Geboren wird Fredi Murer am 1. Oktober 1940 in Beckenried am Vierwaldstättersee. Mit siebzehn Jahren zieht Murer nach Zürich, wo er ab 1959 an der Schule für Gestaltung das Fach Wissenschaftliches Zeichnen belegt. Nach zwei Jahren wechselt er zu Serge Stauffer und Walter Binder in die Fachklasse für Fotografie und realisiert seine ersten Filme: Marcel und, anlässlich einer Studienreise der Fotoklasse, Der fallende Turm von Pisa. 1964 ist Murer verantwortlich für das Konzept und die Realisierung der Diagrossprojektionen im Pavillon «Schulwesen und Erziehung» der Expo 64 in Lausanne. Ohne Geld, mithilfe von Freunden realisiert er ab 1965 experimentelle Kurzfilme, für die er ab 1967 auch in der Presse ein positives Echo erhält. Nach ernüchternden Reaktionen auf den Episodenfilm Swissmade verbringt Murer das Jahr 1970 mit seiner Familie in London im «Exil», wo er als Gastlehrer an der Guildford Arts School unterrichtet. Zurück in der Schweiz, entsteht 1974 Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind. 1971 gründet er mit andern die Produktionsfirma Nemo-Film. 1975/76 reist er für einen Studienaufenthalt in die USA. 1985 gelingt ihm mit dem Spielfilm Höhenfeuer auch der internationale Durchbruch. Von 1992 bis 1996 ist Murer Präsident des Verbands Schweizerischer Filmgestalter. Sein bisher letzter Spielfilm ist Liebe und Zufall (2014).
Fred Truniger und Thomas Schärer führten 2012 mit Fredi Murer ein weiteres Interview mit Fokus auf seinem experimentellen Filmschaffen als Textfile zugänglich (mit weiteren Materialien) hier: https://blog.zhdk.ch/sfex/files/2011/01/FREDI_MURE…