Unvorstellbar, wie unser Leben wäre ohne all die unterirdischen Bahnhöfe, Einkaufszentren und Kinosäle, ohne die Tunnels oder Wasserreservoirs. Die Welt unter dem Boden ist immens verzweigt und pendelt zwischen Möglichkeit, Wunsch und Notwendigkeit. So wird im Untergrund zusätzlicher Platz geschaffen, der auch schützenswerte, geheime oder gar gefährliche Dinge aufnehmen kann. Dies gilt für Tresorräume, Regierungsbunker oder Endlager, aber auch für den „Underground“, welcher sich Kellerräume aller Art aneignet. Andere Menschen halten sich ganze Tage unter Tage auf, weil sie dort arbeiten oder Obdach finden. Anhand von Fotografien, Modellen oder Filmen zeigt die Ausstellung bedeutende nationale wie auch internationale Bauwerke und macht den Untergrund als Lebensraum sichtbar, welcher unseren Alltag künftig noch viel mehr prägen dürfte.
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Unter dem Namen Schaudepot hat das Museum für Gestaltung im September 2014 seinen neuen Standort im Toni-Areal eröffnet. Hier zeigt es Wechselausstellungen und vereint die Plakat, Design, Kunstgewerbe und Grafiksammlung mit über 500 000 Objekten. Zudem macht es in Führungen erstmals seine international bedeutenden Sammlungen für die Öffentlichkeit sichtbar.
„100 Jahre Schweizer Design“ ist die Eröffnungsausstellung im Schaudepot und gleichzeitig die erste umfassende Schau von Schweizer Designleistungen.
Ob Lichtschalter, Sitzmöbel oder Sparschäler – bis heute gilt Design aus der Schweiz als ehrlich, präzise, unaufgeregt und benutzerfreundlich. Der Blick auf hundert Jahre Designgeschichte führt entlang lokal verankerter Traditionen über die Gestaltungsansätze der Moderne bis hin zu den aktuellen Aufgaben einer global vernetzten Entwerfer-Generation. Mit über 800 Objekten aus der Designsammlung, der weltweit grössten Sammlung zu Schweizer Design, zeigt die Eröffnungsausstellung im Schaudepot erstmals eine umfassende Schau der Schweizer Designleistungen. Alltägliche Dinge sowie herausragende Möbelikonen von Le Corbusier, Max Bill, Hans Bellmann oder Willy Guhl zeigen sich mit Skizzen, Prototypen, Modellen, Werbefilmen und Fotografien.
Wolfgang Weingart gilt als „enfant terrible“ der modernen Schweizer Typografie. Schon früh bricht er mit ihren etablierten Regeln: Er befreit die Buchstaben aus den Fesseln des Gestaltungsrasters, sperrt, unterstreicht oder verformt sie und ordnet das Satzbild neu. Später montiert er Rasterfilme zu Collagen und nimmt damit das digitale Sampling des postmodernen New Wave vorweg. Als Typografie-Lehrer an der Schule für Gestaltung Basel prägt Weingart ab 1968 mehrere Generationen von Gestaltenden. Die kommen aus der ganzen Welt und tragen zu seiner internationalen Bekanntheit bei. Weingarts experimenteller Gestaltungsansatz und die von ihm geförderte Verbindung analoger und digitaler Techniken sind heute wieder aktuell. Sein Lebenswerk wird erstmals in der Schweiz gezeigt und den Arbeiten aus seinem Unterricht gegenübergestellt.
Forschungsprojekt
Die Exponate stammen alle aus den Sammlungsbeständen des Museums, denn der Gestalter hat dem Museum einen grossen Teil seines Archivs geschenkt. Unterdessen wurde dieses elektronisch erfasst und im Rahmen eines Forschungsprojekts unter der Führung des Institute for Cultural Studies der Zürcher Hochschule der Künste – gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds SNF – wissenschaftlich untersucht.