Internetpornografie ist ein ernstzunehmendes Phänomen der Massenkultur und produziert Begegnungen von Körpern im Raum, im Drittraum, im Schnittpunkt des Realen und des Virtuellen.
Es wird meist seine Wirkung untersucht und in allgemeiner Tendenz entweder problematisiert oder verharmlost. In dieser Arbeit soll es allerdings darum gehen, sie als alltägliche Praxis unserer Gesellschaft ernst zu nehmen und es als Teil der zeitgenössischen Realität und somit als Wirklichkeitskonstitution anzuerkennen.
Diese Einflussgröße gilt es durch eine genaue Materialsichtung zu analysieren, um ihr daraufhin kritisch begegnen zu können.
In der Soziologie und Kulturwissenschaft ist die Auseinandersetzung mit der Tischgemeinschaft ein ergiebiges Forschungsfeld. Es lassen sich zahlreiche Publikationen finden.
Doch wie selbstverständlich kann man davon ausgehen, dass diese Phänomene und Erkenntnisse, die sich dank detaillierter Forschung benennen lassen, auch in einem theatralen Rahmen erkennbar werden bzw. bleiben? Was passiert, wenn man eine Tischgemeinschaft konventionell inszeniert?
Was gibt die uns bekannte Tischsituation, die durch ihre Alltäglichkeit zuerst sehr banal erscheint, eventuell an Möglichkeiten einen Theaterrahmen neu zu definieren und neu erlebbar zu machen?
Um mit meiner Arbeit über das Schweigen zu beginnen, werde ich meine Überlegungen vorerst in einem assoziativen Teil ausdrücken. Eine reflexive Auseinandersetzung folgt im 2. Teil der Arbeit.
Meine Fragestellung ist eine grundlegende: Warum wird / wurde nach dem Nationalsozialismus geschwiegen?
Um dies zu beantworten, führte mich mein Interesse erst einmal in die Lektüre der Sprachphilosophen, Sprachkritiker und Anhänger der kritischen Theorie.
Dann, in mein näheres Umfeld, in meine eigene Familie, wo ich meine Großeltern filmte und befragte.
Jegliches Trauma braucht einige Generationen um ‚besprochen’ werden zu können und somit reflektiert, und kann eben nicht verjährt werden, oder ‚es gut sein lassen‘, sondern kann und muss immer wieder, klüger und reflektierter herausgeholt werden.
Wohin treibt das Theater? Ist das Theater wirklich so unselbstständig, wie diese Frage vermuten lässt?
Im ersten Teil dieser Arbeit möchte ich, ausgehend von der Annahme, dass Theater ein Ort ist, an dem Bewegung stattfindet, herausarbeiten, wie sich diese Bewegung beim Zuschauer äußert.
Dazu werde ich mich auf Beobachtungen und Analysen aus der Theaterwissenschaft beziehen, die die Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer Lichte in ihrer «Ästhetik des Performativen» beschreibt. Ich stelle mir die Frage: Ist dieses von Carl Hegemann beschriebene Treiben nicht diese Bewegung, die ich als Theaterschaffende im Zuschauer herzustellen versuche?
Können wir eine scheinbare Richtungslosigkeit als Qualität begreifen?
In einem zweiten Teil möchte ich den Gedanken weiter in Hinblick auf die Verbindung von dem bewegten Zuschauer und der Generierung von Wissen, verfolgen. Schließlich wieder ins Licht rücken, welche Richtung das Theater nehmen könnte, wenn es gelingt, den Zuschauer in Bewegung zu versetzen.
Die Mehrdeutigkeit des Begriffs „bewegt sein“ soll der Ausgangspunkt für die Gedankenführung sein.
Mit meiner Bachelorarbeit will ich genau dieses Thema der Untiefe von der theoretischen Seite erörtern.
Ich erhoffe mir davon mehr Klarheit über das Phänomen des Kontrollverlusts und der so genannten Untiefe zu erhalten. Was bedeutet dieser Begriff im Zusammenhang mit dem Theaterspielen und was hindert mich daran, mich in diese Untiefen zu begeben? Was hat die Scham des Schauspielers bzw. Erscheinungsformen davon wie Angst, Hemmungen, Blockaden, etc. mit dem Thema Untiefe zu tun?
Ich möchte herausfinden, wie ich meine Fähigkeiten, meine Intuition für diese unbequemen Regionen vor allem im Prozess der Probenarbeit besser einsetzen kann und was ich dafür zur Verfügung stellen muss. Was sind Bedingungen für die sogenannte unbequeme Untiefe, welche ich als Schauspielerin ansteuere.
Ich möchte mich dem Präsenzbegriff annähern, der dem menschlichen Leib zugesprochen wird.
Was unterscheidet die bloße Anwesenheit eines Körpers von einem Körper, den man präsent wahrnimmt.
Genauer möchte ich den Unterschied zwischen Alltagspräsenz und Bühnenpräsenz untersuchen und
herausfinden, ob und wenn ja, welche Unterschiede es gibt.
Mein Ziel ist es, mögliche Regeln abzuleiten, nach denen man im Alltag aktiv an seiner Präsenz arbeiten kann.
Hierbei geht es mir nicht um verschiedene Schauspielmethoden bekannter Theatermacher oder esoterische Erläuterungen von Präsenz, sondern um klare, wiederholbare und allgemeine Regeln.
In der folgenden Arbeit werde ich mich unter anderem mithilfe von queer-feministischen Ansätzen mit dem subversiven Potential der (Ver-)Handlung von Gender in Theater und Performance auseinandersetzen. Ich sehe gerade im institutionalisierten Sprechtheater hohen Handlungsbedarf, einen Umgang mit Gender zu finden, der gegen die herrschenden Normen aufbegehrt.
Manchmal frage ich mich: Gibt es diese Menschen dort auf der Bühne im wirklichen Leben? Oder glaube ich erst durch das Theater daran, dass es sie gibt? Denn weiter frage ich mich, wo denn alle Menschen in meinem alltäglichen Umfeld eine Repräsentation auf der Bühne finden.
Solange kleine Jungen, die sich wie eine Prinzessin anziehen wollen, weiterhin als schwul bezeichnet werden und das auch noch eine Beleidigung darstellt, haben kulturelle Institiutionen noch nicht genug geleistet, um mit Stereotypen und diskriminierenden Machtverhältnissen zu brechen. Diese Machtverhältnisse müssen selsbtverständlich auch abgebildet werden, aber vor allem aktiv sichtbar gemacht werden, sowie neu interpretiert, entlarvt, auseinander genommen, irritiert und zerstört.
Mit welchen Mitteln kann Theater dies erreichen? Wie kann der normativen Darstellung von Gender im Theater entgegengewirkt werden?
In welchem Verhältnis stehen Kunst und Politik? Was kann Gesellschaftskritik im Theater sein? Die zwei Grundannahmen zeigen Themen auf, die das Theaterschaffen betreffen und beschäftigen. Doch was kann das genau sein? In welcher Form kann Theater subversiv sein ohne doktrinär und moralisch politische Themen auf der Bühne zu verhandeln? Beim Beginn über diese Fragen nachzudenken eröffnet sich ein Kosmos an Möglichkeiten und Themenfeldern.
In meiner Bachelor-Thesis verhandle ich das Thema, ob ich, wenn ich alleine bin spielen kann. Ich versuche zu begreifen, was „Spiel“ ist oder sein kann und was alleine sein überhaupt bedeutet.
Ich ging von der ursprünglichen Frage aus: Spiele ich noch, wenn ich der letzte Mensch auf der Welt bin.
Diese Frage veränderte sich und wurde zu einem realistischeren Setting.
Trotzdem ist der Kern derselbe geblieben.
Was passiert bei mir, wenn ich alleine bin, und was spielt das Spiel da noch für eine Rolle?
In der vorliegenden Arbeit wird mithilfe des Monologs Don Karlos aus dem gleichnamigen Stück von Friedrich Schiller eine Anleitung erarbeitet, die die Herangehensweise der Polarbeit näher erklären soll.
Durch verschiedene Pole und deren Anbindung an den Körper, soll Reibung zwischen den Polen und der Figur entstehen und so ein facettenreiches Spiel ermöglicht werden.
Ich möchte mir einen Überblick verschaffen und herausfinden ob es überhaupt möglich ist, eine klar strukturierte Anleitung über die komplexe Polarbeit zu verfassen.
Dabei sollen Eckpfeiler aus der Anleitung abgeleitet und definiert werden, welche für sich stehend als Probenmethode auch auf andere Monologe anwendbar sind.
In dieser Arbeit soll dem Anfangskapitel von Alice im Wunderland genauer auf den Grund gegangen werden. Darin wird beschrieben, wie Alice down the rabbit hole in das kuriose Wunderland hineingerät. Der Kaninchenbau ist eine Schleuse in die Parallelwelt und Alices Fall verschafft ihr Zugang dazu. Der Vorgang des Hineingeratens ins Wunderland soll nun im Folgenden näher betrachtet werden.
Die Sequenz vom Entdecken des weissen Kaninchens bis zum Fall soll in einem ersten Schritt mithilfe des close readings analysiert werden. In einem zweiten Schritt soll überprüft werden, inwiefern sich dieses spezifisch literarische Beispiel sowohl als Anleitung für ein gelungenes Spiel wie auch als bildliche Hilfe für den Spielvorgang an sich verwenden lässt.
Was lässt Alice hinter sich? Für was steht die neue Welt? Wie gelangt sie in die neue Welt hinein? Welche Bedeutung hat das Kaninchen? Inwiefern lässt sich der Fall von Alice down the rabbit hole als Metapher für das „sich fallen lassen“ im Theaterspiel benutzen?