Die Firma Bally hat eine lange
Tradition. Der erste Vertreter
der Familie, ein österreichischer
Einwanderer, beginnt um 1780
in Schönenwerd (SO) mit einem
Merceriewarenhandel. Sein Enkel
Carl Franz Bally fasst 1851 den
kühnen Plan, industriell Schuhe
herzustellen. Wie Charles Brown,
die Gebrüder Sulzer oder Henri
Nestlé wird er zu einem der grossen
Schweizer Industriepioniere.
Bally handelt von Anfang an international.
Die frühe Schuhware
findet zunächst hauptsächlich in
Südamerika Absatz. Später agiert
die Firma auf Augenhöhe mit
europäischen und amerikanischen
Produzenten. Mechanisierung,
Internationalisierung und der
Aufbau des eigenen Ladennetzes
führen zu grossem Wachstum. 1986
eröffnet das erste Geschäft
in China.
Das hochwertige Industrieprodukt
Schuh erfordert bis heute rund
hundert Arbeitsschritte und grosses
handwerkliches Können. Leder
ist seit je das wichtigste Rohmaterial,
ab den 1920er-Jahren kommen
auch Gummi und Klebstoffe
zum Einsatz. Heute konzentriert
sich Bally auf Schuhe im Luxussegment,
ergänzt durch Accessoires
und Kleiderkollektionen.
Schuhe sind funktional und begehrte
Objekte der Mode. Sie gehören
zum Outfit und bestimmen
so buchstäblich den Auftritt. Die
Ausstellung macht erstmals in
diesem Umfang Schätze aus dem
Firmenarchiv und weiteren Sammlungen
sichtbar. Am Bally-Schuh
zeigt sich exemplarisch, wie
Innovationsgeist, unternehmerische
Weitsicht und modischer
Gestaltungsanspruch ein herausragendes