserhalb des Kunst- oder Kulturkontextes befinden. Nach dem ersten gemeinsamen Gespräch war klar, dass eine Kooperation stattfinden sollte und sich aus einem Seminar im HS 2021/22 sowie einem Praxisprojekt im FS 2022 zusammensetzen würde. Unklar war jedoch noch, mit welchen Objekten die Studierenden arbeiten sollten und wer das Projekt betreuen würde.
Wie wurde das Objektkonvolut ausgewählt?
Das Kooperationsprojekt ist als Experiment angelegt, in dem sich die Student:innen des Master Art Education aktiv mit ausgewählten Objekten und ihren Bedeutungspotentialen auseinandersetzen und diese insbesondere mit künstlerisch-vermittlerischen Strategien befragen. In der Planungsphase wurde deutlich, dass sogenannte «Kontaktikonen» für das Projekt interessant sein könnten. Als «Kontaktikonen» können Gegenstände bezeichnet werden, die entweder mit einer berühmten Persönlichkeit in Kontakt waren, oder die ein historisches Ereignis dokumentieren. Bruno Heller, der das Kooperationsprojekt seitens des Studiengangs betreut, beschäftigt sich in seiner Lehre insbesondere mit nicht-menschlichen Akteuren als Zeug:innen sowie den künstlerischen Aktivierungen von Sammlungsobjekten. In Rücksprache mit Severin Rüegg und Domingo Ramos, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Sammlung der SKKG, wurde ein Konvolut von 40 Objekten zusammengestellt. Neben den «Kontaktikonen» wurde das Konvolut noch mit künstlerischen Arbeiten, die den Kunstkanon befragen, erweitert. Zum Konvolut gehörten Alltagsgegenstände, wie ein Zeichnungsheft von Albert Anker, aber auch Kunstwerke, wie ein Gemälde von Winston Churchill, Uniformen oder Kostüme, wie beispielsweise die Uniform von Charlie Chaplin aus dem Film «The Great Dictator» oder auch ein Nachlass einer Sexarbeiterin aus der Nachkriegszeit in Deutschland. Somit war der Grundstein gelegt, historische Objekte in einem Raum für Zeitgenössisches zu zeigen.
Wie kam die Zusammenarbeit mit Sally Schonfeldt zu Stande?
Auf Grund der gemeinsamen Interessen an künstlerischen Strategien in der Auseinandersetzung mit Sammlungen sowie dem Leistungsauftrag des oxyds sollte das Projekt durch eine zeitgenössische künstlerische Position ergänzt werden, die das Gesamtprojekt begleitet. Im Mai 2021 konnte Sally Schonfeldt für das Kooperationsprojekt gewonnen werden. Sie brachte ihre Expertise im Zusammenhang mit künstlerischer Forschung und ihren Umgang mit Sammlungen, Objekten und Ausstellungen ein. Sally Schonfeldt (geboren 1983 in Adelaide) lebt und arbeitet in Zürich. Die bildende Künstlerin untersucht historische Narrative im Zusammenhang mit dem Erbe des europäischen Kolonialismus. Ihre künstlerische und forschungsbasierte Praxis erforscht die Beziehung zwischen oft vergessenen Geschichten und unserer Gegenwart in einem antikolonialen und feministischen Rahmen.
Erste Projektphase: Seminar «Exploring the Collection of the SKKG», HS 2021/2022
Im September 2021 startete das Modul «Exploring the Collection of the SKKG» unter der Leitung von Bruno Heller und Sally Schonfeldt gemeinsam mit insgesamt 15 Student:innen aus den drei Vertiefungen des Master Art Education (Curatorial Studies, Kulturpublizistik und Kunstpädagogik). Zwischen September und Dezember setzten sich die Student:innen intensiv mit dem Objektkonvolut auseinander. Die Leitfragen des Seminars lauteten: Wie können wir durch Sammlungsobjekte über gegenwärtige gesellschaftspolitische Kontexte sprechen? Sind Objekte stumme Zeugen? Wie können sie aktiviert werden? Durch Zeitzeug:innen, historisierende und fiktionalisierende Erzählformen oder durch das materielle Wissen, das in den Objekten steckt? Was ist unsere Verantwortung gegenüber Objektgeschichten, die mit Leiderfahrungen verbunden sind?
Die Studierenden konnten aus dem Objektkonvolut frei eigene Fallstudien auswählen. Für ihre Recherche sind die Studierenden ins Depot im Wintower in Winterthur gefahren, um sich die Objekte vor Ort anschauen und sich mit den Mitarbeiter:innen der Samlmung der SKKG auszutauschen. Die Ergebnisse der insgesamt fünfzehn Fallstudien wurden im Dezember in einer Pop-Up-Ausstellung im Kunstraum im Toni-Areal präsentiert. Als Ausstellungsdisplay dienten SBB-Palettrahmen, die auch im Sammlungsdepot der SKKG genutzt werden. In der Abschlusspräsentation wurden ganz persönliche Ansätze sicht- und nachvollziehbar gemacht, um die Objekte zu befragen, zu deuten und zu aktivieren.
Zweite Projektphase: Praxisprojekt «Zones of Potential Encounters», FS 2022
Im Anschluss an das Seminar wurde im Dezember 2021 eine fünfköpfige Studierendengruppe gebildet, die im Rahmen eines Praxisprojekts die Ausstellung «Zones of Potential Encounters» sowie das Vermittlungsprogramm im oxyd – Kunsträume umsetzen sollte. In der Ausstellungsgruppe waren erneut alle drei Vertiefungen des Master Art Education vertreten: Melissa Jetzer, Vivianne Tat und Linda Walter studieren im Master Art Education Curatorial Studies, Milos Stolic studiert im Master Art Education Kunstpädagogik und Jonas Wandeler studiert im Master Art Education Kulturpublizistik.
Zwischen Februar und Mai 2022 hatten die Studierenden Zeit für die Konzeption und Realisierung der Ausstellung; es gab eine Auftaktveranstaltung (14.-15.02.2022) eine Projektwoche (11.–14.04.2022) und eine Aufbauphase (02.–24.05.2022). Die Studierenden sammelten in dieser Zeit Erfahrungen in allen zentralen Bereichen der Projektarbeit. Es wurden Informationen über einzelne Sammlungsobjekte und Formen der Sammlungspräsentation erarbeitet, eine Ausstellungsszenografie realisiert, eine Kommunikationsstrategie ausgearbeitet und Vermittlungsformate erprobt. Bei der Auftaktveranstaltung im Februar wurden zunächst Aufgaben für das Projektmanagement verteilt. Die Studierenden erhielten Verantwortlichkeiten in den Bereichen Finanzen, Vermittlung, Kommunikation, Ausstellungstexte, Szenografie, Koordination mit der SKKG, Aufbau, Technik, Plakatgestaltung und Ausstellungsgrafik. Im April fand eine Projektwoche statt, in der vor allem die szenografischen Elemente, die Verteilung der Arbeiten im Raum sowie das Vermittlungsprogramm diskutiert wurden. Sally Schonfeldt erarbeitete ein inhaltlich-szenographisches Grundkonzept, das einen Rahmen für die Ausstellung bieten sollte.
Wie wurden die Objekte für «Zones of Potential Encounters» ausgewählt?
Bereits im Februar bei der Auftaktveranstaltung musste die definitive Objektauswahl für die Ausstellung feststehen, was insbesondere mit der Planung der Leihverträge sowie konservatorischen Abklärungen zusammenhing. Für die Auswahl trafen sich das kuratorische Team mit Domingo Ramos und Julian Cech im oxyd – Kunsträume. Auf dem langen Tisch im oxyd wurden die Abbildungen der 40 Objekte aus dem Konvolut ausgelegt. Zunächst wurden die Schwerpunkte aus dem Konzept von Sally Schonfeldt aufgezählt: Object as witness, Aura, Sensitive Objects, Outsider Artists, Object-Storytelling. Im Anschluss wurde diskutiert, wie viele Objekte überhaupt gezeigt werden sollten und wie diese ausgewählt werden sollten. Mit Julian Cech, Konservator der SKKG, fand ein Austausch darüber statt, welche Objekte überhaupt ausstellbar sind.
Schnell wurde deutlich, dass jede:r Student:in sich mit einem Objekt vertiefend beschäftigen wollte, weshalb zunächst fünf Objekte ausgewählt werden sollten. Die Abbildungen wurden gruppiert, sortiert, zur Seite gelegt und wieder umsortiert. Während des Auswahlprozesses rückte immer mehr folgendes Kriterium in den Vordergrund: Welches Objekt berührt und beschäftigt uns auf einer emotionalen Ebene am stärksten?
Am Ende lagen sechs statt fünf Objektabbildungen auf dem Tisch; diese gaben wir an die SKKG zur Prüfung weiter. Wenige Tage später kam die Rückmeldung, dass das Feldbett Napoleons nicht ausgestellt werden konnte. Die Tatsache, dass ein Objekt aus konservatorischen Gründen nicht gezeigt werden konnte, gefiel uns jedoch so gut, dass wir am Feldbett festhielten. Da wird jedoch auch am Sportanzug festhalten wollten, übernahmen schliesslich Sally Schonfeldt und Bruno Heller die Recherche zum Objekt. So stand die definitive Objektauswahl fest:
- Feldbett, vermutlich aus dem Besitz Napoleon Bonapartes, hergestellt von Marie-Jean Desouches, Anfang 19. Jahrhundert. Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Inv.-Nr. 07579
- Nachlass einer Sexarbeiterin, Deutschland, Nachkriegszeit, ca. 1945 – 1950. Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Inv.-Nr. 13824
- Schminktisch aus dem Besitz von Sarah Bernhardt, um 1900. Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Inv.-Nr. 07759
- Sonnenbrille eines Crew-Mitglieds des Vorführungsteams der «Enola Gay», ca. 1946 – 1950. Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Inv.-Nr. 14631.04
- Sportanzug, Bund Deutscher Mädel, dazu Leistungsbuch und Schuhe,
ca. 1930 – 1945. Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Inv.-Nr. 17043
- Hedi Zuber, Mein Vater, 1992, Mischtechnik auf Papier. Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte, Inv.-Nr. 01014
Kuratorisches Team
Bruno Heller, Assistent Master Art Education Curatorial Studies, ZHdK
Eve Hübscher, Künstlerische Leiterin oxyd – Kunsträume
Melissa Jetzer, studiert im Master Art Education Curatorial Studies, ZHdK
Sally Schonfeldt, Künstlerin
Milos Stolic, studiert im Master Art Education Kunstpädagogik, ZHdK
Vivianne Tat, studiert im Master Art Education Curatorial Studies, ZHdK
Jonas Wandeler, studiert im Master Art Education Kulturpublizistik, ZHdK
Linda Walter, studiert im Master Art Education Curatorial Studies, ZHdK
Beiträge in der Ausstellung von
Martin Andereggen, Ethan Braun, Julian Cech, Marlene Daut, Milky Diamond, Aya Domenig, Heinz Emigholz, Bruno Heller, Beratungsstelle für Sexarbeitende «Isla Victoria» Rita Höltschi und Grazia Aurora, Melissa Jetzer, Josef V. John, Kooni, Minako Matthäus-Sado, Clément Maurice, Tatjana Rüegsegger, Sally Schonfeldt, Thomas Sieber, Gilles Yann Smrkovsky, Milos Stolic, Vivianne Tat, Michèle Tratschin, Juliette Uzor, Linda Walter, Jonas Wandeler, Reto Wollenmann
Weitere Projektbeteiligte
Franca Bernhart, Vorstand (Co-Präsidentin) oxyd – Kunsträume
Julian Cech, Restaurator / Konservator, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG
Stefani Frey, Vorstand (Co-Präsidentin) oxyd – Kunsträume
Domingo Ramos, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Sammlung, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG
Severin Rüegg, Leiter Sammlung, Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG
Angeli Sachs, Leiterin Master Art Education Curatorial Studies, ZHdK
Beiträge Rahmenprogramm
Bruno Heller, Eve Hübscher, Miguel Garcia, Melissa Jetzer, Christian Kunz, Severin Rüegg, Sally Schonfeldt, Milos Stolic, Linda Walter, Jonas Wandeler
Szenografisches Konzept
Sally Schonfeldt
Szenografische Umsetzung
Melissa Jetzer, Sally Schonfeldt, Linda Walter
Aufbau und Bauten
Rolf Baumgartner, Léo Frézel, Matthias Gallati, Stefan Sigrist,
Claudius Thür
AV Technik
Roger Bachmann, AV-Services, Zürcher Hochschule der Künste,
oxyd – Kunsträume, Sally Schonfeldt, Milos Stolic
Licht
Eve Hübscher, Sally Schonfeldt, Linda Walter
Ausstellungsgrafik, Plakat
Jonas Wandeler, Linda Walter
Kommunikation
Bruno Heller, Eve Hübscher, Laura Rosini, Vivianne Tat, Eva Vögtli,
Laura Walde
Aufsicht
Brigitte Berginz, Franca Bernhart, Nils Lange, Pascal Mettler, Elsbeth Neumeyer, Rebekka Nitsch, Helene Schütz, Fant Wenger
Wir danken für Mitarbeit und Leihgaben
Rolf Baumgartner, Sergio Bonin, Marius Faber, Léo Frézel, ican films gmbh, Beratungsstelle für Sexarbeitende «Isla Victoria», Chantal Küng, Migros Museum für Gegenwartskunst, Angeli Sachs, Sammlungszentrum, Schweizerisches Nationalmuseum, Antonio Scarponi,
Mit freundlicher Unterstützung von
Johann Jacob Rieter-Stiftung
Kanton Zürich Fachstelle Kultur
oxyd – Kunsträume
Stadt Winterthur
Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte
Zürcher Hochschule der Künste
Ein Kooperationsprojekt zwischen
Master Art Education Curatorial Studies, Zürcher Hochschule der Künste
oxyd – Kunsträume, Winterthur
Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG, Winterthur